Andreas Holz

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Andreas ist mit vampster und Metal großgeworden, liebt Wald- und Wiesenmusik und dreckigen Punk und alles, was dazugehört (Whisky, Wanderschuhe und ein kaltes Bier in dunklen Kellern z.B.), und schreibt und singt und kämpft für das Wahre, Gute und Schöne.

BEENKERVER: De Rode Weduwe

Käse, Vla und Black Metal: Wer kennt sie nicht, die unheilige Trias aus dem Landstrich westlich des Ruhrgebiets? Mit BEENKERVER stellt das drölfzigste Projekt von dort sein neues Album vor - es geht um eine Hexe namens Antje, pardon, Sophia, und da diese als "Die rote Witwe" bekannt ist, wird optisch nicht am Blut gespart. Und musikalisch?

LEGENDRY: Time Immortal Wept

Manchmal reicht eine Kleinigkeit, um sich in eine Band zu verlieben – im Falle der Epic-Metal-Heroen von LEGENDRY z.B. ein Blick in die Credits. „Vidarr the Silent“, heißt es da, zeichne verantwortlich für „6 and 12 string electric and acoustic guitars, vocals, mellotron, hammond organ, mandolin, taiko drum, piccolo bass, glockenspiel, tubular bells, chimes, gongs, black wind, fire and steel“, wobei er sich insbesondere bei den letztgenannten drei Instrumenten als ein wahrer Meister seines Fachs beweist. Wer das albern findet, darf sich hier verabschieden, wer es liebt, wird alles andere an dieser Band ebenfalls lieben.

GRIFT: Dolt Land

Den Blick hinter die Dinge schweifen lassen; alle Welt mit allen Sinnen erspüren; Leben und Licht, Dunkelheit und Tod im Großen Ganzen: GRIFT macht die perfekte Musik für traumversunkene Wanderer und wandernde Träumer, bleibt ihnen aber etwas schuldig.

1476: In Exile

Seit ich mich mit unheimlich-emotionaler Musik beschäftige und meine Vorliebe dafür kundtue, wird mir eine gewisse Affinität zum Kitsch nachgesagt. Doch was ist Kitsch, und warum soll es bitte schlecht sein, wenn blumenbekränzte Gruselgestalten mit Schwertern in der Sonne stehen auf dem Cover eines Albums, dessen Artbook-Edition dann gefüllt ist mit Fotos, die überwiegend auch aus einer Sommer-Edition des „Landlust“-Magazins stammen könnten (oder „Geo Saison“, von mir aus)? Eben. Ist doch schön! Große Kunst! Oder etwa nicht?

RANÂ: Richtfeuer

Ein Richtfeuer weist Schiffen auf See den Weg, lese ich auf Wikipedia. Komisch, denke ich, habe ich beim Hören von RANAs Debütalbum doch eher ans Richten im Sinne von „Hinrichten“ gedacht; es ergibt jedoch Sinn: „Richtfeuer“ ist nicht nur ein musikalisches Äquivalent zur Guillotine, sondern durchaus ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit, etwas, an dem man sich ausrichten kann, wenn man anlässlich einer Welt (und einer Metal-Szene), die immer weiter nach rechts rückt, mal wieder verzweifeln möchte.
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