DORIAN HUNTER: Folge 25.1 – 25.4 – Die Masken des Dr. Faustus [Hörspiel]

DORIAN HUNTER kämpft dreieinhalb Stunden lang gegen den Dämonendrilling – und sorgt für das bisher beste Hörspiel des Jahres

Der goldene Drudenfuß befindet sich in DORIAN HUNTERs Besitz, nun könnte er dem Dämonendrilling endlich den Garaus machen. Wenn er ihn nur finden würde. Doch die Ereignisse überschlagen sich plötzlich, als die einzige Überlebende einer Sightseeingtour von einer gewisse Black Angels Cathedral berichtet, in der das Böse haust. Währenddessen beginnt sich der Dämonen-Killer an seine dritte Inkarnation zu erinnern: Als Georg Rudolf Speyer wird er in Toledo Zeuge, wie an einem verfluchten Tag eine Gauklertruppe den Drudenfuß stiehlt. Er verfolgt die Schauspieler um Prinzipal Chervelles Apillion und schließt sich vor den Toren des Dorfes Hassfurt bei Köln den Schauspielern an. Niemand ahnt, wer in Hassfurt residiert.

Das Kapitel Dämonendrilling wird abgeschlossen: DORIAN HUNTER kämpft verbittert in verschiedenen Inkarnationen gegen die übelste Brut, die von der Schwarzen Familie je gezüchtet wurde. Dreieinhalb Stunden dauert diese Folge, verteilt auf drei CDs, und man wird selbst schier wahnsinnig, bei all den Twists und Kniffen. Die Masken des Dr. Faustus ist komplex, rasant, brutal, makaber und düster, voller Zeitsprünge und fieser Tricks in der Handlung. Einmal hören reicht bei Weitem nicht aus, um dieser Geschichte folgen zu können. Ich hatte befürchtet, mit dem Ausscheiden von Marco Göllner aus dem Produktions- und Regieteam würde DORIAN HUNTER der Pepp abhanden kommen, Die Masken des Dr. Faustus beweisen, dass Dennis Ehrhardt auch allein alles im Griff hat.

Durch die Vermengung von Gegenwart und Vergangenheit sind auch Die Masken des Dr. Faustus wieder zwei Hörspiele in einem. Die schnelle, actiongeladene und makabere Jagd nach dem Drilling in London ist die eine Seite, und die punktet außerdem durch absurde Situationen und dem gewohnt bizarren Humor. Im Hassfurt des sechzehnten Jahrhunderts geht es etwas langsamer, aber nicht weniger faszinierend zu: Das Mittelalter wird düster und brutal dargestellt. Auf beiden Seiten wurde aber sowohl inszenatorisch viel Liebe investiert. Ein riesiges Sprecherensemble realisiert dieses Mammuthörspiel, durchweg sind starke Leistungen zu hören. Die gut aufgelegte Stammcrew wird um die neue Chefin Bethany Bail (resolut: Karin Rasenack) erweitert. In und um Hassfurt gibt es eine Menge zu entdecken: Tim Knauer ist als verbissener Georg Rudolf Speyer eine gute Wahl, Linda Fölster (Isolde), Eva Meckbach (Zenta), Janis Zauris (Appilion) und Manfred Liptow (Barbabas) geben das verkommen-versoffene Ensemble sehr gut, auch der Dämonendrilling (Tilman Borck, Tammo Kaulbarsch und Celine Fontanges) kommt fies und authentisch rüber. Die Rolle des Illusionisten Dr. Faustus übernimmt Schauspieler- und Komikerlegende Dieter Hallervorden, der erst spät und dann auch nur sehr selten auftritt, aber mit seiner schelmisch-philosophischen Performance beweist, dass er noch immer zu den Großen gehört.

Die Masken des Dr. Faustus erscheint in einer limitierten Version im Digipack mit einer zusätzlichen CD, auf der sich der Soundtrack zur Serie befindet. Die Stücke können durchaus für sich selbst stehen, Hunteresque ist beinahe wie ein finsteres Ambient-Album, über weite Strecken sehr elektronisch und des öfteren mit Trip Hop-Beats durchzogen. Andreas Meyers Kompositionen sind weit mehr als schlichte Hintergrundmusik. Im Zweifelsfall also lieber das Digipack als die drei einzelnen Folgen kaufen, auch wegen der sehr gelungenen Aufmachung und dem starken Soundtrack. DORIAN HUNTER war selten so gut, ist im Horrorgenre sowieso richtungsweisend und hat im Vergleich zum Kollegen JOHN SINCLAIR auch eine Menge richtig düstere, unheimliche und ganz schön kranker Momente parat. Gänsehautmomente, eine komplexe, durchdachte und clevere Story, starke Charaktere, die rasante Inszenierung und eine kreative Crew machen aus Die Masken des Dr. Faustus das bisher beste Hörspiel des Jahres und wird DORIAN HUNTER-Fans schier umblasen. Chapeau.

Veröffentlichungstermin: 29,. August 2014

Spielzeit: 64:41 + 72:35 + 69:23 + 59:23 Min.

Line-Up:
Thomas Schmuckert – Dorian Hunter
Tim Knauer – Georg Rodolf Speyer
Frank Gustavus – Marvin Cohen
Frank Felicetti – Donald Chapman
Claudia Urbschadt-Mingues – Coco Zamis
Stefan Krause – Olivaro
Karin Rasenack – Bethany Bail
Dieter Hallervorden – Dr. Faust
Tim Kreuer – Phillip Hayward
Regina Lemnitz – Martha Pickford
Detlef Tams – Norman Winter
Christian Gaul – Leslie Mitton
Ronald Nitschke – Diego de Deza
Janis Zaurins – Cherves Apillion
Linda Fölster – Isolde
Konstantin Graudus – Odrigue
Eva Meckbach – Zenta Eytzinger
Steffen Gräbner – Walther von der Spiend
Manfred Liptow – Barbabas Eene
Erik Schäffler – David Brombach
Tilman Borck – Athasar
Tammo Kaulbarsch – Bethiar
Celine Fontanges – Calira
Ursula Sieg – Edwina Thayer
Reent Reins – Alan Thayer
Maria Hartman – Sylvia Ashton
Wolf Frass – Brian Ashton
Achim Buch – Jim Osmond
Daniel Welbat – Probus
Dagmar Bittner – Teresa
Kai-Henrik Möller – Wirt
Detlef Bierstedt – Dennis Cromwell
Hannes Stelzer – Alter Mann im Gasthaus
Peter Kirchberger – Barney
Helmut Krauss – Rechtsgelehrter
Bert Franzke – Constable
Markus Stolberg – Doktor
Cathlen Gawlich – Krankenschwester
Michael Harck – Diener
Dietmar Wunder – Wache
Wolfgang Rüter – Rayburne
Dennis Schmidt-Foß – Stadtknecht
Luise Lunow – Quendola
Jürgen Holdorf, Rudolf Danielewicz – Entführer

Alexander Rieß, Franz Fuchs, Eva Rosenke, Anna Liebesehl – Aufnahmen
Dennis Ehrhardt – Skript und Regie
Jonatan Frieden – Schnitt
Alexander Rieß – Sounddesign und Mischung
Andreas Meyer – Musik
Joachim Witt – Titelmusik
Mark Freier – Illustrationen
Sebastian Hopf – Layout und Realisation
Jan Werner – Redaktion
Label: Zaubermond

Homepage: http://www.dorianhunter.de/

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/pages/Dorian-Hunter-D%C3%A4monen-Killer/227891557024

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