BLACK STONE CHERRY: Live From The Royal Albert Hall… Y’All

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden beim Begriff Southern Rock pauschal die klassischen Helden genannt wie LYNYRD SKYNYRD, MOLLY HATCHET oder THE ALLMAN BROTHERS, je nach gewünschtem Härtegrad. Das hat sich geändert, seit gut 10 Jahren fällt nun direkt der Name BLACK STONE CHERRY. Das haben sich die Jungs aus Edmonton, Kentucky erarbeitet mit klasse Alben wie die letzten „The Human Condition“ und „Family Tree“ und sie haben sich vor allem auch im UK eine große Fangemeinde gesichert. Zudem untermauert die Band live ihren Status mit energischen Shows, zuletzt selbst genossen 2019 als Opener für Mr. ALICE COOPER. Aber im September sind sie endlich wieder bei uns, Tourdaten ganz unten. Mit ihrem Gig am 29. September 2021 erfüllte sich für BLACK STONE CHERRY ein Kindheitstraum, eine Show in der renommierten “Royal Albert Hall” in London. Wo die Legenden nicht nur der Rockmusik auf der Bühne standen. Und nun BLACK STONE CHERRY, und die genießen diese Ehre hörbar.

BLACK STONE CHERRY spielen live in der legendären Royal Albert Hall

Man legt gleich kraftvoll los mit dem Hit „Me And Mary Jane“, und auch das Publikum sit on fire, singt gleich den ersten Refrain lautstark mit. Die Band hat das Publikum von der ersten Minute am Kochen, und dieses kommt ungefiltert zurück zu den Musikern. Wo viele Bands die großen Hits am Ende der Show brauchen, tanzt hier schon beim ersten Song der Büffel die Hütte. Klagte ich schon mein Leid? Das erste BLACK STONE CHERRY-Review, ohne einen Buffalo Trace im Haus oder gar im Glas! Muss es halt so gehen, aber das feurige „Burnin’“ mit ebenso feurigen Leads brennt den kurzen Anflug von Selbstmitleid weg. Denn das macht „Live From The Royal Albert Hall… Y’All“ durchgehend: richtig gute Laune! Man rockt sich durch die auch schon sieben Studioalben umfassende History. „Yeah Man“ tritt ordentlich Popo, „In My Blood“ lässt uns verträumt mitschunkeln, das Publikum singt lautstark mit, die Gitarren glühen in bester Southern-Manier, eine spinnige Jam mischt die Royal Albert Hall mit Strandbar-Feeling auf.

BLACK STONE CHERRY treten Popo, so muss Southern Rock heute klingen

Bei „Ringin’ In My Head“ zeigen die Jungs wieder, was echte Southern Rock-Gitarren sind. Mal swingen wir im entspannten Takt von John Fred Young, ein klarer Lieblingsdrummer. Ihm zuzuschauen bedeutet unweigerlich, an Animal zu denken, den Drummer der Muppets-Band. „Cheaper To Drink Alone“ kommt wieder mit Jam-Charakter und stellt uns die Herren auf der Bühne vor. Das Publikum feiert fleißig mit, der Zuhörer ebenso. Beim wilden „Devil’s Queen“ steppt wieder der Büffel, auch schon alt vom zweiten Album „Folklore And Superstition“, mit dem die Band 2008 ihren Durchmarsch einläutete. Ok ok, ein Drumsolo auf CD ist auch mit „Animal“ John Fred unnötig, wenn man ihm nicht zuschauen kann.

