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THE DEVIL WEARS PRADA: 8:18

Mehr vom Bekannten: "8:18" ist durchgehend ansprechend, manchmal stark, doch insgesamt kein Pflichtkauf für Metalcore-Fans.

“8:18” – um diese Zeit habe ich montags schon mindestens 18-mal den Start in die Arbeitswoche verflucht. THE DEVIL WEARS PRADA sind da schon positiver unterwegs, die Botschaft des Herrn bringen sie mit viel Engagement unters Volk. Wobei die Jungs glücklicherweise nie so offensiv ihre Wanderpredigten halten, wie es andernorts üblich ist. “8:18” – vermutlich in Anlehnung an eine Passage des Römerbriefs betitelt – ist dafür viel zu wild geraten; wir können die Platte also auch als reguläres Metalcore-Album genießen.

“Gloom” legt zunächst richtig böse los: Düstere Synthesizer türmen sich auf dem Rücken drückender Hardcore-Gitarren, während Fronter Mike Hranicas mit seinen kantigen wie heiseren Screams die ungemütliche Ausgangslage zum Kippen bringt. Derart ungehalten agieren THE DEVIL WEARS PRADA im Albenverlauf leider nicht mehr, Zugeständnisse an die Szene möchte man die gesanglich verstärkten Refrains nennen.

THE DEVIL WEARS PRADA sind stilistisch durchaus breit aufgestellt

Die Singstimme gehört bei den Amerikanern selbstverständlich schon lange zum Inventar, leicht schal ist das Grundprinzip, nach dem der Großteil der Songs aufgebaut ist, derweil schon. “First Sight”, “Black & Blue” und auch “Rumors” erinnern stilistisch nicht von ungefähr an ARCHITECTS‘ “The Here And Now“, wobei THE DEVIL WEARS PRADA zumindest die ruppigere Umsetzung des Emo-/Post-Hardcore-beeinflussten Metalcores vorweisen können. Hier spielt natürlich die erwähnte heisere Stimme Hranicas mit rein; der strukturelle Songaufbau setzt gleichzeitig vehement auf Breaks und Breakdowns sowie angedeutete Wendungen, wodurch der wilde Charakter der Scheibe zementiert wird.

Überraschend gestaltet sich der Titelsong, wo eine ruhige, melancholische Instrumentierung auf ungleich aggressivere Vocals trifft – eine angenehme Zäsur im Album, auf welche die fast schon konventionelle Hitsingle “Sailor’s Prayer” im Refrain Grüße in Richtung AS I LAY DYING schickt. Die elektronisch unterlegte Ballade “Care More” drängt dagegen stark in den Modern Metal, wo sie sich mit IN THIS MOMENT zu messen hat. Zwischen beiden Extremen sind THE DEVIL WEARS PRADA durchaus breit aufgestellt, wegen Abwechslungsarmut wird wohl niemand “8:18” beiseitelegen. Ob das neue Material uns das eigentlich Bekannte erneut schmackhaft machen kann, muss dagegen kontrovers diskutiert werden. Ein ansprechendes Ventil für den montäglichen Arbeitsfrust finden wir in “8:18” aber allemal – und wenn es nur für ein paar Minuten ist.

Veröffentlichungstermin: 13.09.2013

Spielzeit: 43:42 Min.

Line-Up:
Mike Hranicas – Vocals
Chris Rubey – Guitar, Clean Vocals
Jeremy DePoyster – Guitar
Daniel Williams – Bass
Andy Trick – Drums

Produziert von Adam Dutkiewicz, Matt Goldman und THE DEVIL WEARS PRADA
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.tdwpband.com/
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/tdwp

THE DEVIL WEARS PRADA “8:18” Tracklist

01. Gloom (Audio bei YouTube)
02. Rumors
03. First Sight (Video bei YouTube)
04. War
05. 8:18 (Audio bei YouTube)
06. Sailor’s Prayer
07. Care More
08. Martyrs (Video bei YouTube)
09. Black & Blue
10. Transgress
11. Number Eleven
12. Home For Grave
13. In Heart

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