Metal - das sind harte, tätowierte Jungs mit langen Haaren, einer Jack Daniel´s-Flasche in der Hand und einem Nietengürtel um die Bierbauch-bewehrte Hüfte. Nicht? Nun, manchmal hat man den Eindruck, dass der typische Metaller eher die Statur von Samsons Schnuffeltuch hat und die Lebensfreude eines verknöcherten Finanzbeamten ausstrahlt, denn kaum ein Musikfan ist so schnell mit Wehklagen zur Hand wie der Metal-Freak. Themen und Ursachen seines stetigen Lamentos sind fast schon Legion, es gibt quasi nichts, was der kritische Fan seinen Stars und dem restlichen Umfeld so einfach durchgehen lassen würde.
Viele meinen, die wichtigsten Utensilien des Metallers seien Gitarre, die 1.000 wichtigsten Alben der Metal-Geschichte, das Zelt für obligatorische Festivalbesuche, das Auto mit HiFi-Surround-System und die Kollektion der hundert wichtigsten Band-Shirts.
Das alles ist aber nebensächlich, denn seien wir mal offen und ehrlich: Das Markenzeichen aller Metaller ist nach wie vor die Matte. Unter einem Meter Schopf werden die Träger als relative Neueinsteiger gesehen, die eben nicht bereits unter dem Weihnachtsbaum mit Pampers, Trommel und Rassel bewaffnet "Raining Blood" zum Besten gaben. Erst beim Anblick eines kurzhaarigen Menschen wird einem die Unverträglichkeit des Headbangens mit dem allgemeinen gesundheitlichen Wohlbefinden bewusst. Ästhetisch und anmutend wirkt es erst ab einer Haarlänge von 50 cm (empirischer Wert). Falls es dem männlichen Metaller mit dem adäquaten Schopf nicht so recht glücken will, erfolgen meist fadenscheinige Rechtfertigungen nach dem Motto: "Ja und, dann hab ich halt zuviel Testosteron!" (ja, genau...). Doch wenn Frauen mal ehrlich sind, ist zumeist eine sehr einheitliche Reaktion gegenüber den langhaarigen männlichen Metallkollegen zu erkennen: Purer Neid.