Jams, Muppets, große Gefühle: BLACK STONE CHERRY live ist immer ein Fest

Dann ist es Zeit für große Gefühle, wenn Chris Robertson sein und unser Herz öffnet mit „Things My Father Said“. Wie kann man nur so viel Emotionen in einem Song aufsteigen lassen. Unschwer zu erkennen, was ihm dieser Song bedeutet und dass er selbst das mit jedem Wort fühlt. Da dürfen und werden auch beim Zuhörer Tränen fließen, nicht nur vor der Bühne, wo alle respektvoll mitsingen. Aber das schafft dieser so tuff und bärig wirkende Kerl immer noch auch mit dem wunderschönen „The Rambler“, der tief in einem rührt. „In Love With The Pain“ rockt die sentimentalen Züge wieder weg, die Jungs geben zum Showdown nochmal Gas und treten ordentlich Popo. Das Publikum geht voll ab. Verabschiedet werden wir vom schönen „Peace Is Free“, bei dem ich oft auch an ZAKK WYLDE´s fantastisches „Book Of Shadows“ denken muss. Wo war noch der Buffalo Trace? Ach ja…

„Live From The Royal Albert Hall… Y’All“ muss als DVD-Pack sein

„Live From The Royal Albert Hall… Y’All“ macht total Spaß, BLACK STONE CHERRY sind eine der stärksten Live-Bands unserer Tage, die mit ihrem so kraftvoll präsentierten Southern Rock live mehr Energie aufbauen als die meisten Metalbands. Das zeigen sie hier auf den zwei CDs, die mit einem tollen Sound trumpfen, der immer live und echt klingt. Da darf ein Ton daneben gehen, einfach weil die Jungs immer aktiv sind und Action machen. Davon sollte man sich auch beim Zuschauen überzeugen, das Set mit DVD ist Pflicht. BLACK STONE CHERRY zuzuschauen macht noch mehr Spaß, diese sympathischen Jungs sichern dann einen tollen Videoabend. „Animal“ John Fred zuschauen, dem kernigen Frontmann Chris, Ben, der wie üblich auf der ganzen Bühne rumhüpft und der knuffige Neuzugang Steve Jewell Jr. (OTIS) am Bass genießen ihre eigene Show in dieser ehrbaren schicken Halle, das Publikum genießt die Band. Immer wieder werden Interview-Ausschnitte und Aufnahmen hinter den Kulissen eingeschoben. Die zerstören nicht wie so oft das Konzertfeeling, sondern zeigen sympathische Menschen abseits der Bühne, man lernt die Jungs noch besser kennen. Da wird sich angezickt, gepöbelt, gefeiert, es wird sentimental und liebevoll.

Eine tolle Band, ein tolles Live-Album, ein Pflichtkauf für BLACK STONE CHERRY-Fans und Freunde des Southern Rock und starkem, Popo-tretenden Rock.

Veröffentlicht am 24.06.2022

Spielzeit: 1:21:04 Min.

Lineup:
Chris Robertson – Vocals, Guitars
Ben Wells – Guitars, Backing Vocals
Steve Jewell Jr. – Bass, Backing Vocals
John Fred Young – Drums, Backing Vocals

Label: Mascot Records

Homepage: http://www.blackstonecherry.com

Mehr im Web: https://www.facebook.com/blackstonecherry

Die Tracklist von “Live From The Royal Albert Hall… Y’All”:

1. Me And Mary Jane
2. Burnin’
3. Again (Video bei YouTube)
4. Yeah Man
5. In My Blood / Island Jam
6. Ringin’ In My Head (Video bei YouTube)
7. Like I Roll
8. Cheaper To Drink Alone
9. Hell And High Water
10. Soulcreek
11. Devil’s Queen
12. Drum Solo
13. Things My Father Said
14. In Love With The Pain
15. Blind Man
16. Blame It On The Boom Boom
17. White Trash Millionaire
18. Lonely Train
19. Peace Is Free

Die Tourdaten von BLACK STONE CHERRY:

12.09. Köln – E-Werk
14.09. Hamburg – Markthalle
21.09. Berlin – Metropol
22.09. A-Wien – Arena
24.09. München – Tonhalle
27.09. CH-Zürich – Komplex 457
28.09. Stuttgart – LKA Longhorn

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