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UDO DIRKSCHNEIDER: Ich muss raus – auf die Bühne!

Uns’ Udo ist in der Stadt. Für seine neue Solo-Scheibe dreht Meister Dirkschneider zwei Videoclips in Nürnberg. Coole Sache. Noch cooler: Ich darf dabei sein. In den Drehpausen ist Zeit für ein Schwätzchen mit einem Helden meiner Jugend.

Udo, was war denn die Intention hinter Deiner Solo-Platte “My Way”?

blankDie Idee? Ach, Kinders – Coversongs sind ja immer so eine Sache, da hab ich mich nie wirklich rangetraut. Als wir dann coronabedingt mehr Zeit hatten, kam die Idee auf, einfach mal ein paar Sachen auszuprobieren. Ich hab mir dann zwei, drei Songs rausgesucht und mit denen ausprobiert, ob das überhaupt passt und geht. Mir war wichtig, dass ich nicht irgendwen kopiere, sondern da schon meinen eigenen Stempel drauf drücke. Mit den Test-Nummern hat das ganz gut funktioniert. Daraufhin habe ich eine Liste von Liedern rausgesucht, die ich in den 70ern und 80ern gut fand und die gut zu mir passen, auch von der Stimme her. Und dann haben wir direkt losgelegt und das nach und nach fertiggemacht.

Wer ist “wir”?

Stefan Kaufmann hat die Gitarren eingespielt, Peter Baltes den Bass. Die Gitarristen von der aktuellen U.D.O.-Band haben Soli beigesteuert. Mein Sohn hat Schlagzeug gespielt. Nicht vergessen darf man Peter Koobs, der sehr viel arrangiert hat. Der war Gitarrist bei HELENE FISCHER und spielt jetzt in der Band von HOWARD CARPENDALE, aber in den Tiefen seines Herzens ist er Heavy Metaller. Manuela Bibert hat die Chorstimmen gesungen.

Manuela Bibert von dem DIRKSCHNEIDER & THE OLD GANG-Projekt?

Ja, genau. Es war eine Gemeinschaftsarbeit. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Wir haben die Lieder zum Teil umarrangiert und heavy gemacht – U.D.O.-Style! Ein Song ist mir wichtig: “Kein Zurück” von WOLFSHEIM. Da habe ich zum allerersten Mal deutsch gesungen. Ich hab den Song aber auch deshalb ausgewählt, weil der Text im Grunde auch meine Karriere widerspiegelt: Gute Zeiten, schlechte Zeiten… und dass man nicht zurückgucken soll. Auch Textzeilen wie “Hätt ich lieber nie geseh’n”: Auch ich habe Sachen gesehen, die ich besser nicht gesehen hätte.

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Wie war es für Dich, auf Deutsch zu singen?

Gar nicht so einfach. Auch wenn es die Muttersprache ist – das richtig rüberzubringen, das ist schon anders beim Singen. Aber: Hat funktioniert. Im Vergleich mit dem Original ist unsere Version richtig heavy und geht schon fast in die RAMMSTEIN-Richtung. Dass da jetzt gesanglich eine unheimliche Bandbreite auf dem Album ist, macht es für mich natürlich interessant: sich zu fragen “na, krieg ich das hin?” und es dann tatsächlich hinzukriegen. Für weitere U.D.O.-Alben brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Wenn künftig mal was Extremes ansteht, weiß ich: Das kriege ich hin.

Die WOLFSHEIM-Nummer ist die einzige, die Deutsch ist, aber sie ist auch die jüngste Nummer auf dem Album. Der Rest stammt aus den 70ern und 80ern.

2002 hab ich die im Radio gehört – und fand auf Anhieb den Text interessant. Als ich die Nummer dann für das Coveralbum vorgeschlagen habe, hieß es erstmal “Oh weh, jetzt will er auch noch auf Deutsch singen”. Aber ich so: “Laßt mich doch mal probieren…”

Was ich sagen wollte: Ich hätte mir mehr jüngere Nummern gewünscht.

