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FEAR FACTORY: Aggression Continuum

FEAR FACTORY bieten auf ihrem neuen Album „Aggression Continuum“ das, was sie am besten können. Nein: keine schmutzige Wäsche waschen und ewige Rechtsstreite führen. Sondern brutal groovenden, futuristischen Metal-Sound, der klingt, als hätte Darth Vader persönlich eine Metal-Band gegründet. Das alles haben sie mit noch mehr Hooks und eingängigen Refrains versehen. Aber keine Sorge: Das Album hat fettes Nackenbrecher-Potential. Und klingt kompromisslos wie eh und je.

Wer den Promo-Text zum zehnten Studio-Album von FEAR FACTORY liest, den das Label Nuclear Blast bereitgestellt hat, der muss schon leicht schmunzeln. Da ist die Band-Story akribisch genau aufgelistet, von Album zu Album. Und mit ihr all die ganzen Rechtsstreite, die Sänger Burton C. Bell und Bandkopf Dino Cazares gegeneinander oder gegen den Rest der Band geführt haben. Ich schwöre: Allein diese Rechtsstreite nehmen ungefähr 70 Prozent der Bandbiographie ein. Und man verliert leicht den Überblick. Da geht es um Namensrechte, um Privatinsolvenzen, um: ach, was weiß ich nicht um was noch so alles. Zwischenzeitlich stand sogar der Bandname notgedrungen zur Versteigerung. Ganz ehrlich: Ich sehe da nicht durch. Wer gegen wen und warum. Aber das war alles sehr sehr hässlich. Respekt an Nuclear Blast, dass sie dieses Band-Kapitel nicht aussparen.

Und das alles ist sehr sehr schade. Zwar sind die Zeiten längst vergangen, in denen FEAR FACTORY die vermutlich relevanteste, wegweisendste Band des Metal waren. „Soul of a New Machine“ erschien 1992, das folgende Über-Referenzwerk „Demanufacture“ 1995. Das alles ist schon fast 30 Jahre her. Aber: diese Mischung aus brutalsten Riffs und synkopischen Rhythmen, aus Death-Metal-Geshoute und entfremdeten, aber harmonischem Gesang: Dieser Sound, der wie aus einer fernen Galaxie auf die Erde niederzubrechen scheint, sozialkritisch und kompromisslos, mit cineastischen Elementen angereichert: ein Krieg der Sterne, geboren aus den Ghettos der verlorenen Seelen und Gedemütigten, das hat an Relevanz ja eigentlich nichts verloren. In einer Zeit, in der Transhumanisten davon träumen, ihre menschlichen Schwächen dadurch zu überwinden, dass sie sich Roboter-Herzen und Hirne einpflanzen lassen, um ewiges Leben zu erreichen: halb Cyborg, halb Mensch, in dem die Welt am Abgrund steht und die Unterschiede zwischen Habenden und Habenichtsen immer größer werden, die Zäune zwischen Besitzenden und Elenden immer höher: In diesen Zeiten müssten FEAR FACTORY doch -nach wie vor- eine relevante Metal-Band sein. Weil sie all die Widersprüche, die Brutalität, die sozialen Verwerfungen in einen unverkennbaren Sound übersetzen.

FEAR FACTORY liefern auch auf ihrem neuen Album relevante Sounds und Themen

Und ja, so viel sei vorweg genommen: FEAR FACTORY liefern auch auf ihrem mittlerweile zehnten Album ordentlich ab. Futurismus, Cyborgisierung, brutale, aber dennoch filigrane Klänge: Das, was die Band auszeichnete, ist auch auf den zehn Titeln von „Aggression Continuum“ ausreichend vorhanden. So zahlreich, dass man -wäre das hier ein Debüt- geneigt wäre, irgendwas von „Zukunft des Metal“ zu schreiben.

Wenn, ja wenn: die eigenen Referenzwerke nicht wären. Der Sound, den diese Band schon in den 90er Jahren definiert hat. Und so muss sich diese Band eben an den Meilensteinen der eigenen Historie messen lassen. Was aber dennoch gut gelingt. Denn auch, wenn man nach den ganzen Streiten in der Band wenig zu erwarten hatte: Das hier kickt ordentlich Arsch. Die Band klingt hungrig, wütend, drängend, aggressiv. Eiskalt, präzise und mechanisch. Wenn man denn nicht wüsste, dass dieses Werk möglicherweise der eigene Grabstein ist.

