Unwort des Tages: Underground Deathmetal. Gibt es wie Sand am Meer. In der Wüste. Mit MENTAL AMPUTATION werfen fünf Jungs aus Deutschland noch ein weiteres Sandkorn in diese Wüste.
Wenn sich hinter dem vor Genialität nur so strotzendem Bandnamen NEUSCHNEE und dem vor Einfallsreichtum platzenden Titel "Lyrics Of Hate" das nächste große Ding versteckt hätte, wäre mein Glauben an eine gerechte Musikwelt endgültig den Bach runtergegangen. Zum Glück ist dem nicht so. NEUSCHNEE sind genauso schlecht, wie man sich das vorstellt. Nachdem man also festgestellt hat, dass von den vier Leuten, deren Foto im Booklet zu sehen ist und die sich in der Dankesliste alle gegenseitig grüßen nur noch zwei dabei sind, kommt das Beste: die Musik. Die klingt trotz akzeptablem Sound allerdings, als üben die Gitarristen gerade neue Riffs, die weit jenseits ihres Könnens liegen. Schulband-Arrangements treffen auf schlecht kopierte Deathmetal-Riffs und ergänzen sich perfekt mit der allgemeinen Unnötigkeit. Dass man die Texte zu Songtiteln wie "Lyrics Of Hate" oder "Slow Song" nicht nachlesen kann ist wahrscheinlich noch das Beste an dieser Scheibe.
"Reborn" ist nicht das Deathmetalalbum für zwischendurch, aber wer etwas Zeit mitbringt und dem Album einige Durchläufe zum warm werden gibt, der wird hier definitiv belohnt werden.
BLIND GUARDIAN-Drummer Frederik Ehmke vervollständigt das Line-Up von NEOSHINE. Das Projekt um Gitarrist Flo Krause wartet auf dem kommenden Demo außerdem mit Gastauftritten von Morten Sandager (MERCENARY) und Joost van den Broek (AFTER FOREVER) auf. Einen Song davon kann man sich bereits auf der Homepage der Band anhören.
"The Bone Collection" macht klar, wie schwer es ist, mit mehr als solidem, kompromisslosem Geknüppel durchzustarten, ohne ständig nur als Abklatsch gehandelt zu werden. Und trotz aller Finessen und wirklich guter Songs ist die Scheibe im Gesamtbild "nur" gut.
Ich bin kurz mal im Keller, das Niveau suchen. Oh, was haben wir denn da? Niveau zwar nicht, aber dafür INSANE. Deutschsprachiger Metal mit ganz großem RAMMSTEIN-Einfluss. Grunzvocals, die von schönen Frauen, Tränen und allen möglichen anderen Themen handeln - teils witzig, teils wirklich schlecht. Die Musik reicht von flott und groovig bis hin zu zäh und doomig. Einzelne Lichtblicke können leider nicht über die vielen Totalausfälle hinwegtäuschen, besonders dann, wenn man fast ungeniert nach RAMMSTEIN klingt oder wenn die allseits präsenten Xylophonklänge einfach zu nervig werden. So kann ich mir einfach nicht vorstellen, wer das hören soll.