Gut, das Album reflektiert natürlich auch die Musik, mit der ich groß geworden bin – die mich begleitet hat. “The Faith Healer” von ALEX HARVEY zum Beispiel: Früher in den Rockdiscos lief das bei uns rauf und runter. Schon damals bei ACCEPT wollten wir den Song immer schon mal covern. Oder “Notbush City Limits”: Damit haben wir uns bei ACCEPT beim Proben immer warmgespielt. Ein paar Sachen auf dem Album sind sehr bekannt, “TNT” von AC/DC und “Hellraiser” von THE SWEET, aber dann sind da eben auch Sachen, die nicht so populär waren. Wichtig war mir, nicht “Smoke On The Water” und “Highway To Hell” zu machen. Ich hab mir schon Sachen rausgesucht, die vor allem für mich eine Bedeutung haben.

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“Sympathy” zum Beispiel, von URIAH HEEP – vom 77er-Album “Firefly”.

Ja! Die Nummer fand ich schon immer stark. Hier hat übrigens mein alter Gitarrist Matthias Dieth alle Gitarren gespielt (lacht). Ich würde das Ganze mal als ein sehr persönliches Album sehen. So gesehen habe ich mir die Platte selbst zu meinem 70. Geburtstag geschenkt. Wobei ich denke, dass ich nach über 40 Jahren in diesem Geschäft keinem mehr irgendetwas beweisen muss. Ich mach’ Sachen, die mir Spaß machen.

“Fire” von THE CRAZY WORLD OF ARTHUR BROWN hat mich auch gefreut. Bruce Dickinson und Ian Gillan werden ja nicht müde, das hohe Lied auf diesen ominösen Zausel zu singen, und Tatsache: Ich hab den vor vielleicht 15 Jahren mal live gesehen, und das war hammergut – wie er von hinten durch den Saal und das Publikum Richtung Bühne schritt, wie ein Waldschrat …

… mit diesem brennenden Ding oben auf dem Kopf! Boah, das war schon was. Ja, das war auch so eine Nummer, die damals ständig lief. “Fire” war lange unser Song, bevor wir auf die Bühne gegangen sind.

Die großen AC/DC sind mit “TNT” vertreten. Zu den Australiern hast Du ja eh ein spezielles Verhältnis.

Jupp. ACCEPTs “I’m A Rebel” wurde ursprünglich für AC/DC geschrieben – von George Alexander, der bei den EASYBEATS war. Die Nummer gab es von AC/DC sogar als 8-Spur-Demo, das haben wir mal recherchiert.

Der Legende zufolge wurde “I’m A Rebel” in der Nacht des 15. September 1976 nach einer AC/DC-Show nachts im Tonstudio Maschen aufgezeichnet: in jenem niedersächsischen Keller, aus dem einst die deutschen Country-Cowboys TRUCKSTOP gekrochen sind. Bon Scott soll jedoch schlimm betrunken gewesen sein, weshalb AC/DC die Aufnahme nie veröffentlicht haben.

Vor allem muss man festhalten, dass die Version von AC/DC wesentlich langsamer war. Wir haben da dann eine halbe Punknummer draus gemacht. (überlegt) Ich erinnere mich, beim ersten ACCEPT-Album: Da kamen zwei Leute ins Studio, die ein wenig zugehört haben und dann wieder verschwunden sind. Als wir dann fragten, wer das denn gewesen ist, hieß es: Harry Vanda und George Young, die schon damals mit AC/DC zusammengearbeitet haben. “Nee”, meinten wir – “mit denen möchten wir nicht zusammenarbeiten” (lacht). Ob das ein Fehler war? Ach, wer weiß das schon.

Punk war kein Thema fürs Coveralbum? Zumindest bei den frühen ACCEPT steckt immer auch ein Schuss Punk drin, ich denke an “Son of A Bitch” und besagtes “I’m A Rebel”.

Doch, da hatten wir eine Nummer: “I’m Down” von den BEATLES – meine allererste Single. Da hatten wir eine hammermäßige Version draus gestrickt, die sehr punkig geworden ist. Leider hat uns EMI die nicht freigeben.

Wie: “nicht freigegeben”? Kann man das nicht einfach covern?

Nee. Sobald du am Arrangement eine Veränderung vornimmst, und wenn die noch so unwesentlich ist, musst du fragen. Und dann können die das jederzeit ablehnen. Wo ich nicht hätte fragen müssen, war “Man On A Silver Mountain”, das ist ja quasi wie das Original. Aber: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Wir haben es trotzdem getan und alle angefragt. Was sie mir auch abgelehnt haben, war “Don’t Let Me Be Missunderstood”.

