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KALEDON: Chapter V: A New Era Begins

Die Metal-Seifenoper geht weiter! Die fette Produktion und der souveräne Gesang täuschen im ersten Moment über die Konzeption der Musik hinweg. Doch der ebenso schleppende wie konstruierte Fortgang der Handlung spiegelt sich in den Kompositionen wider. Statt italienischem Speed Metal-Tralala gibt es einfach nur Tra.

Folge 5: Daeniel, nun König, ernennt Martin zum Befehlshaber der Streitkräfte. Der verwundete Drache auf dem Schlachtfeld warnt Daeniel, dass das böse ES nicht tot sei. Der Drache stirbt und verleiht Daeniel unbegrenzte Macht. Dämonen haben dem ES unterdessen ebenfalls unbegrenzte Macht verliehen. Diese nutzt ES auch umgehend, um sich in Mozul umzubenennen.

Ja, die Metal-Seifenoper geht weiter! Die fette Produktion und der souveräne Gesang täuschen im ersten Moment über die Konzeption der Musik hinweg. Doch der ebenso schleppende wie konstruierte Fortgang der Handlung spiegelt sich auch in den Kompositionen wider. Statt italienischem Speed Metal-Tralala gibt es einfach nur Tra. Da helfen auch die Chorgesänge bei den Refrains wenig. Vielversprechende Ansätze wie bei Undeads Again verlaufen sich im harmonischen Niemandsland. Die Texte hinterlassen einen ähnlichen Eindruck. Der emotionale Gehalt der Lieder entspricht dem einer Seifenoper. Die Erzählungen von RHAPSODY OF FIRE wirken im direkten Vergleich wie beeindruckende Fernsehspielfilme.

Mit seiner kraftvollen Stimme wertet Neuzugang Marco Palazzi die Stücke auf, ist jedoch an die einfachen Strukturen der Kompositionen gebunden. Im direkten Gegensatz zu den spartanischen Songideen stehen die Hochgeschwindigkeitssoli von Gitarre und Keyboard, die zumindest für ein wenig Abwechslung sorgen. Von der technischen Seite her gibt es ohnehin nichts zu bemängeln. Die Zeiten, in denen moderner Melodic Metal dieser Art stets nach Plastik klang, sind offenbar vorbei. Auch der italienische Akzent beim Gesang fällt weniger auf. Bei The God Beyond The Man gibt es in dieser Hinsicht sogar einen Spannungsmoment mit internationalen Qualitäten.

Das mittlerweile fünfte Album von KALEDON besticht insgesamt durch eine hohe Konsistenz. Die Ballade Wounded Friend und die instrumentale Speed Metal-Nummer Great Mighty Light loten Grenzgebiete aus. An manchen Stellen liebäugelt die Band auch mit Musical-Rock (A Flash In The Sky), wobei die dezenten Hammond-Orgel-Klänge Akzente setzen. Ansonsten konzentriert sich das Sextett jedoch auf gewöhnlichen Heavy Metal, der glatt poliert ist. Wer mit Melodien, die auf zwei, drei Tönen beruhen, und der eingangs geschilderten Konzeptstory zufrieden ist, sollte diese jüngste Folge der Geschichte nicht verpassen. Doch großes Epic Metal-Kino wird hier definitiv nicht geboten.

Fortsetzung folgt, fürchte ich.

Veröffentlichungstermin: 27.06.2008

Spielzeit: 45:37 Min.

Line-Up:
Marco Palazzi: Gesang
Alex Mele: Gitarre
Tommy Nemesio: Gitarre
Daniele Fuligni: Keyboard
Paolo Lezziroli: Bass
David Folchitto: Schlagzeug

Produziert von KALEDON
Label: Hellion Records

Homepage: http://www.kaledon.com

MySpace: http://www.myspace.com/kaledonband

Tracklist:
1. A New Man
2. A Wounded Friend
3. Mozul
4. Undeads Again
5. The End Of The Green Power
6. A Flash In The Sky
7. Great Mighty Light
8. Greatest Heart
9. The God Beyond The Man
10. Return To Kaledon

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