Rachendrachen

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ZEITBRECHER: Demo [Eigenproduktion] [ausgemustert]

Ob der Postbote da was verwechselt hat? Hartmut Engler wohnt doch ein paar Dörfer entfernt von der vampster-Zentrale! Und dessen Ohren wären für die vier poppigen Songs mit deutschsprachigen, äußerst gefühligen Texten sicherlich die passendere Zielgruppe als die vampster-Leserschaft. Ok, die Stimme von Alex Dechert ist in einer ähnlichen Tonlage angesiedelt wie Eric Fish von SUBWAY TO SALLY, in den ersten beiden Songs "Romy" und "Wunder" untermalt eine verzerrte Gitarre die dominanten Keyboardmelodien von Bandkopf Helmut Klöbel mit ein paar Powerchords und auch die metallische Aluverpackung könnte den postalischen Irrtum begünstigt haben. Doch davon abgesehen strahlt diese - klangtechnisch und handwerklich passable - CD keinerlei düstere Atmosphäre aus und treibt sich sowohl härtegradtechnisch als auch textlich ("Die Gefühle flattern so leicht wie ein Blatt im Wind") eher in PUR-Gefilden herum, als dass sie Rock-, Metal- oder Gothic-Flair versprüht. Da muss die Chefin noch mal den Briefträger ins Gebet nehmen.

MAMMUTANT: Atomizer [ausgemustert]

Ob es nun an den klobigen "Wir-kommen-aus-der-nuklearverseuchten-Zukunft"-Atomlobby-Warnanzügen oder an songwriterischer Genügsamkeit liegt, dass "Atomizer" oft nicht über das Niveau einer 90er-Jahre-Keller-Deathmetalband hinauskommt? MAMMUTANT mögen ein schlüssiges Konzept zur Verpackung ihrer doomig-atmosphärisch angehauchten Apokalypse-Version präsentieren, die Musik bleibt dank dauerhaftem Powerchord-Schrubben, kehlig-monotonem Gesang und simplem, nach PC-Drumkit klingendem Schlagzeug unteres Mittelmaß. Im Industrial-Metal-Bereich gibt es wahrlich spannendere Entwicklungen, egal ob mit Kostümierung oder ohne.

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