Es ist wohl einer der undankbarsten Jobs überhaupt bei einer Band einzusteigen und das Erbe eines James Rivera anzutreten, welcher bei den letzten beiden Alben von SEVEN WITCHES mit seiner Stimme mal wieder ein dickes Ausrufezeichen in der Szene setzte.
Alan Tecchio muss diesen Job übernehmen und mit Amped liegt das erste Werk des sympathischen Frontmanns seit dem grandiosen letzten HADES-Werk Damnation aus dem Jahre 2001 vor. Auch Kevin Bolembach (ex NON-FICTION) ist neu in der Band.
Ich bin HADES-Fan seit Mitte der 80er, liebte das von ihn eingesungene WATCHTOWER-Album Control And Resistance, mochte auch seine Auftritte bei POWER und NON-FICTION und deshalb war ich zum einen richtig froh, mal wieder was von Tecchio zu hören und folgedessen richtig heiß auf die neue SEVEN WITCHES-Scheibe. Eins vorweg: ich wurde nicht enttäuscht, wobei ich durchaus verstehen würde, wenn Fans immer noch Passage To The Other Side als DAS Album der Hexen favorisieren.
Alan Tecchio war schon immer ein Sänger, der mit seiner hohen und ausdrucksstarken Stimme jedem von ihm eingesungene Album SEINEN Stempel aufdrückte. So auch bei Amped, denn würde man nicht wissen welche Band gerade aus den Boxen dröhnt, so würden wohl sehr viele auf ein neues Werk von HADES tippen, wenn man Songs wie den Opener West Nile oder Red hört. Mehr Speed als Melodien scheint das Programm 2006 von Jack Frost und Co. zu sein. Traditionelle Metalfans, die die letzten Alben mochten, werden wohl ein kleines Problem mit Songs wie dem Billy Idol Cover Flesh For Fantasy (hervorragend und originell umgesetzt!) oder dem recht modernen GP Fix haben.
Mit Be befindet sich noch eine starke Halbballade auf dem Album, welches zur Mitte hin für die nötige Verschnaufspause unter den anderen durch die Bank doch recht schnellen Songs sorgt. Highlight des Albums ist für mich Widows And Orphans. Dieser Song beinhaltet alles was ein guter Metalsong braucht: Härte, Melodie und Abwechslungsreichtum gepaart in einem Song.
Fazit: Nicht nur das Cover, auch die Songs sind im grünen Bereich und ich bin auf den weiteren Weg von SEVEN WITCHES sehr gespannt. Hoffentlich bleibt das Line-up zusammen, festigt sich bei der kommenden US-Tour und den Europagigs im April, dann kann man für die Zukunft noch grosses hoffen. Der Anfang ist mit Amped gemacht und ich freu mich tierisch auf den Gig beim Keep It True-Festival und bin sehr gespannt wie sich Songs wie Metal Asylum oder Passage To The Other Side mit neuem Sänger anhören.
Veröffentlichungstermin: 02.12.2005
Line-Up:
Alan Tecchio: Vocals
Jack Frost: Guitar
Kevin Bolembach: Bass
Jeff Curenton: Drums
Produziert von Jack Frost
Label: Regain Records
Homepage: http://www.sevenwitches.net
Tracklist:
West Nile
Sunnydale High
Dishonor Killings
GP Fix
Be
Fame Gets You Off
Flesh For Fantasy
Red
Widows And Orphans