So viel zu den Fakten: Burton C. Bell hat die Songs bereits im Jahr 2017 eingesungen. Das ist wohl überhaupt der Grund, dass es dieses Album gibt. Man musste einander nicht gegenseitig im Studio begegnen: zumindest angesichts der jüngsten Unstimmigkeiten. Viele Instrumental-Parts kamen später hinzu. Auf den aktuellen Promo-Fotos ist der Shouter, wichtiges Erkennungsmerkmal, schon gar nicht mehr zu sehen. Da schauen nur Gitarrist Dino Cazares, Bassist Tony Campos sowie Schlagzeuger Mike Heller grimmig in die Kamera. Als wäre das eine Instrumental-Band, die gar keinen Sänger braucht. Während doch Burton den Wiedererkennungswert von FEAR FACTORY wesentlich prägte. Sein Wechselspiel aus aggressivem, aber stets sauber phrasiertem Gebell und Klargesang: Sorry, keine Ahnung, wie Ihr das zukünftig ersetzen wollt. Da geht ein Stück Identität verloren.

“Aggression Continuum” polarisiert

Klar ist auch: Dieses Album polarisiert. Konnten FEAR FACTORY früher in Soundchecks Pole Positions und Meilensteine einsammeln, landen sie nun bei „Deaf Forever“ auf Rang 38, auch im “Metal Hammer” eher im letzten Drittel des Soundchecks. Viel Lob gibt es hingegen bei laut.de. Und man weiß nicht so recht, ob verlorene Sympathien bei den niedrigen Bewertungen eine Rolle spielen. Es war schon sagenhaft, mit wie viel Hass und gegenseitigen Vorwürfen sich Burton C. Bell und Dino Cazares zuletzt übergossen haben. „All die Taler, die ich investiert habe, um Fear Factory für die Fans am Leben zu halten – nur damit ein Arschloch drüberscheißt, weil er vor Gericht gelogen und alles verloren hat“, schrieb Cazares auf Social Media, nachdem ihm sein Sänger bezichtigte, die Fans abzuzocken: weil er angeblich eine Groundfunding-Kampagne für ein Album startete, eben „Aggression Continuum“, das seit Jahren schon finanziert und im Kasten ist. Man habe seit Jahren kein Wort mehr miteinander gesprochen: wenigstens hierin sind sich die beiden Streithähne einig.

Lässt man aber allein die Musik sprechen, dann ist „Aggression Continuum“ schon sehr amtlich. Kein Album, das sich in der Band-Historie zu verstecken braucht. Es gibt von allem mehr: mehr melodische Refrains, die Burton C. Bell -wie gewohnt- mit verzerrter, entfremdeter Stimme vorträgt. Mehr Keyboards. Aber auch mehr Brutalität. Ja: Das Album klingt hungrig, teils gar kämpferisch. Würde man den Streit der Bandköpfe nicht auf dem Bildschirm haben: Man könnte eine neue Lust am Musizieren konstatieren. Wenn wir hier vielleicht dem Grabstein einer einst legendären Band lauschen (so recht weiß keiner, wie es weitergeht): so ist es zugleich eine Rückkehr zu alter Form.

Das liegt ausgerechnet auch an Burton C. Bell, der mehrfach schon kundtat, eigentlich keine Lust mehr auf FEAR FACTORY zu haben: und auch aus finanziellem Interesse zu der Band zurückgekehrt sei. So bissig und aggressiv, so drängend und angriffslustig klang er auf den letzten Alben bei Weitem nicht. Man muss es ja zugestehen: Sein aggressives Shouting ist besser und variabler als sein Klargesang. Man will, dass er bellt, spuckt und keifert. Spoiler: Das funktioniert auf diesem Album wieder wunderbar. By the way: Auch da gab es viel schmutzige Wäsche. Sein Erz-“Freund” Dino Cazares sagte Ende 2020 in einem Interview mit “Kerrang”, dass ja Bell gar nicht singen könne: und sich Fans über die Stimme beschwert hätten. Gehts noch? Wozu braucht man Feinde, wenn man eigene Band-“Kollegen” hat?