Mit “Notbush City Limits” hat es eine Nummer von TINA TURNER auf Dein Album geschafft. Gab es noch mehr Ideen für Lieder, die im Original von Frauen gesungen werden?

(überlegt) Ja, ich hatte LEE AARON noch auf dem Zettel. Die fand ich immer gut. Hat sich aber nicht ergeben.

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Dein Sohn Sven trommelt seit 2015 für Dich. Wie macht sich der Bub denn so im elterlichen Betrieb?

Hervorragend. Auf dem letzten U.D.O.-Album habe ich ganz intensiv mit ihm zusammengearbeitet, wir haben Texte zusammen geschrieben und er kam auch mit Melodien an, was für mich sehr interessant war. In der Band ist er inzwischen sowas wie das Mädchen für alles. Das ist gar nicht mal unbedingt ein Vater-Sohn-Verhältnis, sondern eher freundschaftlich.

Wird er die Firma mal übernehmen?

Haha! Keine Ahnung. Aber er kann sogar ganz hervorragend singen, da war ich auch sehr erstaunt. Gut, ich werd’ jetzt 70 und hab bei U.D.O. gerade eine ganz junge Band um mich herum. Wie lange ich überhaupt noch rumtoben werde – keine Ahnung. Es gibt keinen Plan. Zuletzt während Corona war mir ganz furchtbar langweilig.

Okay.

Da dachte ich mir schon: Vielleicht ist das so, wenn du komplett in Rente gehst. Aber das ist nix für mich, ich muß raus – auf die Bühne! Das hat mir wirklich gefehlt. Aber gut, so haben wir ein bisschen mehr Studioarbeit gemacht und ein paar Sachen, die man sonst vielleicht nicht gemacht hat. Jetzt aber warten wir händeringend darauf, dass es endlich wieder losgeht – raus auf Tour! (Das Gespräch fand vor dem russischen Überfall auf die Ukraine statt, sonst hätten wir an dieser Stelle schon noch nachgehakt).

Du hast ein Coveralbum gemacht. Verfolgst Du anders rum, wenn wer was von ACCEPT covert?

So richtig verfolgen nicht wirklich. Unheimlich oft gecovert wurde “Fast As A Shark”. Von “Balls” hab ich schon ganz schreckliche Versionen gehört, wo ich mir gedacht habe: “Aber das muss man doch so nicht tun…”

Du sprichst aber gerade nicht von dem wunderbaren PUSCIFER-Cover von “Balls To The Wall”?

Du, wenn das ganz anders gemacht ist, kann das klar auch gut sein. Irgendeine amerikanische Band kam mal mit einer Country-Version von “Metal Heart” an – ich fand das einfach nur genial. Bei sowas müssen dann aber alle Urheber zustimmen, und Stefan Kaufmann und ich waren die einzigen, die gesagt haben “na klar, das machen wir!”. Aus Amerika kam dann aber leider ein Nein.

A propos Amerika: Mit ex-ACCEPT-Bassist Peter Baltes bist Du jetzt wieder dicke. Wie kam das?

Mit Peter hatte ich nie ein Problem. Klar, wir hatten nicht viel Kontakt – er lebt in Amerika, war viel mit ACCEPT unterwegs. Man hat mal telefoniert, aber ich hab nicht wirklich den Kontakt gesucht. Und dann… ja, wie war das denn?

Die Bundeswehrnummer? (2020 nahm U.D.O. das Album “We Are One” mit dem Musikkorps der Bundeswehr auf)

