DORIAN HUNTER: Folge 9 – Im Labyrinth des Todes [Hörspiel]

Bietet nichts neues, unterhält aber bombig: Die Horror-Hörspiel-Reihe DORIAN HUNTER.

Geisterjäger, Psycho-Cops, Dämonenkiller. Was sich in der Hörspielwelt für Erwachsene verkauft, ist klar. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich FOLGENREICH als Gegenpol zum übergroßen Genregiganten JOHN SINCLAIR die nächsten Mystery-Hörspielserie gekrallt hat und seit Folge 9 nun für DORIAN HUNTER verantwortlich ist. Und dieser Typ ist eben die Bad-Ass-Version von JOHN SINCLAIR. Kein Wunder, bei seiner Vorgeschichte. Denn der Oberdämon Asmodi hat neun Söhne gezeugt, verstreut in der ganzen Welt. Einer davon ist DORIAN HUNTER, der will aber nicht zu dieser schwarzen Familie gehören, vor allem nicht, nachdem sie seine Frau umgebracht haben. Also schließt er sich dem Secret Service an, hat ein Verhältnis mit der Hexe Coco Zamis und schlachtet seine Brüder ab, einen nach dem anderen. Aus Rache, versteht sich.

Die Vorlage zu DORIAN HUNTER ist brutal, teilweise mussten sie entschärft werden, dabei immer irgendwie Groschenromanlike, Jason Dark hat es eben auch hier vorgemacht. Aber statt unfreiwilliger Komik bietet die Hörspielversion von DORIAN HUNTER zum Glück sehr selbstironische Unterhaltung, bei der man über die Unmengen an Klischees hinweg sehen kann. Ganz einfach weil hier alles so übertrieben wird, dass man den Zweiflern allen Wind aus den Segeln nimmt. Deshalb bietet Im Labyrinth des Todes auch fünfundsiebzig Minuten schnelle, spannende und sehr gut gemachte Unterhaltung. Dabei ist diese Story nicht gerade aufregend. DORIAN HUNTER erfährt, dass Coco Zames in Hong Kong plötzlich gestorben ist, so recht kann er das aber nicht glauben. Er reist nach Hong Kong um mit dem Lehrer Michael Lundsdale auf Spurensuche zu gehen. Zusammen mit diesem Nervenwrack dringt er in die Kreise des geheimnisvollen Olivaro vor, und auch ein Wiedersehen mit Dorians Bruder Edward Belial und seinen Ghouls steht an. Unter den Friedhöfen von Hong Kong, im Labyrinth des Todes muss er um sein Leben bangen.

Nach nur einem Hörspiel bin ich in der Materie von DORIAN HUNTER noch nicht wirklich drin, aber allzu schwer ist es nicht, dem Plot dieser Episode zu folgen. In die Handlung findet man sich schnell ein, hier ist nichts zu kompliziert und verschachtelt, auch wenn einige Charaktere erst im Laufe der Serie reifen, also nach nur einer Folge nicht wirklich bewertet werden können. Nochmal, hier wird in erster Linie unterhalten, und zwar mit einem riesigen Aufgebot an großartigen, sehr bekannten Sprechern, einer spannenden Kulisse aus Soundeffekten und Musik, sowie einer Regie, die keine Atempausen zulässt. Und einzelne Sprecher leisten wirklich Großes. Santiago Ziesmer, besser bekannt als Sponge Bob darf endlich mal einen widerlichen Fiesling sprechen und geht in der Rolle des Edward Belial vollkommen auf, ebenso wie sein Kontrahend Thomas Schmuckert als DORIAN HUNTER, der bitter und kalt auf Rache sinnt. Unterkühlt und böse ist die Darbietung von Stefan Krause als Olivaro, ein eiskalter Typ, klasse. Auch ein gewisser Tom Broke als Michael Lundsdale mimt den Hysteriker perfekt. Dieser Name deutet sehr auf ein Pseudonym hin, und die Stimme klingt schwer nach Andreas Fröhlich, der Bob Andrews der DREI FRAGEZEICHEN.

Nein, DORIAN HUNTER wird trotz der vielen positiven Eigenschaften nicht zu meiner neuen Lieblingsformat werden, auch wenn Im Labyrinth des Todes ein richtig gutes Hörspiel ist. Aber auch in diesem Bereich darf man von den Machern etwas Eigenständiges erwarten, und das wird hier eben rein gar nicht geschafft. Dennoch ist DORIAN HUNTER erwachsenen Hörern, die auf Horror und Mystery stehen ans Herz zu legen, denn das ist deutlich härterer Stoff, als der große Konkurrent JOHN SINCLAIR. Und gerade dieser Vorteil wird unverblümt ausgespielt.

Veröffentlichungstermin: 19. Februar 2010

Spielzeit: 76:05 Min.

Line-Up:
Thomas Schmuckert – Dorian Hunter
Tom Broke – Michael Lundsdale
Stefan Krause – Olivaro
Santiago Ziesmer – Edward Belial
Claudia Urbschat-Mingues – Coco Zames
Konrad Halver – Trevor Sullivan
Peter Matic – Dr. Deming
K.Dieter Klebsch – Asmodi
Michael Prelle – Jörg Eklund
Robert Kotulla – Freceric de Buer
Regina Lemnitz – Martha Pickford
Jochen Schröder – Mr. Bacon
Frank Gustavus – Marvin Cohen
Frank Felicetti – Donald Chapman
Tim Kreuer – Phillip Hayward
Marius Clarén – John Packard
Marco Göllner – Page
Christopher Hamann, Bastian Hertel, Alexander Rieß, Dennis Erhardt – Ghouls und Menge

Marco Göllner – Skript, Regie und Ton

Produziert von Dennis Ehrhard, Zaubermond Verlag
Label: Folgenreich / Universal

Homepage: http://www.folgenreich.de/dorianhunter

MySpace: http://www.myspace.com/daemonenkiller

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