Das Schweizer Poprock-Quintett erobert nun Deutschlands Bühnen mit seiner unbändigen Live-Energie und traf bei seinem zweiten Auslandsauftritt auf ein enorm sing- und bewegungsfreudiges Publikum.
Die Musik zeigt einen frischen Blick auf vertraute Motive. Trotz der vielen verschiedenen, teils ikonischen Stimmen, klingt das Album wie aus einem Guss.
Die Könige des Progressive Metal machen nach der Rückkehr ihres Gründungsschlagzeugers ganz konservativ da weiter, wo sie 2009 aufgehört haben - ausladend arrangiert, präzise umgesetzt und kompromisslos stiltreu.
BAD RELIGION sind auch anno 2016 frei von Ermüdungserscheinungen und machen das, was sie am besten können: drei Akkorde in musikalische Begeisterung und akustische Energie verwandeln.
AYREON goes Amateurtheater? Das Unwahrscheinliche gelang! Aus dem sperrigen Konzeptalbum wurde eine kurzweilige Rockoper, die glänzend in Szene gesetzt wurde.
Trotz kleinerer Schwächen im Songwriting bietet die CD guten Power Metal, den man in dieser unverdünnten Form heutzutage nur selten auf Neuerscheinungen findet.
Bombastisch, melodisch, schnell, episch, bei den Arrangements irgendwie immer noch HELLOWEEN-ig, gesanglich gewohnt klar und mittelhoch - STRATOVARIUS bleiben ihrem Stil treu. Im Vergleich zur Banddiskographie bleibt das Album jedoch lediglich solide.
Reibungslos organisiert und musikalisch gut besetzt (BLIND GUARDIAN, OPERATION:MINDCRIME, RAGE, AXXIS usw.) bescherte das KNOCK OUT FESTIVAL 2015 alles, was das Metal-Herz begehrt.
Die Grundidee (Polka-Coverversionen) überrascht niemand mehr. Doch wenn man vor der Bühne steht, tanzt, hüpft, singt, pogt und trinkt (erfahrene Fans können das alles auf einmal), dann ist die Welt in Ordnung, dann grinst man seine Mitmenschen fröhlich bis grenzdebil an, dann weiß man, dass Humppa das Gesetz ist.
Treibende Drums trafen auf schnittiges Riffing. Dazu kam noch kräftiger Gesang und im richtigen Moment eine Prise Eingängigkeit. So macht Power Metal Spaß!
Es gibt krumme Takte und Hammond-Orgel-Ausbrüche, doch das eigentlich Progressive an der Musik ist ihr Mut zur Weite. PINK FLOYD bekommen hier keine echte Konkurrenz. Die Entwicklung von SPOCK´S BEARD geht jedoch klar in die Gegenrichtung von schneller, härter und frickeliger.
Der Untergrund zeigt Lebenszeichen. Während EVERTALE ordentlich aufs Gaspedal drückten und über die Saga der Drachenlanze sangen, spielte die Vorband TIMELESS RAGE ihren melodischen Metal etwas düsterer und bodenständiger.
Ein großartiges Konzert der Krefelder Melodic-Metal-Institution im eher kleinen Rahmen, bei dem die Band spielerisch voll auf der Höhe war und das Publikum nach Leibeskräften mitsang.
Gothic-Piano-Rock? Ein Hybrid aus NEW MODEL ARMY, DEINE LAKEIEN und NIGHTWISH? Auf alle Fälle ein dynamisches, frisches Album mit exzellentem Songwriting, dessen Abwechslungsreichtum nie zerfahren wirkt.
Die Bombastorgie mit Unmengen Gesangsspuren und dichter Atmosphäre knüpft direkt ans Vorgänger-Album an. Leider fehlen dem Songwriting die zündenden Ideen. Die überfrachtete Produktion klingt zudem erschreckend drucklos. Das Klangbild mit Hansis Stimme und den Gitarren-Leads versprüht freilich auch anno 2015 seine ureigene Magie ("Prophecies"!), selbst wenn vom melodischen Speed Metal der ersten vier, fünf Alben sonst nichts mehr geblieben ist.
Wenig Metal, viel 70er, reichlich Melodien - dieses Akustik-Album ist dabei so sperrig, dass einmal mehr nur jenes Publikumssegment angesprochen wird, das disharmonische Einwürfe und exzentrischen Gesang toleriert.
Folkige JAG PANZER treffen auf HEATHEN-Thrash; OVERKILL-Bass-Sound begegnet grandiosem Alan Tecchio-Gesang. US-Metal-Fans, die auf reichlich Abwechslung stehen und nichts gegen eine moderne Produktion haben, werden das Solo-Debüt des SYMPHONY X-Bassisten interessant finden.