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DRACONIAN: Under A Godless Veil

Mit “Under A Godless Veil” können DRACONIAN nicht überraschen. Somit haben die Schweden wieder ein homogenes und gutes Album am Start.

DRACONIAN haben ja bereits im Vorfeld eine Reihe von Vorabsongs zu ihrem neuen Album “Under A Godless Veil” lanciert. Insofern kann man sich darauf einstellen, was man vom sechsten bzw. siebten – je nachdem wie man “The Burning Halo” (2006) behandelt – Album der Schweden zu erwarten hat.

Doch hätte es diese Vorab-Songs überhaupt benötigt? Bei DRACONIAN weiß man schließlich seit über einem Viertel-Jahrhundert, was sich unter dem Schleier verbirgt. “Under A Godless Veil” macht da keine Ausnahme, als dass einmal mehr emotionaler Gothic / Doom Metal geboten wird, der trotz einer zwischenzeitlichen Ausgelutschtheit des Genres nicht altbacken klingt.

DRACONIAN setzen weiterhin auf gesangliches Duo

Mit “Sorrow of Sophia” starten DRACONIAN gut und etwas sachter ins Album und geben Sängerin Heike Langhans viel Raum zum Atmen und Singen. Dass es erst das zweite Album mit ihr ist, muss man sich erst wieder in Erinnerung rufen, schließlich ist das letzte Album “Sovran” (2015) schon eine Weile her; ganz abgesehen vom vorletzten Album “A Rose for the Apocalypse” (2011). Und dennoch, gerade das Gesangsspektrum von Heike Langhans wirkt breiter aufgestellt. Zwar dominiert nach wie vor die Zartheit und Zerbrechlichkeit ihrer Stimme (zu wenig für einen mehr oder minder Ambient-Track wie “Burial Fields”), doch vermutet man etwas mehr Kraft und Selbstvertrauen dahinter (“The Sethian”).

Die Growls von Anders Jacobsson sind dagegen so, wie sie schon immer gewesen sind. Gut und leidenschaftlich, was der Band-Mitbegründer ja auch live immer wieder eindrucksvoll und mit angespanntem Gesichtsausdruck sowie geballten Fäusten beweist. Etwas häufiger werden aber wieder die gesprochenen Passagen eingesetzt.

“Under A Godless Veil” könnte beklemmender und zwingender sein

Musikalisch bleiben DRACONIAN ihrem Konzept treu. Andächtiges Tempo, viel Augenmerk auf Atmosphäre und lange Songs. Grundsätzlich geht dies alles auf “Under A Godless Veil” schon auf, nur habe ich das Gefühl, als wäre die Musik der Schweden zu ihren Anfangszeiten noch beklemmender gewesen. Denn so richtig tief unter die Haut mag das Album nicht gehen. Es fehlen die spektakulären und zwingenden Aha-Momente, die einen so richtig aufhorchen lassen. Dennoch wirkt das Album sehr homogen, auch weil die meisten Übergänge zwischen den Songs recht fließend gestaltet worden sind. Daher fällt es schwer, den Fokus auf einzelne Songs zu legen, wenngleich man schon mit “The Sacrificial Flame” und “Ascend Into Darkness” die besseren Songs ausmachen kann.

Einen Eye-Catcher haben DRACONIAN dagegen mit dem Cover-Artwork gelandet, welches von der Fotografin Natalia Drepina eingefangen wurde. Damit wird das an sich recht gute Album eindrucksvoll abgerundet. Und wenn ich so darüber nachdenke, geht das Cover fast mehr unter die Haut als die Musik, die in Sachen Kraft und Abwechslung noch Luft nach oben hat.

Veröffentlichungstermin: 30.10.2020

Spielzeit: 62:11 Min.

Line-Up:
Anders Jacobsson – Gesang
Heike Langhans – Gesang
Johan Ericsson – Gitarre
Daniel Arvidsson – Gitarre
Jerry Torstensson – Schlagzeug

Gast-Musiker:
Daniel Änghede (HEARTS OF BLACK SCIENCE, Ex-CRIPPLED BLACK PHOENIX, Ex-ISON) – Bass
Daniel Neagoe (CLOUDS, PANTHEIST, GOD EAT GOD) – Narration (“Burial Fields”)

Produziert von Johan Ericson & Daniel Lidén

Label: Napalm Records

Homepage: https://draconianofficial.com

Mehr im Netz: https://draconian.bandcamp.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/draconianofficial

DRACONIAN “Under A Godless Veil” Tracklist

1. Sorrow of Sophia (Lyrics-Video bei YouTube)
2. The Sacrificial Flame (Lyric-Video bei YouTube)
3. Lustrous Heart (Lyrics-Video bei YouTube)
4. Sleepwalkers (Video bei YouTube)
5. Moon Over Sabaoth (Lyric-Video bei YouTube)
6. Burial Fields
7. The Sethian
8. Claw Marks On The Throne
9. Night Visitor
10. Ascend Into Darkness

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