DIE ELFEN: Folge 4 – Der Fluch des Schicksalswebers [Hörspiel]

Lecker Menschenfleisch! Die Trolle fallen auf der Suche nach der Elfenkönigin über die Bewohner des Fjordlandes her.

Fantasy ist so gar nicht mein Genre. Ich habe zwar auch wie so ziemlich alle Menschen dieses Landes die Herr der Ringe-Trilogie gesehen, ich habe ein paar Walter Moers-Bücher gelesen (die mich übrigens begeistert haben), aber davon abgesehen halte ich mich von Elfen, Trollen, Kobolden, Ruhm, Ehre und Verrat eher fern. Und doch, ich gebe DIE ELFEN eine weitere Chance. Die ersten drei Folgen der neuen Hörspielserie der DORIAN HUNTER-Macher lösten nicht gerade Jubelstürme bei mir aus, und siehe da: Der Fluch des Schicksalswebers ist eine Steigerung zu den ersten drei Teilen, vielleicht auch weil DIE ELFEN selbst nur am Rande vorkommen, die durch ihre Arroganz und ihren Edelmut das Hörvergnügen der ersten drei Teile deutlich schmälern.

Außerdem haben DIE ELFEN überhaupt keinen Grund für Hochmut mehr. Nachdem die Trolle ihre ehemalige Festung Phylangan in einer blutigen Schlacht zurück erobert haben, machen sie sich auf den Weg in das Fjordland, wo die Menschen die Elfenkönigin Emerelle versteckt haben. Statt aber gleich über die Menschen herzufallen, schickt die Trollhexe Birga das unheimliche Wolfspferd als Späher vor. Da der mythische Schicksalsweber die Bewohner des Menschendorfes mit einem Kettenhemd aus Eisen warnt, existiert ein gewisser Schutz vor den Trollen. Dennoch flüchten die Menschen vor den Trollschergen, die jedoch abermals für Blutvergießen sorgen.

Die Erzählweise, die das Zaubermond-Team schon bei DORIAN HUNTER sehr kreativ umsetzte, ist auch der Grund, warum Der Fluch des Schicksalswebers durchaus fesselt. Dennoch ist die Erzählstruktur etwas chaotisch ausgefallen, so dass es dauert, bis sich der Hörer darin zurecht findet. Trotzdem, aus der Sicht des tödlich verletzten Ole Ragnarsson wird die Flucht der Menschen geschildert, die teilweise sehr bedrückend und spannend ausgefallen ist. Das liegt auch an der guten Darbietung des Sprechers Andreas Mannkopf. Überhaupt lassen sich die Sprecher nicht lumpen. Besonders gefällt Christian Schult als braver Priester Gundar, der ansonsten eher als Bösewicht unterwegs ist. Auch der kurze Auftritt von Hörspiellegende Eckart Dux ist sehr charismatisch und Dagmar Dreke als starke Anführerin Asla kann beeindrucken. Unter den Trollen gibt es mit Tilo Schmitz als Orgrim und Jan-David Rönfeldt als Dumgar auch ein paar Highlights zu hören.

Diese Leistungen gehen aber anhand der wuchtigen Soundkulisse fast unter. Nicht nur die Effekte klingen episch und groß, auch durch die ausgewogene Regie klingen die Storylines episch und die Kämpfe schnell und chaotisch. Dazu kommt der Soundtrack, der durchaus mystisch und atmosphärisch klingt und das Gesamtbild durchaus rund werden lässt. In Hinsicht der Produktion und der Sprecherleistungen ist Der Fluch des Schicksalswebers ein hervorragendes Hörspiel geworden. Die Story hingegen ist etwas zu dünn und zu chaotisch ausgefallen, hier ist durchaus Potenzial verschenkt worden, vielleicht liegt das aber auch an der Romanvorlage. Sicher ist nur eins, wer Fantasy mag, bekommt mit DIE ELFEN epische Hörspielunterhaltung geliefert. Das angesprochene Publikum kann sich diese Serie – allerdings nur von Beginn an – durchaus anhören. Und insgeheim bin ich doch ein wenig gespannt, wie dieser Zyklus mit der nächsten Episode abgeschlossen werden wird.

Veröffentlichungstermin: 17. Februar 2012

Spielzeit: 67:46 Min.

Line-Up:
Menschen:
Dagmar Dreke – Asla
Andreas Mannkopff – Ole Ragnarsson
Martin May – Kalf
Christian Schult – Gundar
Philipp Draeger – Ulric
Sascha Rotermund – Alfadas
Dirk Hardegen – Lambi
Carla Sachse – Halgard
Helmut Winkelmann – Sigvald
Gordon Piedesack – Godlip
Evelyn Gressmann – Anda
Uli Krohm – Reiter
Eckart Dux – Horsa Starkschild
Andreas Brucker – Thorfinn

Trolle:
Tilo Schmitz – Orgrim
Jan-David Rönfeldt – Dumgar
Frank Felicetti – Boltan
Simona Pahl – Birga

Elfen:
Helmut Zierl – Alvias (Erzähler)
Cathlen Gawlich – Silvyna
Vahelmin – Tim Kreuer
Bernd Rumpf – Ollowain

Weitere Bewohner von Albenmark:
Mia Diekow, Benjamin Dittrich, Dennis Ehrhardt, Janis Grossmann, Frank Gustavus, Christopher Hamann, Günter Lach, Christian Langmann, Regina Lemnitz, Alexander Rieß, Martin Sabel, Marco Sand, Erik Schäffler, Thomas Schmuckert, Hans Teuscher, sowie der ehrenamtliche 15-köpfige Trollchor unter der Regie von Sebastian Breidbach

Dennis Ehrhardt – Skript, Regie und Produktion
ear2brain productions – Sprachschnitt und Sounddesign
Andreas Meyer – Musik
Alexander Rieß, Urs Hauck und der echte Gran, Christoph Bette – Aufnahmen
Sandobai – Illustrationen
Sebastian Hopf – Layout

Produziert von Zaubermond Verlag
Label: Folgenreich / Universal Music Family Entertainment

Homepage: http://www.folgenreich.de/die-elfen

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