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TWILIGHTNING: Delirium Veil

TWILIGHTNING wurden eindeutig von ihren Landsleuten STRATOVARIUS inspiriert. Unterschiede gibt es lediglich im Gesangsbereich (ein wenig bodenständiger) und in der eher lockeren Herangehensweise an die Musik.

TWILIGHTNING wurden eindeutig von ihren Landsleuten STRATOVARIUS inspiriert (deren Gitarrist Timo Tolkki übrigens für den Mix von Delirium Veil verantwortlich war). Unterschiede gibt es lediglich im Gesangsbereich (ein wenig bodenständiger) und in der eher lockeren Herangehensweise an die Musik: Nicht jede Melodie wurde glatt poliert, nicht jedes Detail exakt geplant.

So kämpft sich die Band beherzt durch die 9 Songs, denen die mächtigen Refrains der Vorbilder größtenteils fehlen. Ein Lichtblick in dieser Hinsicht ist sicherlich die Midtemponummer At The Forge. Stimmungsvolle Synthie-Einsprengsel werden hier mit coolen Gitarrenlicks gepaart, und der mittelhohe Gesang von Heikki Pöyhiä passt ebenfalls gut ins Bild.

Zuvor bringt einen der Opener Gone To The Wall bereits in die richtige Stimmung. Das Tempo ist hier flotter, die Zutaten ansonsten weitesgehend die gleichen. Die Songstrukturen sind vielschichtiger als die mancher Kollegen, doch bedarf es sicherlich keiner gehobenen Musiktheorieausbildung um den Songs folgen zu können.

Im Schlagzeugbereich fehlt meines Erachtens etwas der Druck. Zwar klingt Delirium Veil für ein Debüt durchaus ansprechend. An manchen Stellen plätschert die Musik aber einfach vor sich hin. Freilich gibt es auch Speedeinschübe (zum Beispiel beim Titeltrack) und treibende Passagen (man höre nur die Strophen von Return To Innocence), die auch ohne Charlie Bauerfeind kraftvoll und mitreißend klingen.

Im direkten Gegensatz dazu ist Under Somber Skies sehr balladesk ausgefallen. Leider entpuppt sich das Lied als kompositorischer Füller, der eher für Langeweile als für Abwechslung sorgt. Die letzten drei Stücke bieten schließlich wieder die gewohnte Mischung aus SCORPIONS on speed und SONATA ARCTICA light. Ihr Pulver haben TWILIGHTNING aber offensichtlich bereits mit den ersten fünf Songs verschossen. Denn selbst wenn ich das Album in umgekehrte Reihenfolge anhöre, bleibt wenig von der zweiten Albumhälfte hängen.

Als EP mit Bonustracks hätte die CD vermutlich eine überdurchschnittliche Wertung verdient gehabt. Doch angesichts des stetig wachsenden Katalogs anderer, etablierterer Bands dürften es die Finnen schwer haben, mit ihrem Debüt mehr als einen Schritt (von vielen) in Richtung Melodic Metal-Olymp zu nehmen.

Veröffentlichungstermin: 6.10.2003

Spielzeit: 48:28 Min.

Line-Up:
Heikki Pöyhiä: Gesang

Ville Wallenius: Gitarre

Tommi Sartanen: Gitarre

Jussi Kainulainen: Bass

Mikko Naukkarinen: Keyboards

Juha Leskinen: Schlagzeug

Produziert von Anssi Kippo
Label: Spinefarm Records

Homepage: http://www.twilightning.net

Tracklist:
1. Gone To The Wall

2. At The Forge

3. Jester Realm

4. Deliriuim Veil

5. Return To Innocence

6. Under Somber Skies

7. Seventh Dawn

8. Enslaved To The Mind

9. Masked Ball Dalliance

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