Sagen wir es doch mal mit Tim Allen und Tool Time alias Hör mal, wer da hämmert. Um dem Hörer Trommelfell, Gehörgang und Großhirnrinde umzustülpen, benötigt man als handelsübliche Metalcore-Band mehrere Standardwerkzeuge im Werkzeugkasten. Besonders beliebt: der Binford 30000-Presslufthammer – derbe Breakdowns, wildes Gebrüll und straightes Geballer. Variante zwo: die Binford 666-Metallsäge – schwedische Deathmetal-Riffs, Keifgesang und Thrash-Getrommel. Und für die Filigraneren: das Binford 0-Schmirgelpapier, mit dem man sämtliche Härte sowie Ecken und Kanten zugunsten melodisch-melodramatischer Refrains abschleifen kann. Die Kunst besteht darin, mittels dieser Werkzeuge und guter handwerklicher Fähigkeiten ein unverwechselbares Meisterwerk zu erschaffen.
LIKE MOTHS TO FLAMES präsentieren sich auf When We Don´t Exist als geübte Bastler, die organisch die genannten Elemente miteinander verknüpfen. Eine starke halbe Stunde lang wechseln sich vor allem langsames, tightes Core-Geschrote samt hysterischem Pitbull-Gesang und die zuckrige Variante mit massentauglichen Konsens-Vocals ab. LIKE MOTHS TO FLAMES zeigen zudem, dass sie wissen, wie man so an den Songwriting-Stellschrauben dreht, dass kurzweilige, homogene Arrangements herauskommen und die soft-hart-Dynamik sauber ausgereizt wird. Damit unterscheiden sie sich jedoch zu wenig von der zahlreichen Konkurrenz, zumal versäumt wird, an den entscheidenden Stellen den zugegebenermaßen coolen Bandnamen mittels ungewöhnlicher Hooklines oder abgefahrener Ideen im Hirn unauslöschlich festzudübeln. Somit also eher Baumarktmassenware als Maßanfertigung mit eigenem Stil und Finesse. Für ein gediegenes Arrrrarrrarrrr in der Metaldisco sollte When We Don´t Exist allerdings trotzdem problemlos sorgen können.
Veröffentlichungstermin: 11.11.2011
Spielzeit: 35:46 Min.
Line-Up:
Chris Roetter – Gesang
Zach Huston – Gitarre
Eli Ford – Gitarre
Aaron Evans – Bass
Lance Greenfield – Schlagzeug
Produziert von Will Putney
Label: Nuclear Blast
Mehr im Netz: http:/www.facebook.com/likemoths
Tracklist:
1. The Worst In Me
2. GNF
3. No Hope
4. You Won´t Be Missed
5. Faithless Living
6. Your Existence
7. Trophy Child
8. My Own Grave
9. Something To Live For
10. Real Talk
11. Praise Feeder