SOULGATES DAWN: Deathtrap To Escape

Metalcore, streng nach Schablone. Durch die rosarot Szenebrille betrachtet aber sicher mehr als solide.

Ein düsteres Artwork, ein Bandname, dessen Sinn sich einem nicht auf den ersten Blick erschließt, und ein Albumtitel, der das auch nicht auf den zweiten Blick zulässt. Dazu eine Mischung aus Göteborg-Deathmetal, etwas Thrash und Mosh. Textlich geben sich Worte, wie undying, broken und struggle die Klinke in die Hand. Richtig, SOULGATE´S DAWN sind eine Metalcore-Band, wie sie im Buche steht. Das war auch eigentlich schon alles, was man wissen muss. Die größtenteils grob an den Sound von HEAVEN SHALL BURN angelegten Kompositionen sind gut produziert und makellos eingespielt. Doch auch hier kann man eine Band beobachten, die in den engen Genregrenzen so manchen längst geernteten Acker abgrast. Die melodischen Leads sind selten so catchy, dass man von guten Riffs sprechen kann, der brutale Gesang wird durch furchtbare cleane Parts ergänzt, die druckvollen, aber einfallslosen Moshparts sind meist viel zu lang und ziehen sich wie Kaugummi und weder textlich noch optisch kann man sich auch nur aus dem Mittelfeld der Konkurrenz herausheben.
Zu allem Überfluss, noch die vollmundigen Labelworte aus dem Promozettel im Sinn, kann man sich fast nicht mehr zurückhalten: Mit SOULGATE´S DAWN wurde eine neue Generation des Metal geboren… Nein. Tut mir leid. Man muss sich richtig zusammennehmen um nicht entweder laut loszulachen oder verständnislos den Kopf zu schütteln. Nein, hier ist nichts mehr neu, was nicht 2002 schon alt war.
Dabei sind die Jungs aus Jena ja sichtlich engagiert. Man merkt den Songs an, dass hier viel Wert auf Abwechslung gelegt wurde. Statt prägnanter Riffs setzt man aber lieber mal auf ausschweifende Strukturen und Standard-Metalcore-Pathos. Das kann man eigentlich nicht mehr bringen. Auch das Kokettieren mit dem Bösen, das Spielen mit Themen wie Tod und gefallenen Engeln meint man schon bei 1000 anderen Bands gesehen zu haben – und selbst wenn nicht, Titel wie Breath While I´m Drowning sind und bleiben flach und billig, Effekthascherei.
An Herz legen möchte man SOULGATE´S DAWN daher wirklich nur Die-Hard-Fans des Genres, die aber könnten hier durchaus fündig werden, denn durch die rosarot Szenebrille betrachtet ist Deathtrap To Escape sicher mehr als solide.

Veröffentlichungstermin: 20. 03. 2007

Spielzeit: 46:51 Min.

Line-Up:
Micha – Vocals
Rainer – Guitar
Uwe – Guitar
Robert – Bass
Torsten – Drums

Produziert von Ralf Müller, Patrick W. Engel
Label: Burning Season Records

Homepage: http://www.soulgate666.com

Tracklist:
01. intro
02. emotionless
03. believe
04. goodbye
05. free fall
06. last bloody kiss
07. broken angels
08. undying allegiance
09. breath while I´m drowning
10. struggled thoughts
11. fight the future
12. prophecy

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