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BONFIRE: Benefiz-Single “Freedom Is My Belief”; Sänger steigt aus

Die Hard Rock-Band BONFIRE hat ihren Song “Freedom Is My Belief” (1989) neu aufgenommen. Der Erlös der Single kommt traumatisierten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine zugute. Hierfür kooperiert die Formation mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., um das “Farba Projekt” zu unterstützen.

Das Musikvideo “Freedom Is My Belief (2022 Version)” gibt es bei YouTube. Kaufen kann man die Single auf allen gängigen digitalen Plattformen.

Gitarrist Hans Ziller erklärt:

„Seit Ausbruch des schrecklichen Angriffskrieges durch Rußland in der Ukraine, habe ich mir immer wieder überlegt – wie können wir von Bonfire helfen. Es können eigentlich nur die unschuldigen Kinder sein, die unsere Hilfe brauchen. Ich habe schon seit längerem Kontakt mit den Johannitern, die sich um kriegstraumatisierte Kinder kümmern. Bei der Aufnahme unseres Songs ‘Freedom Is My Belief’, kam mir die Idee diese Kinder im Chorus mitsingen zu lassen. Ich denke, jeder Tag, der sie von diesem Krieg ablenkt, hilft ihnen. Wir wollten ihnen einfach zwei schöne Tage bereiten.

Ich habe ein Casting im Aufnahmelager mit den Kindern gemacht. Teilweise sind es Halb-oder auch Vollwaisen. Viele sind auch mit ihren Müttern da oder den Großeltern. Männer sind so gut wie keine hier. Über Dolmetscher habe ich schreckliche Geschichten gehört. Und täglich finden weitere massive Angriffe auf die Ukraine statt, mit teils hunderten Raketen täglich! Die geflüchteten Menschen sind uns Deutschen sehr dankbar, dass wir sie aufnehmen und ihnen helfen. Viele haben Angehörige verloren. Aber es muss ja weiter gehen. Doch das Allerwichtigste ist, dass endlich Frieden herrscht, damit sie wieder in ihre Heimat zurückkehren können.

Die Begeisterung war riesig, dass die Kids bei unserem Video mitwirken duften. Ich habe 20 Kinder ausgewählt, die bei uns im Studio mitgesungen haben. Sie wurden mit den Harleys der Biker Gang Wolfmen – gute Freude von uns – in der Einrichtung abgeholt und zu uns ins Studio gefahren. Dort haben wir dann gemeinsam den Refrain von Freedom aufgenommen.“

Alex Stahl kündigt im Nachgang seinen Ausstieg aus der Band an

Im Nachgang erklärte Sänger Alex Stahl seinen Ausstieg aus der Band. Er begründet das in einem Statement auf seinem Facebook-Profil mit der Tatsache, dass das Video mit “einseitiger Kriegspropaganda als Infotext beworben” worden sei. Gleichzeitig behauptet der Musiker von sich, “niemals politisch” gewesen zu sein und dass er es “auch nie sein” werde. All dies sei entgegen einer vorherigen Vereinbarung passiert. Stattdessen habe jeder Krieg “immer mehrere Väter”, so Stahl. Der Ex-Frontmann “empfinde es als scheinheilig, was hier seit Monaten in Politik und Medien geschieht.”

Das komplette Statement in voller Länge:

“Mit großem Bedauern muss ich heute leider meinen Ausstieg bei Bonfire bekanntgeben. Heute hat die Band ein Video veröffentlicht, dass wir mit der Thematik Kriegskinder gedreht haben.

Wir haben uns am Tag des Videodrehs darauf geeinigt, dass wir keinerlei Partei ergreifen werden, sondern einfach nur einen Song und ein Video über das Schicksal der Kids machen. Mir ist das persönlich sehr wichtig. Entgegen dieser Vereinbarung wurde das Video heute veröffentlicht und mit einseitiger Kriegspropaganda als Infotext beworben. Auf meine Frage, warum sich nicht an die für mich sehr wichtige Vereinbarung gehalten wurde, kam leider keine Einigung zustande. Ich habe niemals und werde mich auch niemals für einseitige Kriegspropaganda missbrauchen lassen. Das habe ich mehrmals mehr als deutlich gemacht. Jeder Krieg hat immer mehrere Väter und ich empfinde es als scheinheilig, was hier seit Monaten in Politik und Medien geschieht.

Es ist eigentlich auch kein Problem unterschiedliche Meinungen zu einem Thema zu haben. Wenn dies innerhalb einer Band geschieht auch nicht. Man muss das Thema dann einfach nur raus lassen aus der Musik. Denn das ist alles um das es gehen sollte – die Musik. Ich war niemals politisch, und werde es auch nie sein. Ich bin mit Herzblut Musiker, nicht mehr und nicht weniger. Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, mich an Kriegspropaganda jeglicher Art zu beteiligen. Weder für die Ukraine noch für Russland.

Bonfire waren für mich Familie, und es tut mir sehr leid diesen Schritt tun zu müssen. Ich habe unheimlich gern mit den Jungs gerockt oder auch mit Hans im Studio gearbeitet. Umso unverständlicher für mich, dass mein wichtiges Anliegen nun kläglich mißachtet wird. Ich kann das nicht akzeptieren und die Vertrauensbasis wurde damit zerstört.

Ich wünsche Bonfire alles erdenklich Gute und ich bin auch gern bereit, noch die im Spätjahr anstehenden Shows zu spielen, damit genügend Zeit ist einen neuen Frontmann zu finden.

Euer Alexx Stahl”

Die Band äußerte sich zu diesem Schritt mit einem Kommentar auf ihrer Facebook-Präsenz:

“Ich habe die ganze Aktion ins leben gerufen, da ich der Ukraine irgendwie helfen wollte. Es war nie vereinbart, dass dies eine Aktion allgemein für Kriegskinder ist. Alex hat ja im Video mit den ukrainischen Kindern mitgemacht er ist zur Auffangstation gekommen, hat das video mit den Kindern gedreht, hat alle Vorberichte mitgemacht im Donaukurier INTV uvm. Sogar die Bürgermeisterin war da und hat mir in einer Ansprache persönlich gedankt, dass sich Bonfire so sehr für die ukrainischen Flüchtlingskinder einsetzen. Das hat Alex alles gesehen gelesen und gehört.

Spätestens da hätte er sagen müssen, ich mache da nicht mit. Er hat zwar gesagt, dass keinerlei ukrainischen Flaggen T-Shirt uvm. im Video sein dürfen. Auch darf ich keine pro ukrainische oder anti-russische Dinge äußern wozu ich zugestimmt habe und was auch so geschehen ist. Unsere Plattenfirma hat dann einen Pressetext verfasst den ich 1:1 auf unseren Seiten eingebaut habe.

Als Begründung warum die Kinder überhaupt nach Deutschland geflohen sind wurde im Text der russische Angriffskrieg genannt. Das war Grund genug für Alex die Band ohne mit jemanden in der Band persönlich zu reden, zu verlassen. Gottseidank leben wir ja in einem freien Land und man kann frei seine Meinung äußern ohne das man, wie in Russland, eingesperrt, geschlagen oder gefoltert zu werden. Manchmal bezahlst du in Russland deine Meinung sogar mit dem Leben.

Für mich kann ich folgenden Schluß ziehen. Im nachhinein bin ich froh, dass es so gekommen ist. Wir haben jetzt Zeit einen neuen Sänger zu finden und unsere Träume zu verwirklichen. Wir haben noch viel vor hoffentlich mit euch zusammen liebe Fans und Freunde. Keep the Bonfire burning! Hans, Ronnie, Frank, Fabio”

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