Mein Gott: Ich soll das neue FEAR FACTORY-Album rezensieren: und fühle mich schon auf halber Strecke wie ein Kindergärtner, der einen Streit mit Schaufel und Eimer im Sandkasten klären muss. Denn Fakt ist: so schlecht, wie sich die Musiker gegenseitig machen, ist wirklich keiner der Beteiligten. Dino und Burton: Kommt mal bitte zu mir, ich muss das klären. Jetzt seht doch einfach ein, dass Ihr zusammen eine tolle Sandburg gebaut habt. Jetzt werft Euch mal nicht ständig Sand über den Kopf!

Das alte Feeling ist -oft- wieder da

Denn, ich hatte es ja bereits erwähnt: Das Album kann was. Der Opener „Recode“ startet mit einem düsteren Intro, die Welt ist bedroht, ihr Ende im Grunde schon eingeleitet. Eine dunkle Sprechstimme: „Die Welt, wie wir sie kennen, hat unter dem System gelitten, das wir einst kannten/ Unsere Werte wurden von der Maschine verdreht und beschmutzt/ Doch der Widerstand wird stärker/ Wir werden für unsere Zukunft kämpfen/ Die Menschheit ist auf uns angewiesen“, heißt es da nicht ganz bescheiden in Marvel-Superhelden-Manier. Und dann setzt ein fetter Groover ein: der von Keyboards unterlegt ist, die sogar an Symphonic Metal erinnern. Muss man mögen: Bombastisch, fanfarenhaft. Aber hey: Der Groove ist da. Die harten Gitarren. Die Kälte im Klang, die FEAR FACTORY schon immer auszeichnete. Und auch der melodische Refrain funktioniert sehr gut.

Wer ob des melodischen Einstiegs „Ausverkauf“ rufen will, wird aber umgehend eines Besseren belehrt. „Disruptor“, vorab als Single ausgekoppelt, ist ein amtlicher Brecher. Und man muss hier einfach mal das Gitarrenspiel von Dino Cazares loben. Noch immer feuert er brachiale Salven ab, die klingen wie eine Mischung aus Sperrfeuer-Infanterie und der vernichtenden Kraft von Exekutor, dem zerstörerischen Flaggschiff von Darth Vader und der Todesschwadronen. Das alles mit mechanischer Präzision vorgetragen: und stilprägendes Merkmal einer Band, die ehedem als -spannende, experimentierfreudige- Zukunft des Metal galt. Auch der melodische Gesang ist hier gut platziert, der Song eine kleine Hymne. Nein, ich übertreibe nicht: Hier wird deutlich, weshalb man diese Band zu “Demanufacture”-Zeiten schätzen gelernt hat.

In eine ähnliche Kerbe schlägt „Aggression Continuum“: Böse Stimmen behaupten schon, der Albumtitel sei den ständigen Angriffen und Rechtsstreiten der Band-Mitglieder untereinander geschuldet. Auch ein gnadenloser Nackenbrecher, den Cazares mit seinem Gitarren-Stakkato begleitet. Dagegen klingt eine Band wie KORN, als würde sich der kleine Wall-E aus dem gleichnamigen Animationsfilm einer galaxienzerstörenden Vernichtungsmaschine entgegenstellen wollen. Meine Kopfhörer schlagen Alarm: „Es ist genug, wir geben auf!“ Denn das alles ist satt und kompetent -brutal- produziert, wofür sich Damien Rainaud (DRAGONFORCEONCE HUMAN) verantwortlich zeigt. Gemischt hat das Album Andy Sneap, auch ein kompetenter Vertreter seines Fachs. Nein, man muss hier beim Sound keine Abstriche machen: Das groovt und tönt sehr amtlich.

Zum dynamischen Sound trägt auch bei, dass sich Mastermind Cazares entschloss, die -ursprünglich- gesampelten und programmierten Drums nachträglich mit einem „echten“ Schlagzeuger zu ersetzen. Hierfür ist Mike Heller verantwortlich. Und tatsächlich schafft er es, die klinischen, kalt tönenden Grooves durch eine neue Lebendigkeit zu ergänzen. Der Double Bass rattert und tuckert amtlich, die Cymbals klingen teils eisig — aber dennoch metallisch und organisch, immer faszinierend auf den Punkt. Es ist übrigens derselbe Drummer, der das sehr gute RAVEN-Album „Metal City“ aus dem Jahr 2020 eingetrommelt hat. Und hier seine Wandlungsfähigkeit beweist. Bei RAVEN noch straighten Heavy Metal trommelnd, wird hier kompetent und teils komplex gewirbelt: aber immer songdienlich, die brutalen Grooves unterstützend. Definitiv eine Bereicherung.

