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A PALE HORSE NAMED DEATH: When The World Becomes Undone

TYPE O NEGATIVE trifft auf ALICE IN CHAINS – wollen A PALE HORSE NAMED DEATH diesmal zu viel?

So richtig will A PALE HORSE NAMED DEATH der Durchbruch nicht gelingen – dabei hat die Band mit Sänger und Gitarrist Sal Abruscato und Drummer Johnny Kelly durchaus zwei bekanntere Musiker in ihren Reihen: Abruscato gründete mit Peter Steele TYPE O NEGATIVE, er ist auf den ersten drei Alben “Slow, Deep & Hard”, “Origin Of The Feces” und “Bloody Kisses” als Schlagzeuger zu hören. Er war außerdem auch Drummer bei LIFE OF AGONY. Kelly war ab 1993, nach Abruscatos Ausstieg, Schlagzeuger bei TYPE O.

Vielleicht ist es aber auch ein Nachteil, einmal Teil dieser einzigartigen Band gewesen zu sein? So ganz einig scheint man sich bei A PALE HORSE NAMED DEATH darüber nicht zu sein.  “When The World Becomes Undone” ist stellenweise richtig stark – und zwar genau dann, wenn ein bisschen TON durchscheint. Andererseits bemühen sich die Brooklyner nach Kräften keine Kopie zu sein und suchen einen neuen Weg – doch der führt nicht immer ans Ziel.

TYPE O NEGATIVE trifft auf ALICE IN CHAINS

Auch auf „When The World Becomes Undone“ gibt’s wie auf den beiden Vorgängeralben genügend Momente, die an Peter Steele erinnern. Gleichzeitig haben A PALE HORSE NAMED DEATH eine ordentliche Grunge-Alternative-Schlagseite. ALICE IN CHAINS lassen mehr als einmal grüßen. Das war auch auf dem Debüt „And Hell Will Follow Me“ und dem Nachfolger „ Lay My Soul To Waste“ so. Allerdings war das 2013er Album „Lay My Soul To Waste“ mit Songs wie dem dem eindringlichen „Shallow Grave“ und dem wütenden „Killer By Night“ eher eine Referenz an das Frühwerk von TYPE O und Peter des Großen. Aktuell berufen sich A PALE HORSE NAMED DEATH eher auf die späteren TYPE O-Alben wie „October Rust“ oder „World Coming Down“, die grundsätzlich eher düster als aggressiv waren.

A PALE HORSE NAMED DEATH wollen zu viel

Vielleicht scheitern Abruscato und seine Männer mit „When The World Becomes Undone“ an zu hohen Ansprüchen an sich selbst? „Wir sind für eine Kombination bekannt: “Schwermütige und düstere Sounds treffen auf unerwartet zarte Melodien“, erklärt Sal Abruscato selbst. „Paart man richtig harte Riffs mit gefühlvollen Harmonien, stellt sich ein hypnotisches Gefühl ein. Man kann einfach abdriften und sich treiben lassen.“ Das funktioniert prima beim Titeltrack, einem knapp siebenminütigem Riff-Monster, das seine verletzliche Seele in ganz leisen Parts offenbart. Auch bei „Love The Ones You Hate“ gelingt A PALE HORSE NAMED DEATH das Wechselspiel  – und dass sie den Gitarrenhals runterschrammen wie seinerzeit TON-Gitarrist Kenny Hickey wirkt eher als Respektsbezeugung denn eine plumpe Kopie. Dazu Johnny Kellys kraftvolles und akzentuiertes Drumming (wie viele Felle verschleißt er eigentlich im Monat?!) und der wehmütige Gesang Abruscatos – fertig sind mehrschichtige Songs, in die man sich tatsächlich fallen lassen kann.

Zu viel Grunge-Genöle?

Leider kippt „When The World Becomes Undone“ dann und zerfällt in einzelne Songs und überlange Intros und Zwischenspiele. „Fell in My Hole“ hat eine etwas zu süßliche Hookline, „Vultures“ und „End Of Days“ wirken mit einer Mischung aus Grunge-Genöle und gewollt modernem Sound nicht so richtig durchdacht – und beide Stücke sind einfach zu lang geraten. „We All Break Down“ besteht aus nur einer Idee und zieht sich ebenfalls ein wenig, „Lay With The Wicked“ überrascht mit einem cheesy Gitarrensolo.

Richtig stark sind A PALE HORSE NAMED DEATH dann, wenn sie aggressive und kraftvolle Songs schreiben – das ist ihnen auf „When The World Becomes Undone“ stellenweise besser denn je gelungen. Die vorsichtige Neuausrichtung der US-Amerikaner mit grunge-lastigen, ruhigen Songs wie „Splinters“ hingegen wirkt mehrwürdig eindimensional.

Veröffentlichungsdatum: 18. Januar 2019

Label: Long Branch Records / SPV

A PALE HORSE NAMED DEATH  “When The World Becomes Undone” Tracklist

1. As It Begins
2. When The World Becomes Undone (Audio bei YouTube)
3. Love The Ones You Hate (Audio bei YouTube)
4. Fell In My Hole
5. Succumbing To The Event Horizon
6. Vultures (Audio bei YouTube)
7. End Of Days
8. The Woods
9. We All Break Down
10. Lay With The Wicked
11. Splinters
12. Dreams Of The End
13. Closure

Besetzung:
Sal Abruscato – Gitarre, Gesang
Joe Taylor – Gitarre
Eddie Heedles – Gitarre
Eric Morgan – Bass
Johnny Kelly – Schlagzeug

Mehr im Netz:
apalehorsenameddeath.com
facebook.com/APHND

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