THE GHOST INSIDE: Rise From The Ashes: Live At The Shrine

THE GHOST INSIDE bringen auf “Rise From The Ashes: Live At the Shrine” ihre Metalcore-Hits mit überwältigender Energie auf die Bühne. Das Haar in der Suppe muss man bei der Comeback-Show nach dem schrecklichen Busunfall 2015 schon mit der Lupe suchen.

Dick aufgetragen haben sie schon immer, da macht auch „Rise From The Ashes: Live At The Shrine“ mit seinem vollmundigen Titel und dem plakativen Frontcover keine Ausnahme. Subtilität sieht anders aus, doch bislang griffen THE GHOST INSIDE nie ohne Grund zum Vorschlaghammer: Auch die Phoenix-Analogie kommt nicht von ungefähr, markiert der Auftritt vom 13. Juli 2019 in Los Angeles für die Metalcore-Band doch die erste Rückkehr auf die Bretter nach dem horrenden Busunfall im November 2015, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen und die Musiker selbst teils schwere Verletzungen davontrugen.

Insofern markiert „Rise From The Ashes: Live At The Shrine” den vielleicht wichtigsten Meilenstein der Bandgeschichte seit dem schicksalsschweren Vorfall: Ein Statement wie ein Erdbeben; dass THE GHOST INSIDE noch lange nicht selbigen aufgegeben haben. Und allein deshalb berührt das gesprochene Intro: Die Band eröffnet mit einer aufgenommenen Danksagung, weil dieser Abend eben alles andere als selbstverständlich ist; weil an diesem Abend eine ganz eigene Magie in der Luft liegt. Es ist die pure Lebensfreude, die schon im Auftakt „Avalanche“ für die ersten Gänsehautmomente sorgt. Neben Shouter Jonathan erklingen tausende Kehlen, die jedes einzelne Wort des Songs mit einer Leidenschaft mitbrüllen, die nur schwer in Worte zu fassen ist.

THE GHOST INSIDE bringen ihre Hits mit überwältigender Energie auf die Bühne

Von einem Einstand nach Maß zu sprechen, wäre daher fast eine Untertreibung: Die Fans wissen, warum dieser Abend ein besonderer ist und ernennen sich somit kurzerhand zum sechsten Bandmitglied. Dank des druckvollen und transparenten Mix bleibt das lautstarke Publikum eine feste Konstante im 70-minütigen Konzertmitschnitt, der zwar logischerweise ohne Material des späteren Comeback-Albums „The Ghost Inside“ (2020) auskommen muss, ansonsten aber mit 20 Songs einen guten Querschnitt des eigenen Schaffens darstellt.

Mit dem ruhig-nachdenklichen „Phoenix Flame“ sowie „The Other Half“ gibt es gar zwei Live-Premieren, während THE GHOST INSIDE natürlich auch ihre Hits und Klassiker à la „Dear Youth (Day 52)“, „Faith Or Forgiveness“, „Between The Lines“ und selbstverständlich „Engine 45“ mit überwältigender Energie auf die Bühne bringen.

Nach dem Haar in der Suppe muss man auf “Rise From The Ashes: Live At The Shrine” schon bewusst suchen

Drummer Andrew Tkaczyk mag durch den Unfall ein Bein verloren haben, zu hören ist das auf „Rise From The Ashes: Live At The Shrine“ allerdings zu keiner Zeit. Der Schlagzeuger treibt die Band gewohnt souverän an und diktiert bei den zahlreichen Breakdowns den Takt, als hätte er die letzten fünf Jahre nichts anderes gemacht. Suchten wir also trotz allem das Haar in der Suppe, fänden wir höchstens den einen oder anderen Wackler im Gesang Jim Rileys oder manchen Fade Out zwischen den Tracks, wo offenbar die Schere angesetzt wurde.

Kleinere Kanten also, die aufgrund des packenden Gesamtwerks keine große Rolle spielen. Genauer darüber nachdenken können wir angesichts der kompletten Vollbedienung ohnehin nicht. Ob nun auf dem Cover der Phoenix vor dem Bandlogo aus der Asche steigt oder nicht, der Schwung mit dem Vorschlaghammer sitzt auch dieses Mal, als wäre dieser schreckliche Tag im November 2015 nie geschehen: „Triumph over tragedy.“

Veröffentlichungstermin: 30.07.2021 (digital) / 18.01.2022 (CD / Vinyl)

Spielzeit: 70:10

Line-Up

Jonathan Vigil – Vocals
Chris Davis – Gitarre
Zach Johnson – Gitarre
Jim Riley – Bass, Backing Vocals
Andrew Tkaczyk – Drums

Label: Epitaph Records

Homepage: http://theghostinside.com/
Facebook: https://www.facebook.com/theghostinside

THE GHOST INSIDE “Rise From The Ashes: Live At The Shrine” Tracklist

  1. Intro
  2. Avalanche (Mitschnitt bei YouTube)
  3. Unspoken
  4. The Great Unknown
  5. Dear Youth (Day 52)
  6. Out of Control
  7. Outlive
  8. Greater Distance
  9. Between the Lines
  10. Phoenix Flame
  11. Thirty Three
  12. Mercy
  13. Shiner
  14. Dark Horse
  15. The Other Half
  16. Chrono
  17. Move Me
  18. White Light
  19. Faith or Forgiveness
  20. Engine 45
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