Der kalt-futuristische Wave-Sound der 80er ist auch hier präsent

Weiter im Programm. „Purity“ ist ein eingängiger Song: einer, in dem Burton C. Bell -zunächst- auch in der Strophe melodischer singt. Eine Art Sprechgesang, bis er dann im Pre-Chorus wieder kraftvoll shoutet. Nur, um dann im Refrain wieder mit viel Hall und Verfremdung seinen Klargesang auszupacken. In einer Plus-Minus-Kritik für „Deaf Forever“ hat der -geschätzte- Kollege Wolf-Rüdiger Mühlmann „hochgradig alberne Gesangslinien, die von Kinderliedern adaptiert sein könnten“ ausgemacht. Ganz ehrlich, das kann ich nicht so nachvollziehen. Von jeher begleitet Bell der Vorwurf, der Clean-Gesang sei mit Effekten bearbeitet, weil sein melodischer Gesang wenig taugt. Aber er hat eine klare Funktion im brachialen Sound-Gebilde: verfremdet und verzerrt, trägt der Gesang zu dieser fern hallenden Atmosphäre bei, die immer ein wenig klingt, als würde sie aus fernen Galaxien zu uns hinübertönen. Kalt, entmenschlicht. Und -eine Referenz, die wahrscheinlich selten gezogen wird- Erinnerungen an den Wave Rock der 80er wachruft. Bands wie VISAGE mit „Fade to grey“ und GARY NUMAN. In diesem Kontext macht das Sinn.

Das alles hat dazu beigetragen, dass FEAR FACTORY bei -klassischen- Metal-Fans nie einen leichten Stand hatten. Hier geht es nicht um größtmögliche Authentizität: Das „Industrial“ im Metal stört. Aber dieses Element hat die Band konsequenter und kompetenter umgesetzt als viele andere Vertreter dieser Richtung. Samples, Remixe: die Kooperation mit Rhys Fulber, Electro-Legende, der mit seiner Band FRONTLINE ASSEMBLY schon Ende der 80er komplexe Sound-Spielereien und brachial-elektronische Kaskaden auffuhr. Auch beim neuen Album wirkt er auf zwei Tracks mit. Brüder im Geiste: auch hier befinden wir uns in Sound-Gefilden, die eher an cineastische Dystopien aus der Traumfabrik erinnern denn an breitbeinig vorgetragene Authentizitäts-Posen. Wenn es künstlich klingt, dann soll das so.

Aber das alles eben mit der Brutalität und dem Groove des Death Metal vorgetragen. „Fuel Injected Suicide Machine“ beginnt mit einem düsteren Sample: „Im Dröhnen der Motoren verlor er alles“, spricht die -menschliche- Stimme, bis auch diese Nummer zu einem amtlichen Groove-Song mit sich brutal überschlagenden Stakkato-Rhythmen wird. „Ich habe den Respekt vor dem menschlichen Leben verloren/ Meine Verachtung wird zu einem blutigen Messer/ Ich triefe vor Wut auf alles, was ich sehe/ Benzineinspritzende Selbstmordmaschine“ schreit der abtrünnige Burton C. Bell mit ordentlich Gift in der Stimme. Im melodischen Refrain süß tönende Streicher-Samples. Auch ein verdammt guter Song, der auf einem frühen Album der Band eine gute Figur gemacht hätte. Hymnisch, aber mit dem metallischen Körper eines Cyborgs.

Der Text hat -wie viele andere auch- etwas Sloganhaftes. Oder, wenn man es erneut mit den vernichtenden Worten von Wolf-Rüdiger Mühlmann sagen will: “…auch lyrisch gibt es nicht mehr als einen Aufguss alter Ideen”. Aber genau dieses Sloganhafte schafft auch Interpretationsraum, lässt das unmittelbare, wütend spuckende Moment durchscheinen: eine Eigenschaft, die FEAR FACTORY vielleicht vom Hardcore übernommen haben. Wie viele Metal-Bands versuchten sich an peinlichen Cyborg-Konzeptstories, für die man sich fremdschämen musste? Genau diese gibt es hier eben nicht: sondern fragmentarische, politisch deutbare Lyrics, die einer Punk-Band gut zu Gesicht stünden. Zerstörung, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit: Es heißt überleben in einer Welt, die zwischen Jeff Bezos und den Kampfmaschinen von Boston Dynamics den Menschen zu ersetzen versucht: und damit auch alles Menschliche?

