STRATOVARIUS: Survive

STRATOVARIUS sind wieder da und stellen mit “Survive” klar, dass man im Melodic Speed Metal immer noch mit der Band rechnen muss!

Was haben AUTOPSY und STRATOVARIUS gemeinsam? Na, kommt ihr drauf? Richtig, beide Bands haben 2015 ihr letztes Album veröffentlicht und haben diesen September endlich nachgelegt. Mit der Compilation “Intermission II” hatte die Band kurzfristig wieder mein Interesse geweckt, doch dann kam halt eine ganze Weile nichts mehr. Nun liegt aber “Survive” vor und siehe da, STRATOVARIUS haben es immer noch drauf. Klar, der melodische Metal der Band segelt stellenweise immer noch hart an der Kitschgrenze, allerdings nicht mehr so schlimm wie zu Zeiten der “Elements”-Alben, die meine Zuneigung zur Band enorm abkühlen ließen. Und immerhin sind STRATOVARIUS auch Veteranen, die eben jenen Sound seit inzwischen bald vierzig Jahren geprägt haben.

Auf ihrem siebzehnten Album zeigen sich STRATOVARIUS wieder auf Top-Niveau

Und so sind die Finnen auf ihrem siebzehnten Album weiterhin oder wieder, eine gewisse Durchhänger-Phase gab es beginnend ab den letzten Alben der Tolkki-Ära ja schon – eine Band, mit der man rechnen muss. Das macht die Band auch gleich zum Start mit einem Melodic Speed Metal-Doppelschlag klar. Aber auch im weiteren Verlauf haben STRATOVARIUS zum Beispiel mit “Glory Days” noch ein paar echte Banger im Gepäck. Dazu gesellen sich die Songs mit großen, hymnischen Refrains wie “Broken” oder “We Are Not Alone”. Und mit “Breakaway” gibt es natürlich auch eine Ballade – gerade hier haben STRATOVARIUS früher gerne mal mit dem Kitsch übertrieben, das ist hier nicht der Fall. Mit dem großen, elf Minuten langen Abschluss-Epos “Vice Of Thunder” trumpfen STRATOVARIUS auch noch mal richtig auf. Lediglich “Frozen In Time” und “Before The Fall” gehen als solide, aber arg unauffällige Nummern ins Ziel.

Klimakatastrophe? Auf “Survive” immer noch ein Thema, das Problembewusstsein hatten STRATOVARIUS aber schon lange

Lyrisch haben STRATOVARIUS neben persönlichen Texten auch das schon seit Ewigkeiten bei der Band sehr präsente Thema Umwelt nicht vergessen. “World On Fire” thematisiert die Klimakatastrophe und wie wir als Menschheit bei deren Bekämpfung versagt haben, macht gleichzeitig aber auch Hoffnung und Mut, nun anzupacken und das Richtige zu tun. Tja, wer sagt es den verantwortlichen Personen? Es hat schon etwas tragikomisches, dass Bands wie STRATOVARIUS oder auch KREATOR (“When The Sun Turns Red” ist jetzt auch schon schlanke 32 Jahre alt…) da offensichtlich schon sehr früh ein Problembewusstsein hatten, wo Politik und Gesamtgesellschaft trotz entsprechender Warnungen aus der Wissenschaft im Benzin und Schnitzel-induzierten Tiefschlaf waren und teilweise immer noch sind. Aber das führt hier zu weit, ist ja schließlich `ne Rezension und kein Kommentar.

In ihrem Genre macht STRATOVARIUS keiner was vor – Als Fan braucht ihr “Survive” auf jeden Fall

Matias Kupiainen, der in die Fußstapfen von Mr. STRATOVARIUS himself, TIMO TOLKKI treten musste, ist ein herausragender Gitarrist, wenn ihm auch die völlige Genialität und das neoklassisch geprägte Spiel seines Vorgängers ein wenig abgeht. Timo Kotipelto klingt so gut wie eh und je und vermeidet inzwischen die ganz hohen Tonlagen, die ihm meiner Meinung nach, noch nie so optimal gelegen haben. In “seiner Tonlage” gehört der Mann aber ganz klar zu den besten Sängern, die man im Genre so finden kann. Mein Fazit zu “Survive” ist also ein mehr als positives. In ihrem Genre macht der Band so schnell keiner was vor und als Genre-Fan braucht ihr dieses Album auf jeden Fall.

 

Veröffentlichungsdatum: 23.09.2022

Spielzeit: 57:59

Line Up:
Timo Kotipelto – vocals
Matias Kupiainen – guitars
Lauri Porra – bass
Jens Johansson – keyboard
Rolf Pilve – drums

Label: earMUSIC

Bandhomepage: http://stratovarius.com
Facebook: https://www.facebook.com/stratovarius

STRATIVARIUS “Survive” Tracklist

01. Survive (Audio bei YouTube)
02. Demand
03. Broken
04. Firefly (Audio bei YouTube) (Video bei YouTube)
05. We Are Not Alone
06. Frozen In Time (Audio bei YouTube)
07. World On Fire (Video & Stream)
08. Glory Days
09. Breakaway
10. Before The Fall
11. Voice Of Thunder

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner