Genre: Crust

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1476: In Exile

Seit ich mich mit unheimlich-emotionaler Musik beschäftige und meine Vorliebe dafür kundtue, wird mir eine gewisse Affinität zum Kitsch nachgesagt. Doch was ist Kitsch, und warum soll es bitte schlecht sein, wenn blumenbekränzte Gruselgestalten mit Schwertern in der Sonne stehen auf dem Cover eines Albums, dessen Artbook-Edition dann gefüllt ist mit Fotos, die überwiegend auch aus einer Sommer-Edition des „Landlust“-Magazins stammen könnten (oder „Geo Saison“, von mir aus)? Eben. Ist doch schön! Große Kunst! Oder etwa nicht?

RANÂ: Richtfeuer

Ein Richtfeuer weist Schiffen auf See den Weg, lese ich auf Wikipedia. Komisch, denke ich, habe ich beim Hören von RANAs Debütalbum doch eher ans Richten im Sinne von „Hinrichten“ gedacht; es ergibt jedoch Sinn: „Richtfeuer“ ist nicht nur ein musikalisches Äquivalent zur Guillotine, sondern durchaus ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit, etwas, an dem man sich ausrichten kann, wenn man anlässlich einer Welt (und einer Metal-Szene), die immer weiter nach rechts rückt, mal wieder verzweifeln möchte.

PHANTOM CORPORATION: Fallout

PHANTOM CORPORATION haben für „Fallout“ fiese Death Metal- und polternde Thrash Metal-Riffs aus den dunklen, dreckigen Ecken zusammengesucht und legen eine ordentliche Schippe Kehricht aus dem New Yorker Punkschuppen CBGB drauf. Der Stilmix ist nicht neu. Doch die Konsequenz, die Detailverliebtheit und literweise Herzblut machen „Fallout“ zu einem Jahres- und wahrscheinlich sogar Genre-Highlight.
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