Das neue Album enttäuscht nicht

Ja, das alles funktioniert auf dem neuen Album recht gut: Und hat auch nach wie vor seine Berechtigung. Nicht in jedem Moment zünden die melodischen Refrains: wie gesagt, Burton C. Bell ist als Shouter kompetenter denn als Sänger mit melodischer Gesangsstimme. Und die Keyboards schielen mitunter ein bisschen sehr in Richtung breitwandiger Hollywood-Science-Fiction-Soundtracks: um erneut Herrn Mühlmann zu zitieren, „überkleistert von wirklich furchtbaren Samples“ und Keyboardsounds, „die an pseudosynfonische Kackbands“ erinnern. Auch das kann ich so eben nicht bestätigen. Wenn sie ihre cineastischen Qualitäten auch manchmal wenig subtil ausstellen wollen: Keyboarder Igor Khoroshev, der seine Fähigkeiten schon bei YES und für Steve Howe unter Beweis stellen durfte, ist wirklich kein schlechter Vertreter seines Fachs. Die elektronischen Sound-Spielereien, die Rhys Fulber beisteuern durfte, sind ohnehin kompetent gesampelt und vorgetragen. Und so sind auch die folgenden Songs keine wirkliche Enttäuschung: “Collapse” ist eine brutal groovende Midtempo-Nummer, während das melodischere “Manufactured Hope” mit Synthies aufwartet, die auch der Düsseldorfer Industrial-Legende DIE KRUPPS gut zu Gesicht stünden. Burton C. Bell schreit gegen die -vermeintlich- massenindustriell gefertigte Hoffnung an, die große Glaubenssysteme stiften. Keine nihilistische Botschaft: sondern das Vertrauen in den eigenen Individualismus beschwörend.

Gegen Ende beweisen FEAR FACTORY noch einmal ihre Qualitäten. “Monolith” ist eine wirklich verdammt gut funktionierende, melodische Alternative-Rock-Hymne: vielleicht der ungewöhnlichste Song des Albums. Auch der Klargesang von Kampfhahn Bell macht hier absolut Sinn. Prägt sich ein, ist ein kleiner Ohrwurm. Und enthält -ich habe das nicht nachgeprüft- das angeblich einzige Gitarrensolo der Band in der gesamten Historie. Und dann folgt der Rausschmeißer “End of Line”, eine sehr amtliche Nummer. Die Lyrics gegen Ende sind wie eine Art Selbstvergewisserung, dass der Sound, den FEAR FACTORY Anfang der 90er definiert haben, noch immer relevant ist. “Und ich erwache aus Träumen/ Und ich sehe noch immer Chaos/ Ich sehe Lügen/ Ich sehe Krieg/ Ich sehe den Tod überall um mich herum/ Das kann nicht wahr sein/ Das kann alles nicht wahr sein!”, sagt eine dunkel beschwörende Stimme. Um dann die eigene Bandgeschichte zu beschwören: “Fear is a Mindkiller”. Möge das letzte Kapitel in Sachen FEAR FACTORY noch nicht geschlossen sein: Auch wenn es ungewiss ist, wie und mit wem diese Band fortbestehen kann.

Dieses Album gefällt acht von zehn Cyborgs, die als Statisten in TERMINATOR mitwirken durften.

Veröffentlichungstermin: 18.06.2021

Label: Nuclear Blast

FEAR FACTORY “Aggression Continuum” Tracklist

01. Recode (Video bei Youtube)
02. Disruptor (Video bei Youtube)
03. Aggression Continuum
04. Purity
05. Fuel Injected Suicide Machine (Official Track Visualizer bei Youtube)
06. Collapse
07. Manufactured Hope
08. Cognitive Dissonance
09. Monolith
10. End Of Line

Line-Up

Gesang – Burton C. Bell
Gitarre, Studio-Bass, Schlagzeug-Programmierung – Dino Cazares
Keyboards: Igor Khoroshev
Bassgitarre – Tony Campos
Schlagzeug – Mike Heller

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