DEADSOIL: Sacrifice

Macht Platz für die nächste "Ausnahmeband" – am besten da im CD-Regal, wo man sowieso nicht so oft hingreift. Oder auch nie wieder.

Macht Platz für die nächste Ausnahmeband – am besten da im CD-Regal, wo man sowieso nicht so oft hingreift. Oder auch nie wieder. DEADSOIL legen nach The Venom Divine ihr zweites Full-Length nach. Und eigentlich gilt dafür ähnliches, wie für den Vorgänger. DEADSOIL sind weder – wie beworben – unverwechselbar, noch heben sie sich heraus aus dem Metalcore-Einheitsbrei. Mag sein, dass man im Songwriting kleine Fortschritte gemacht hat und sich etwas progressiver gibt. Mag sein, dass man seit der Gründung 2002 tighter und erfahrener geworden ist. Auf die Songs und den Wiedererkennungswert wirkt sich das nicht aus. Sterile Trigger treffen auf melodisches Riffing, mal schrammeligen, mal klinischen Mosh, mal stampfenden, mal rollenden Groove und mal aggressiven, mal cleanen Melodic-Gesang. Eigentlich ein Baukasten, der so einiges hergibt und völlig ausreicht, um gute Alben zu machen. Zahlreiche Bands haben dies bereits bewiesen, aber DEADSOIL sind offenbar daran gescheitert.
Nicht einmal zaghaft zupft Sacrifice an meinem Ärmel, um mich mitzureißen. Kein Kopfnicken, das mich aus der Reserven locken könnte, kein mehrdeutiges Augenzwinkern, das mich in seinen Bann schlagen soll. Sacrifice baut sich kalt und klotzig vor mir auf, entbreitet sein – in der Tat relativ vielfältiges – musikalisches Angebot zu meinen Füßen, mustert mich mit stechenden Augen und wartet arrogant auf jegliche kritische Äußerung meinerseits. Wäre die Scheibe ein Mensch, wäre er mir unsympathisch. Er wäre einer von denjenigen, die ständig Dinge tun, um gelobt zu werden, und sich ständig nach Reaktionen umsehen, wenn er einen coolen Spruch gemacht hat. Einer von denen, die sich ständig beweisen müssen. So wirkt Sacrifice auf mich. So leid es mir tut, wer nicht explizit auf genau diesen Sound steht, der kann hier ganz entspannt vorbeischlendern.

Veröffentlichungstermin: 26. 05. 2006

Spielzeit: 42:09 Min.

Line-Up:
Friedrich Weber – Vocals
Boris Pracht – Guitar
Jens Basten – Guitar
Stefan Eutebach – Bass
Christian Bass – Drums

Produziert von Vincent Sorg, mixed by JF Dagenais, mastered by Alan Douches
Label: Lifeforce Records

Homepage: http://www.deadsoil.net

Tracklist:
01. Unspoken
02. Cross The Great Divide
03. The Day I Die
04. These Stings
05. Viper
06. Forget Everything
07. Echoes
08. Remembrance
09. Collapse
10. Ultimate Domination
11. True Belief
12. Sacrificed

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner