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VISION DIVINE: Destination Set To Nowhere

Sehr gut produzierter Melodic Power Metal aus Italien, der spielerische Reife mit stilistischer Konstanz kombiniert – Pflicht für Fans, relativ interessant für Außenstehende.

Es gibt gute Alben, schlechte Alben und solche, die mich in den Wahnsinn treiben. Destination Set To Nowhere gehört zu letzteren. Will ich es von ganzem Herzen umarmen und mich darauf einlassen, ertrinke ich beinahe in unoriginellen Melodic-Power-Metal-Floskeln. Will ich es langweilig finden, klingt es irgendwie doch interessant. VISION DIVINE klingen besser als die meisten ihrer Landsmänner, sowohl was den Fluss der Kompositionen, als auch die routinierte, hochprofessionelle Produktion angeht. Wieselflinke Gitarren wechseln sich mit mittelhohem Gesang ab. Midtempo und Uptempo wechseln sich ab. Alles wird von einem Hauch Kitsch umgeben. VISION DIVINE OF FIRE haben übrigens (mal wieder) ein Konzeptalbum gebastelt. Das Ziel der Geschichte wird rasch klar: ab nach nirgendwo! Um dahinzukommen braucht das italienische Sextett gut 50 Minuten, die gerade genug progressive Einsprengsel enthalten, um mich endgültig zu verwirren. Hat da schon ein neuer Song begonnen? Ist das jetzt der Refrain oder der ausladende Mittelteil? Ach nein, das war erst die Bridge. Und jetzt erst einmal ein fast schon thrashiges Riff. Mit Keyboardstreuseln drüber. Mmh, lecker! LABYRINTH, äh, VISION DIVINE sind sich dermaßen selbst treu geblieben, dass Fans früherer Alben blind zugreifen können. Dann sehen sie auch nicht das futuristische Cover, das den (falschen) Eindruck vermitteln könnte, die Band wäre zu neuen Ufern aufgebrochen. Manche werden es zwar Stangenware nennen, aber ein Lied wie The Lighthouse beispielsweise klingt einfach toll. Flotte Strophen münden in einen hymnischen Refrain, der zwar fröhlich, aber nicht debil klingt. Auch das eher rockige The Sin Is You fasziniert mit einer latenten Melancholie. FABIO LIONE`S VISION DIVINE lebt natürlich ein Stück weit von dem Gesang des RHAPSODY-Frontmanns, der bei aller musikalischen Abwechslung für eine gewisse Beständigkeit im Bandsound sorgt.

Ach, was heißt da Beständigkeit? Pure Selbstwiederholung ist das doch! OLAF THORSEN`S LABYRINTH OF FIRE hätten sich spätestens nach dem Athena-Album auflösen sollen. Halt, nein, lieber so eine schöne Scheibe, die auch mal Mut zu einer melodramatischen Powerballade wie Message To Home hat. Nicht auszumalen, was passieren würde, wenn der Grunge noch einmal zum Leben erwachen würde! Aberaberaber alleine schon das Intro, dass ungefähr so emotional ansprechend klingt wie die Startmelodie von MS Windows – das geht doch nicht! Interstellare Raumschiffe gibt es heute übrigens im Sonderangebot bei Lidl. Hihihihihi. Also Daumen hoch, nein, halt, runter, äh, nach nirgendwo gerichtet für VISION OF SKYLARK`S DIVINE FIRE. Whaaaaaa. Düdelidüdeldi.</psychoanfall>

Veröffentlichungstermin: 14.09.2012

Spielzeit: 51:17 Min.

Line-Up:
Fabio Lione: Gesang
Olaf Thorsen: Gitarre
Federico Puleri: Gitarre
Alessio Lucatti: Keyboard, Klavier
Andrea Tower Torricini: Bass
Alessandro Bissa: Schlagzeug

Produziert von Olaf Thorsen
Label: earMUSIC / Edel

Homepage: http://www.visiondivine.com

Mehr im Netz: http://www.youtube.com/visiondivineofficial

Tracklist:
1. S`i Fosse Foco
2. The Dream Maker
3. Beyond The Sun And Far Away
4. The Ark
5. Mermaids From Their Moons
6. The Lightouse
7. Message To Home
8. The House Of The Angels
9. The Sin Is You
10. Here We Die
11. Destination Set To Nowhere

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