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ERRA: Erra (Deluxe Edition)

Die Progressive Metalcore-Band ERRA legt ihr selbstbetiteltes Album neu auf: Drei neue Tracks, eine Alternativ-Fassung und drei Cover-Songs schaffen es, das Niveau des starken “Erra” zu halten.

ERRA haben sie bereits gefunden: Die eigene Handschrift ist für Künstler mit das größte Gut. Dank Kreativität und stilistischer Offenheit entwickelte das selbstbetitelte „Erra“ (2021) ein ganz eigenes Profil in der Schnittmenge aus Metalcore und modernem Progressive Metal. Dass dem Genre-Highlight nun nochmal ein Nachschlag spendiert wird, spricht zumindest in künstlerischer Hinsicht für die US-Amerikaner: Eine alternative Version von „Vanish Canvas“ mit Sängerin Courtney LaPlante (SPIRITBOX), drei neue Eigenkompositionen und ebenso viele Cover-Tracks finden auf „Erra (Deluxe Edition)“ neben dem regulären Studioalbum Platz.

Ein ordentliches Zusatzpaket also, das sich auch qualitativ keine Blöße gibt. Stilistisch bleiben ERRA ihrem jüngst etablierten Stil treu, indem „Sol Absentia“ auf durchdringenden Klargesang im Refrain und drückendes Djent-Riffing in den Strophen setzt. Die Balance aus Härte und melodischen Gitarrenspuren ist im folgenden „Psalm Of Sedition“ ähnlich ausgewogen, wobei ERRA hier trotz ähnlicher Stilmittel zwischendurch das Tempo anziehen.

ERRA halten auf den Bonus-Tracks das Niveau des Albums

Hören wir genau hin, meinen wir immer wieder kleinere Referenzen zu erkennen: In „Sol Absentia“ klingt ein kurzer Part nach BLEED FROM WITHIN, „Psalm Of Sedition“ hat ein Riff mit potenziellem ARCHITECTS-Einfluss. Diese Parallelen sind allerdings in einen ungleich progressiveren Kontext eingebettet, welcher dank Gitarrist Jesse Cashs Klargesang und der typisch sphärischen Leads unverkennbar ERRA auf der Stirn geschrieben trägt. Gleiches gilt für „Nigh To Silence“, das kraftvolle Moshparts mit einer ungleich filigranen Seite der Band vermählt: kein typischer Radio-Hit, aber ein Ausdruck der Experimentierwilligkeit – und nicht zuletzt deshalb ein Track, der längerfristig spannend bleibt.

Dass ERRA keine halben Sachen machen, merken wir überdies anhand der drei abschließenden Cover-Versionen, welche allesamt durch die persönliche Note der Band geprägt sind: „Heresy“ (NINE INCH NAILS) verliert dadurch zwar seinen kalten Industrial-Anstrich, fügt sich aber wie „Light My Way“ (AUDIOSLAVE) gut in das vorherrschende Klangbild ein. Highlight ist jedoch die MUSE-Interpretation „Stockholm Syndrome“, die dank Jesse Cashs Stimmlage wie geschaffen für ERRA scheint und auch mit Metalcore-Anleihen ausgezeichnet funktioniert.

Die Extras auf “Erra (Deluxe Edition)” hätten auch als fanfreundliche EP funktioniert

Das liegt in Teilen natürlich am Ausgangsmaterial selbst, zeigt aber auch den Wert der eigenen Handschrift, wenn man sich fremdes Material scheinbar mühelos zu eigen machen kann. Aus diesem Grund bleibt folglich nur ein einziger Wermutstropfen an „Erra (Deluxe Edition)“: Das Bonus-Material hätte auch sehr gut als fanfreundlichere EP auf eigenen Beinen stehen können.

Veröffentlichungstermin: 18.03.2022

Spielzeit: 53:27 (Album) / 35:23 (Bonus-Tracks)

Line-Up

J.T. Cavey – Vocals
Jesse Cash – Gitarre, Klargesang
Sean Price – Gitarre
Conor Hesse – Bass
Alex Ballew – Schlagzeug

Produziert von Carson Slovak und Grant McFarland

Label: UNFD

Facebook: https://www.facebook.com/Erra.music

ERRA “Erra (Deluxe)” Tracklist

1. Snowblood (Video bei YouTube)
2. Gungrave
3. Divisionary (Video bei YouTube)
4. House of Glass (Audio bei YouTube)
5. Shadow Autonomous (Video bei YouTube)
6. Electric Twilight
7. Scorpion Hymn (Audio bei YouTube)
8. Lunar Halo
9. Vanish Canvas
10. Eidolon
11. Remnant
12. Memory Fiction
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13. Sol Absentia
14. Psalm Of Sedition
15. Night To Silence (Video bei YouTube)
16. Vanish Canvas (feat. Courtney LaPlante) (Video bei YouTube)
17. Stockholm Syndrome (MUSE-Cover) (Visualizer bei YouTube)
18. Light My Way
19. Heresy

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