FREUND HEIN: Chaos Immanent [Eigenproduktion]

KNORKATOR auf Death-Thrash? Wenns wie FREUND HEIN klingt, gerne!

Was geht denn hier vor? Ich meine, klar, in NIEDERösterreich ist es wohl nicht viel anders als in NIEDERbayern. Heißt, hier sind viele Verrückte unterwegs, weil es gibt ja nicht so viele Menschen, eher Tiere und wenn man dann mit denen, beziehungsweise mit der Schwester, dann… nein, reden wir gar nicht weiter. FREUND HEIN mögen aus dem österreichischen Outback stammen und einen an der Waffel haben, aber deshalb sind sie noch lange nicht… oder etwa doch? Sei´s d´rum, die fünf Psychopathen zeigen uns, dass es zwischen Thrash und Death Metal doch noch etwas Platz gibt, an dem man sich gemächlich niederlassen kann.

Einerseits lassen FREUND HEIN niemals einen Zweifel daran aufkommen, dass sie gerne Spaß haben und dass sie wahrscheinlich versoffene, räudige Kerle sind, andererseits zeigen sie nebst Debilität erstaunlich viele clevere Details. Heißt, technisch ist das absolut beachtlich. Vor allem ihr Sänger zeigt, dass er hymnenhaftigen und tiefen Gesang, der sehr an KNORKATOR erinnert, drauf hat. Aber auch mal Gas wird gern gegeben, um sich dem Genre entsprechend zu verhalten, sprich zu kreischen. Abwechslung ist auch musikalisch gegeben, mal shredden die Gitarren wild dahin, dann gibt es wieder seltsame Melodiebögen. Mal wird Gas gegeben, dann werden die Rhythmen wieder von Breaks durchzogen.

Ich mag DIE APOKALYPTISCHEN REITER nicht besonders, und obwohl FREUND HEINeindeutig von diesen inspiriert wurden, gefallen sie mir deutlich besser. Sie ziehen einfach ihr eigenes Ding durch – verrückte Musik mit Keyboards als tragendes Element für Melodieführung ist eben doch charakteristisch. Und genau deshalb darf man FREUND HEIN nicht unterschätzen, denn wie bereits erwähnt, musikalisch ist die Band topfit, anspruchsvolle, vertracke Riffs, pumpende Basslinien und tightes Drumming stellen die Basis für diese Band dar, und das ist nicht von schlechten Eltern, so dass sogar Jazziges seinen Einzug in die Musik hält.

Die eingespielte Band glänzt mit lustig-verrückten Songs wie Trilogy, Junk? und Der Tod lässt sich nicht berechnen, die allerdings für den Hörer nicht immer zu ertragen sind, man sollte nicht griesgrämig an Chaos Immanent herangehen. Je genauer man sich mit FREUND HEINbeschäftigt, desto mehr kleine, schlaue Details fallen auf, sei es musikalisch oder im fantastischen, zwanzigseitigen Booklet, das großartige, debile Cartoons beinhaltet und die Musik bestens unterstützt. Den fünf Österreichern ist eine wirklich gute Scheibe gelungen, die alle, die auf eine Death-Thrash-Version von KNORKATOR stehen, unbedingt anhören müssen. Daumen hoch für diese halbe Stunde totaler Demenz. Soll der Tod euch holen, schreibt an Christoph Krippel, Höllenstein 24, 3710 Ziersdorf.

Veröffentlichungstermin: August 2007

Spielzeit: 31:31 Min.

Line-Up:
Gorepheus Bloodimir Grindpa Heartbreaker Jesus Wurschtl Christ (Pseudo) Beatnik Hein a.k.a. Schmeichelkönig – Guttural Vociferations & Martial Pamphlet, Declamator
Primarius Grillhacker – The Pulse, Pensive Low Motion
The Man Who Wasn´t There Before (Glaso) – Surrealitic, High-Frequency Dadaist, String Magicof Electric Bohemian
Hombre The Bulgarian Destructore – Abnormal Libertine Keysbreaker
The Notorious Penta-Peil – Impulsive, Hard-Liner Whip

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.myspace.com/freundhein

Email: freundhein@gmx.net

Tracklist:
1. White Dictator
2. Truth and Other Lies
3. Trilogy
4. Sorry I Forgot to Pray Today
5. Junk?
6. In den letzten Zügen liegt die Menschheit
7. Der Tod lässt sich nicht berechnen
8. Anthropomorphen Gestirns Vergang

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