Andreas ist mit vampster und Metal großgeworden, liebt Wald- und Wiesenmusik und dreckigen Punk und alles, was dazugehört (Whisky, Wanderschuhe und ein kaltes Bier in dunklen Kellern z.B.), und schreibt und singt und kämpft für das Wahre, Gute und Schöne.
Primitiver finnischer Black Metal aus dem Wald - wem da das Wasser im Munde zusammenläuft, sollte sich NOITILA merken. Mich kann ihr Debüt aber leider nicht voll überzeugen.
Manchmal reicht eine Kleinigkeit, um sich in eine Band zu verlieben – im Falle der Epic-Metal-Heroen von LEGENDRY z.B. ein Blick in die Credits. „Vidarr the Silent“, heißt es da, zeichne verantwortlich für „6 and 12 string electric and acoustic guitars, vocals, mellotron, hammond organ, mandolin, taiko drum, piccolo bass, glockenspiel, tubular bells, chimes, gongs, black wind, fire and steel“, wobei er sich insbesondere bei den letztgenannten drei Instrumenten als ein wahrer Meister seines Fachs beweist. Wer das albern findet, darf sich hier verabschieden, wer es liebt, wird alles andere an dieser Band ebenfalls lieben.
Den Blick hinter die Dinge schweifen lassen; alle Welt mit allen Sinnen erspüren; Leben und Licht, Dunkelheit und Tod im Großen Ganzen: GRIFT macht die perfekte Musik für traumversunkene Wanderer und wandernde Träumer, bleibt ihnen aber etwas schuldig.
Ist das schön, wenn Bands wissen, was ich brauche: NOCTE OBDUCTA rennen mit ihrem neuen Album kompromisslos zurück zu den Wurzeln - und bei mir damit offene Türen ein. Vorhang auf die "Karwoche", ein kurzweiliges Meisterwerk schwarzmetallischen Metalpunks!
Seit ich mich mit unheimlich-emotionaler Musik beschäftige und meine Vorliebe dafür kundtue, wird mir eine gewisse Affinität zum Kitsch nachgesagt. Doch was ist Kitsch, und warum soll es bitte schlecht sein, wenn blumenbekränzte Gruselgestalten mit Schwertern in der Sonne stehen auf dem Cover eines Albums, dessen Artbook-Edition dann gefüllt ist mit Fotos, die überwiegend auch aus einer Sommer-Edition des „Landlust“-Magazins stammen könnten (oder „Geo Saison“, von mir aus)? Eben. Ist doch schön! Große Kunst! Oder etwa nicht?
Ein Richtfeuer weist Schiffen auf See den Weg, lese ich auf Wikipedia. Komisch, denke ich, habe ich beim Hören von RANAs Debütalbum doch eher ans Richten im Sinne von „Hinrichten“ gedacht; es ergibt jedoch Sinn: „Richtfeuer“ ist nicht nur ein musikalisches Äquivalent zur Guillotine, sondern durchaus ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit, etwas, an dem man sich ausrichten kann, wenn man anlässlich einer Welt (und einer Metal-Szene), die immer weiter nach rechts rückt, mal wieder verzweifeln möchte.
Es gibt in den letzten Jahren kaum eine schönere musikalische Renaissance als die des traditionellen Epic Metals – nirgends sonst begegnen sich der Charme des Unperfekten und Absonderlichen, große echte Gefühle und ein gewisses Maß an Selbstironie in so angenehmer Weise wie in den Fellhosen oder -Büstenhaltern aktueller Epic-Metal-Bands. So auch in Griechenland?
Wenn Black Metal zur positiv lebensverändernden Kraft wird: Das dritte Album von AFSKY ist das bisher kraftvollste, beste und, ja, schönste des Projekts. Und das, obwohl wir in hundert Jahren alle tot sind.
Kalt, kälter, KOLD? Nein: Das nette Black-Metal-Duo von nebenan schickt sich an, mit einem Debüt-Album voller schöner Melodien unsere Herzen zu erwärmen.
Wer auf Epic Metal steht, kommt anno 2023 auch an der Schweiz nicht mehr vorbei! MEGATON SWORD hauen mit "Might & Power" ein derart mächtiges & kraftvolles zweites Album raus, dass man kaum mehr weiß, wo einem das Schwert steht. Aufgepasst, Goblins, das geht nicht gut aus für euch!
Es muss ja nicht immer Black Metal sein: Wer sich heuer ganz traditionell metallisch in nordisch-folkloristische Gefilde begeben möchte, ist beim überwältigend starken Debütalbum von FREDLÖS an der richtigen Adresse.
Dem Trend zum Bayerischen zum Trotz singen diese Black-Metal-Bayern auf Norwegisch - weil das grimmiger klingt? Die Thematik lässt's vermuten: Es geht um nicht mehr und nicht weniger als das Ende der Welt wie wir sie kennen.
DARK FOREST kommen aus England, lieben Schafe und Hühner und haben auch sonst das gewisse Etwas: Genau so muss wahrhaftiger Heavy Metal klingen - ehrlich, direkt, hemmungslos melodisch und das große Gefühl nicht scheuend, aber niemals in Plastik-Pop-Gefilde abdriftend.