DEEP BLUE (Filmkritik)

90 Minuten unter Wasser – wird das nicht langweilig? Mitnichten!

Nicht erst seit „Findet Nemo“ weiß man, wie schwer es ist, einen spannenden Unterwasserfilm zu machen. Fünf Jahre lang filmten 20 Kamerateams im Auftrag der BBC an über 200 Drehorten rund um den Globus und brachten 7000 Stunden Rohmaterial mit. Bilder von Fischschwärmen, die blitzschnell wie auf ein geheimes Kommando die Richtung ändern. Von Eisbären, die im Ewigen Eis eingeschlossene Wale jagen, Tiefseebewohnern, die sich in bodenloser Finsternis ihr eigenes Licht machen, giftigen Vulkanen und dem größten Gebirge der Welt in vielen Tausend Metern Tiefe am Meeresgrund.

Das auf 90 Minuten zusammenkomponierte und mit einem flotten Schnitt versehene Material funktioniert auch ohne 3-D-Spielereien mit der alten Magie des Kinos und dem unverändert-fesselnden Zauber gefundener Bilder. Bei dem informativen Streifzug durch die Weltmeere braucht es kein Drehbuch für all die kleinen Geschichten, die auf, über und unter der endlosen Wasserwüste tagtäglich tausendfach passieren und bei denen es immer um Leben und Tod geht. Und vieler Worte bedarf es auch nicht: Hier und da eine erklärende Stimme aus dem Off, eine Handvoll dezenter Soundeffekte sowie der fette Score von George Fenton („Gandhi“) und den Berliner Philharmonikern machen diesen opulenten Bilderrausch zu einem faszinierenden Kinoerlebnis.

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