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Mirko Wenig

83 Beiträge
Tanzt im Napalm-Death-Shirt auf Techno-Parties. Trifft beim Karaoke keinen Ton. Mehr Moll im CD-Regal als Donald Trump Dollars auf dem Bankkonto. Hauptberuflich als Journalist und Dozent unterwegs.
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WHISPERING SONS: Several Others

Es gibt nur wenige Bands, die aktuell das Gothic-Rock-Genre weiterdenken und sich nicht den bekannten Klischees ergeben: Die Belgier WHISPERING SONS gehören definitiv dazu. Schwierig, sperrig und im Ansatz minimalistisch, gibt es hier noch das, was die Musik einst auszeichnete: Düsterheit, Klaustrophobie, erratische Ausbrüche. Das liegt vor allem auch an der tiefen, drängenden Stimme von Frontfrau Fenne Kuppens, die charismatisch fleht und leidet.
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CRYPTA: Echoes Of The Soul

Mit CRYPTA legen nun zwei Drittel der brasilianischen Thrash-Hoffnungsträger NERVOSA ihr Debüt vor, nachdem sich die Band aufspaltete. Ist „Echoes Of The Soul“ eine Enttäuschung? Jein. Die Ladys schaffen es nicht ganz, ihre Stärken auf dem Album auszuspielen. Trotzdem legen sie ein sehr amtliches Album vor, das Old-School-Death-Metal mit leicht thrashigen Einflüssen verbindet. Melodische Leads und fett groovende Songs gibt es reichlich: Frontfrau Fernanda Lira keifert kompetent und vielseitig wie eh und je.
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FEAR FACTORY: Aggression Continuum

FEAR FACTORY bieten auf ihrem neuen Album „Aggression Continuum“ das, was sie am besten können. Nein: keine schmutzige Wäsche waschen und ewige Rechtsstreite führen. Sondern brutal groovenden, futuristischen Metal-Sound, der klingt, als hätte Darth Vader persönlich eine Metal-Band gegründet. Das alles haben sie mit noch mehr Hooks und eingängigen Refrains versehen. Aber keine Sorge: Das Album hat fettes Nackenbrecher-Potential. Und klingt kompromisslos wie eh und je.
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FLOTSAM AND JETSAM: Blood In The Water

35 Jahre nach ihrem Debüt liefern die Thrash-Dinos FLOTSAM AND JETSAM mit „Blood In The Water“ ein bombenstarkes Album ab, das ordentlich die Krallen zeigt. So hungrig und bissig klangen sie vielleicht seit „No Place for Disgrace“ nicht mehr. Wer die Band aus den Augen verloren hatte, sollte sie schnellstens wieder auf die Karte setzen. Ich lege mich fest: ein Thrash-Highlight des Jahres!
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CLOUDS: Doliu [Re-Release]

CLOUDS spielen Doom-Death-Metal: so weit, so klischeehaft. Aber was die Band auf ihrem Debüt "Doliu" (2013) aufgefahren hat, ist so groß und emotional, dass man als Rezensent gar nicht anders kann, als in Tränen aufgelöst vor der Anlage niederzusinken. Doom-Death-Metal: schmerzhaft schön, innerlich, zerbrechlich.
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FEANOR: Power Of The Chosen One

Die argentinischen Power-Metaller FEANOR haben sich prominente Unterstützung geholt: Der frühere MANOWAR-Gitarrist David Shankle und WIZARD-Sänger Sven D'Anna wirken auf dem neuen Album mit. Alle, die klassischen Schlachtplatten- und Drachentötermetal lieben, werden sich vor Freude in den Lendenschurz pinkeln: Alle anderen werden darauf beharren, dass hier kein albernes True-Metal-Klischee ausgespart wird. Beide Parteien haben natürlich recht: Das Album ist grenzwertig kitschig und dürfte der Zielgruppe Spaß machen.
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MORIBUND OBLIVION: Endless

MORIBUND OBLIVION, die bekannteste Black-Metal-Band aus der Türkei, legen mittlerweile ihr siebtes Album vor. Ist gut, kann was: stilistisch offen, lassen sie klassischen Black Metal der Marke IMMORTAL ebenso aufleben wie Dark Metal im Sinn von frühen MOONSPELL oder Melodic-Death. Ein gutes Album, das aber manchmal fast ein wenig zu routiniert klingt.
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HOT BREATH: Rubbery Lips

Röck ’n’ Röll, Baby! Die Schweden HOT BREATH bieten auf ihrem Debüt rotzlöffeligsten Retro-Sound, der vielleicht null subtil ist: aber höllischsten Spaß macht. Ein Fest für alle, die ihren Vokuhila noch mit Stolz tragen: und auch beim Aerobic-Workout mit angeklebtem Porno-Schnauzer eine gute Figur machen.
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ÅRABROT: Norwegian Gothic

Kathedralen des Lärms: Das norwegisch-schwedische Künstler-Ehepaar Kjetil Nernes und Karin Park alias ÅRABROT hat auf ihrem neunten Album „Norwegian Gothic“ ein Manifest in Sachen Noise Rock geschaffen. Genre-definierend ist das Ganze nur deshalb nicht, weil die beiden ohnehin längst in ihrem eigenen Kosmos musizieren. Schroff, rau, schräg: und schön. Selten klang Nihilismus lebensbejahender.
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THE HYENA KILL: A Disconnect

Hoffnungsträger des Alternative Metal: THE HYENA KILL aus Manchester liefern auf ihrem zweiten Album melancholische Schmerzenshymnen, die jeden Moment in einer Supernova aus tonnenschweren Gitarren und aggressiven Screams explodieren können. Angetrieben vom variablen Spiel der Schlagzeugerin Lorna Bundell, haben sie mit "A Disconnect" ein zuweilen sperriges, aber empfehlenswertes Kleinod aufgenommen.