An sich ist der Begriff zeitlos gepaart mit der Genrezuordnung Thrash Metal, wie er im Presseinfo-Wisch auftaucht, ein Paradoxon. Entweder ist man Old-School, kleistert seltsam bunte Farben auf das Weltuntergangs-Cover, trägt enge Jeans und hält Uffta-Drums und abgedämpfte Stakkato-Massaker auf der E-Saite in Ehren. Oder man trägt Baseball-Käppi und ist immer noch heilfroh, dass MACHINE HEAD sich in den Neunzigern des Thrashs erbarmten und ihm Groove und neue Härte einimpften.
IN COLD BLOOD gelingt der Balanceakt zwischen diesen Gegenpolen hingegen erstaunlich gut. Die Anhänger der alten Heroen dürfen sich an fixen Rammeldrums und blitzsauberer Gitarrenarbeit jenseits von Nu-Metal-Matsch erfreuen – They Live sei hier als besonders begeisterndes Beispiel genannt -, während später zugeschaltete Fans sich an gelegentlichen Tempoverschleppungen und den harten Shouts laben können. Dabei wirkt A Flawless Escape zu keinem Zeitpunkt zerrissen oder inhomogen.
Die dezente Orientierung an den Großmeistern von THE HAUNTED, die auch in gelegentlichen Melodieeinsprengseln durchscheint, dürfte dabei geholfen haben. Was IN COLD BLOOD nun noch fehlt, ist das Gespür für besonders griffige Parts und zündende Refrains. Auch wäre den Italienern mehr Mut zum Ausloten von Extremen anzuraten, um das eigene Profil noch stärker zu schärfen. Dann können sie bald ähnlich langfristig beeindrucken wie der gleichnamige Roman von Truman Capote.
Veröffentlichungstermin: 26.08.2011
Spielzeit: 53:59 Min.
Line-Up:
Fulvio – Gesang, Bass
Alessandro – Gitarre
Vito – Gitarre
Guiseppe – Effekte
Niccolo – Schlagzeug
Label: Rising/Cargo
Mehr im Netz: http://www.myspace.com/incoldblood1
Tracklist:
1. Dead And Gone
2. A Flawless Escape
3. They Live
4. Sorrow
5. Choose A Life
6. Coils Of Addiction
7. Total Control
8. No Sun (Reprise)
9. Kill To Get
10. Bad Wolf