Die Bundeswehrnummer, genau! Ich komm ins Studio, wo ich ein paar Demosachen einsingen sollte, damit die weiter arrangieren können und dann komm ich da rein und da steht Peter Baltes. Und ich so: “Was machst Du denn hier?”. Er hat an ein paar Solosachen gearbeitet und zudem seine Mutter besucht, die noch in Solingen wohnt. So sind wir ins Gespräch gekommen, haben über Tod und Teufel gequatscht. Er hat mir auch erzählt, warum er bei ACCEPT raus ist – worüber ich nicht eben verwundert war, aber das soll er selbst erzählen. Auf jeden Fall meinte er dann, er hätte da auch ein paar Ideen – und ich antworte ihm, daß ich der Letzte bin, der sagt “Ich will keine Ideen von Dir haben”. So kam es, daß er an dem Orchesteralbum mitgearbeitet hat. Diese DIRKSCHNEIDER & THE OLD GANG-EP war dann ja eigentlich nur so ein Charity-Ding, das wir gemacht haben. “Where The Angels Fly” war ursprünglich für das Orchesteralbum gedacht, aber da war kein Platz mehr. Also haben wir das so rausgebracht, und die Nummer ging ab wie die Feuerwehr. Also haben wir noch zwei weitere Nummern gemacht, und das komplette Geld ging dann an Band und Crew, die gerade nix zu tun hatten.

Die DATOG-EP war in der Tat sehr nice. Kommt da noch mehr?

Ich würde mal nicht “Nein” sagen. Vielleicht machen wir noch mal ein ganzes Album, in dieser Besetzung …

Ich fand’s schön, daß die EP anders war als das, was Du mit U.D.O. machst.

Ja, da steckt alles drin. Das Tolle bei dieser Geschichte war: Es gab keinen Stress, es gab keinen Druck, man musste nicht irgendwo hin. Einfach machen! Das war eine tolle Freiheit.

Super auch, daß Peter singt. Ich mochte seine Stimme immer, gerade auch im direkten Kontrast zu Deiner.

Er fragt, ob ich was dagegen habe, wenn er auch singt. Warum sollte ich? Das haben wir ja früher bei ACCEPT schon gemacht. Und das hier war ja kein U.D.O.-Album, sondern ein ganz eigenes Ding, komplett frei von allen Zwängen. Da passte alles zusammen.

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Eine Frage noch zu ACCEPT: Man will ja als Fan immer, dass alles gut ist und die Helden sich lieb haben. Aber mit Euch war das immer ein wenig schwierig. Als ich nach Jahren endlich die Chance hatte, Euch zum ersten Mal live zu sehen, stand Wolf Hoffmann ohne Scheiß als einziger Gitarrist auf der Bühne…

Oh ja, um Gottes Willen.

Ich verstehe ja nix von Musik, aber dass ACCEPT zwei Gitarren brauchen, das weiß sogar ich. 2019 hat Wolf Hoffmann bei ACCEPT auf drei(!) Gitarristen aufgestockt. Ich will es echt nur verstehen, Udo…

Besagte “Objection Overruled”-Tour 1993 mussten wir gezwungenermaßen mit Wolf alleine an der Gitarre spielen, weil der andere Gitarrist irgendeinen Vertrag unterschrieben hatte, aufgrund dessen ihm ein Anwalt verbot, mit uns auf Tour zu gehen – Höllentheater. Da waren aber noch drei Wochen bis Tourstart. Also haben wir alles auf vier Mann umgestrickt, was irgendwo auch funktioniert hat, aber es war halt nicht ACCEPT. Dann kam das “Deathrow”-Album. Stefan Kaufmann kriegt gesundheitliche Probleme und konnte kein Schlagzeug mehr spielen, wir wussten aber alle, daß er auch ein hervorragender Gitarrist ist. Also war doch eigentlich klar: Stefan an die zweite Gitarre und wir suchen uns einen anderen Schlagzeuger. Aber da wollte der Herr Hoffmann dann künftig nur noch mit einer Gitarre spielen. “Wolf”, sagte ich, “das ist grundverkehrt”. Aber er wollte eh auf ganz modern machen – es waren ja die 90er, und er so mit kurzer Hose und Holzfällerhemd. Und ich nur so: “Kinners, da hat doch mit ACCEPT nichts mehr zu tun!”. Und was ist passiert? Es ist in die Hose gegangen! Ich fand das grausam. Gute Songs auf dem “Deathrow”-Album, aber alles so betont auf die Zeit gestrickt und angepasst. Mit U.D.O. hab ich sowas nie gemacht, da war mir immer egal, was gerade angesagt war. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich schon auf die “Objection Overruled”-Tour Matthias Dieth mitgenommen.

Eben. Der hätte sich das Programm in drei Wochen doch lockerst draufgeschafft.

