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VISION DIVINE: The Perfect Machine

Ein schönes, zeitgemäßes Melodic Metal-Album mit starkem Sänger, glänzender Produktion und abwechslungsreichem Songwriting.

Es ist eine ganze Weile her, dass ich eine CD so laut gehört habe, während ich das dazugehörige Review schreibe. Auf ihrem mittlerweile vierten Album bleiben VISION DIVINE dem melodischen Metal treu, gehen dabei aber wesentlich eigenständiger zu Werke als der Großteil der Konkurrenz (und als auf ihren ersten beiden Alben). Sowohl die erstklassige Produktion von Timo Tolkki (STRATOVARIUS), als auch das Songwriting wirken ausgereift und zeitgemäß. Zitate aus dem letzten Jahrtausend muss man in beiden Fällen mit der Lupe suchen. Zugleich verzichten Olaf Thorsen und Co. auf vermeintlich moderne stilfremde Elemente.

Wie schon auf dem Vorgängeralbum Stream Of Consciousness wechseln sich Thorsens knackige Riffs mit weit angelegten Gesangsbogen ab. Michele Luppi liefert dabei eine tadellose Gesangsleistung ab und erinnert nicht selten an Tom Malicoat (LETHAL). Oleg Smirnoff unterstreicht mit seinem facettenreichen Spiel, dass er zu den besseren Keyboardern im Heavy Metal gehört. Die restliche Band ist spielerisch ebenfalls voll auf der Höhe.

Fast das gesamte Album besteht diesmal aus dicht arrangierten Mitsingnummern, die allesamt im flotten Midtempo-Bereich angesiedelt sind. Dabei besticht besonders Land Of Fear durch großartige Melodien und schöne Harmonien. Bei God Is Dead machen VISION DIVINE einen kurzen Abstecher in Speed Metal-Gefilde. Der Aufbau des Songs wirkt stellenweise zerfahren. Ansonsten gibt es aber auch hier gelungene Melodieideen und erneut eine starke Gesangsleistung. Das stampfende Rising Sun wird zwar durch interessante Klavierteile aufgewertet, wirkt im Vergleich zum restlichen Songmaterial jedoch einen Tick schwächer. Richtige Ausfälle gibt es auf der CD aber keine. Dafür gibt es mit Here in 6048 einen weiteren Höhepunkt. Hier bekommt man eine Ahnung davon, wie SHADOW GALLERY klingen könnten, wenn es ihnen gelänge, ihre Kompositionen druckvoll umzusetzen.

Passend zum gelungenen Titelbild erzählt The Perfect Machine eine Geschichte über den Aufstieg und Fall der Unsterblichkeit. Das Konzept hat sicher seinen Reiz, sorgt bei mir aber nicht gerade für Begeisterungsstürme. Umso erfreulicher ist es, dass das Album auch ohne den textlichen Faden funktioniert. Freunde von QUEENSRYCHE sollten die CD so oder so antesten (zumal es auf der Japan-Version ein The Needle Lies-Cover gibt). Gleiches gilt für alle Freunde von aufgewecktem Melodic Metal, die Wert auf ausgefeilte Melodien und eine Prise instrumentaler Verspieltheit legen.

Veröffentlichungstermin: 07.11.2005

Spielzeit: 52:16 Min.

Line-Up:
Michele Luppi: Gesang

Olaf Thorsen: Gitarre

Andrea Tower Torricini: Bass

Oleg Smirnoff: Keyboard

Matteo Amoroso: Schlagzeug

Produziert von Timo Tolkki
Label: Scarlet Records

Homepage: http://www.visiondivine.com

Tracklist:
1. The Perfect Machine

2. 1st Day Of A Never-ending Day

3. The Ancestors´ Blood

4. Land Of Fear

5. God Is Dead

6. Rising Sun

7. Here In 6048

8. The River

9. Now That You´ve Gone

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