Georg Brand ist mit seiner Freundin Nolo, dem Schweizer Geheimdienstmitarbeiter Amman Sachs und dessen Kollegin Starling einer neuen Ungeheuerlichkeit auf der Spur. Im Montblanc-Tunnel starben 1999 39 Menschen auf grausame Art und Weise, als ein mit Margarine und Mehl beladener LKW Feuer fing. Doch wie konnte es sein, dass ein eigentlich sicherer Tunnel eine solche Katastrophe auslöste? Georg Brand deutet die Zeichen und begibt sich in den ins Bergmassiv getriebenen Tunnel, unter dem eine Satanskirche gefunden wird. Doch jemand aus der Gruppe spielt falsch, und so finden sich die restlichen drei bald eingeschlossen im Berg wieder.
Zunächst, Totale Vernichtung ist erheblich spannender und mitreißender als Die Illuminaten, trotzdem zählt der zweite Teil vom OFFENBARUNG 23-Reboot nicht zur Champions-League im Hörspielbereich. Aber die Idee, was hinter der Montblanc-Katastrophe hätte stecken können ist spannend und mitreißend umgesetzt, auch das thematisierte Schicksal von der real existierenden Person Perlucio Tenazzi geht unter die Haut. Brenzlig wird es mehrfach, dennoch steht die Verschwörungstheorie an erster Stelle, die Action ist eher sekundär. Daher ist die Story recht tief, und das obwohl sie sehr direkt erzählt wird. Das Ende hingegen schlägt ein wenig auf den Magen, ob die Szene im Arbeitszimmer des fiktiven Unternehmers nun ein Witz der Macher oder doch eher Einfallslosigkeit ist, sei dahin gestellt.
Der Soundtrack ist wie in Folge 42 recht gut, die Effekte und die Regie passen. Mit Martin Kessler, Uve Teschner und Peter Weis gibt es außerdem ein paar gute Sprecher zu hören, die in den kommenden Folgen vermutlich nicht mehr auftreten werden, deren Stimmen aber jedes Hörspiel aufwerten. Die Stammsprecher Helmut Krauss und Marie Bierstedt machen ihre Sache ganz ausgezeichnet, auch Alexander Turrek liefert eine reife Leistung ab, die sich garantiert nicht hinter der des doch oftmals steif klingenden Vorgängers David Nathan verstecken muss. Die Idee Nachrichtensprecher Jens Riewa die Fakten zur Katastrophe erklären zu lassen ist durchaus gelungen. Dass Xavier Naidoo als Tupac schon wieder auftritt verursacht bei mir eher Kopfschütteln, vor allem da in früheren Folgen wohl Thorsten Michaelis dieser Rolle die Stimme lieh – der hat die Coole-Sau-Nummer auch deutlich besser raus als der zu weiche Soulsänger.
Ob ich nach Die Illuminaten und Totale Vernichtung alle einundvierzig früheren Folgen nachholen werde weiß ich nicht, wirklich umwerfend ist OFFENBARUNG 23 zwar nicht, aber dieses einstündige Hörspiel anständige Unterhaltung für Leute, die es semirealistisch und doch fantastisch mögen. Und ein bisschen paranoid wird man dann doch beim Genuss dieser Serie – der Thrill kann durchaus ins reale Leben mitgenommen werden. Somit hat Totale Vernichtung seine Aufgabe letzten Endes doch erfüllt.
Veröffentlichungstermin: 21. September 2012
Spielzeit: 63:28 Min.
Line-Up:
Helmut Krauss – Erzähler / Nat Mickler
Alexander Turrek – Georg Brand alias T-Rex
Marie Bierstedt – Tatjana Junk alias Nolo
Jaron Löwenberg – Tron
Xavier Naidoo – Tupac
Jens Riewa – Nachrichtensprecher
Ulrike Stürzbecher – Starling
Uve Teschner – Amman Sachs
Martin Kessler – Perlucio Tinazzi / Moretti
Katja Brügger – Operator
Peter Weis – Fiktiver Unternehmer
Jan Gaspard – Idee, Konzeption, Recherche & Buch
Sebastian Pobot – Produktion, Regie, Sound & Lizenzierung
Ambitus – Soundtrack
Christoph Stickel – Mastering
Aufgenommen 2012 von Steven Schulze, Marko Peter Bachmann, Frank Willer, Chris Oz & Sebastian Pobot
Label: Highscore Music
Homepage: http://www.offenbarung23.de
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/highscoremusic.fans