Klar hätte der das alles aus dem FF spielen können. Aber: Anderes Thema. Das wird irgendwann alles mal in meinem Buch stehen (strahlt)

Oh, es gibt ein Buch?

Jawohl! Die ersten hundert Seiten hab ich zusammen. Ich schreib das einfach alles runter und will das dann mit irgendwem gemeinsam in die richtige Form bringen.

Deine Stimme klingt immer noch großartig. Dabei hätte man schon in den 80ern gewettet, dass die eher früher als später kaputt ist. Wie machst Du das?

Ich mache nichts. Wirklich gar nichts. Ich wärme mich vor den Shows nicht mal auf – ich geh einfach raus und singe. Im Studio desselbe. Als wir 2021 das U.D.O.-Album “Game Over” aufgenommen haben, meinte der Stefan (Kaufmann) zu mir: “Das ist ein Phänomen. Du kommst wieder genau so hoch wie damals zu ‘Breaker’-Zeiten. Du hattest mal ‘ne Zeit, da war das nicht so, aber gerade wieder …” Auch für mich selbst ist das unvorstellbar. Singen strengt mich aber auch nicht an oder so. Fünf, sechs Shows hintereinander – kein Problem. Ich kenne Sangeskollegen, bei denen das ganz und gar nicht so ist. Mit dem Orchesteralbum, DATOG und jetzt dem Coveralbum konnte ich zuletzt viel ausprobieren. Und hab’ gemerkt, dass ich da noch viel mehr machen und auch viel variieren kann mit meiner Stimme. Ich kann heute in tiefen Lagen singen, da wäre ich früher gar nicht runtergekommen. Ist schon irre. Keine Ahnung … ich bin froh, daß es so ist. (klopft auf Holz)

Du meintest vorhin mit Blick auf die WOLFSHEIM-Nummer, die Du gecovert hast, etwas von schlechten Zeiten. Davon habe ich ehrlich gesagt nix mitgekriegt. Hier kommt meine Außensicht auf Deinen Lebensweg: Ein Mann baut sich eine Weltkarriere mit ACCEPT auf, wird von seiner eigenen Band mehr oder minder elegant ausgebootet, baut sich daraufhin eine Solokarriere auf, schiebt diese für die große Reunion auf Eis… und als ACCEPT ein zweites Mal scheitern, kehrt er erneut mit U.D.O. zurück und macht weiter sein Ding. Chapeau – alles richtig gemacht, tät ich sagen! Wo sind da die schweren Zeiten? Ich sehe keine Abstürze, ich sehe keine Brüche.

Die zweite Runde mit U.D.O. war am Anfang nicht einfach. Als die ACCEPT-Reunion am Ende war, reagierten die Leute verhalten. Viele dachten, jetzt macht der Dirkschneider nochmal ein Solo-Album, und dann geht das eh weiter mit ACCEPT. “Solid”, das erste neue U.D.O.-Album damals, das war schon Hardcore und Faust-in-der-Tasche. Wir mussten kämpfen und uns immer wieder sagen “das ziehen wir jetzt durch”.

 

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Du musstest 1997 echt wieder bei Null anfangen?

Ziemlich tief unten, ja. Da waren auch Konzerte dabei, da kamen gerade mal 120 Leute. Da kommt man schon ins Nachdenken. Aber wir haben uns damals gesagt “Nee, wir ziehen das jetzt richtig durch”. Das große Glück war, dass ich 1997 zum ersten Mal nach Russland gegangen bin. Ich weiß gar nicht, wieviel Shows das waren. Einmal durch die komplette Nation. Ich war anfangs skeptisch, aber dann sind wir da rüber – und die Hölle ist losgebrochen. U.D.O. und Russland, das hat uns wieder richtig aufgebaut damals. Plötzlich wussten wir wieder: Es funktioniert! Skandianvien lief dann plötzlich wieder gut, dazu Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen, die baltischen Staaten. Nur Deutschland hat sich am Anfang schwer getan. Aber wir haben es durchgezogen und einfach immer weitergemacht. Und: Wir sind immer noch da! (lacht)

INTERVIEW: STEFAN GNAD

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We Will Rock You (Udo Dirkschneider Version) – Official Music Video

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