DEAD & BREAKFAST – HOTEL ZOMBIE [DVD-Filmkritik]

Splatter-Komödie ohne Tiefgang aber mit viel Blut.

Spricht man von Splatter-Komödien wird man um den Genre-Klassiker BRAINDEAD wohl kaum umhinkommen. An diese Messlatte hat sich dieser aktuelle Streifen aus dem Jahre 2004 bewusst nicht gestellt. Einzig bei der Menge an Kunstblut können Vergleiche zum Splatter-Highlight von Peter Jackson gezogen werden. Ansonsten erkennt man die Klassifizierung als B-Movie allzu deutlich.

Die Story – die genregetreu äußerst dürftig ausgefallen ist – behandelt den uneingeplanten Zwischenstop von sechs Mitt-20ern in einer ländlichen Ortschaft irgendwo in der amerikanischen Einöde. Als einzige Übernachtungsmöglichkeit Lovelocks bietet sich eine kleine Pension an, die von einem schamanenhaften Alten und seinem Koch bewirtschaftet wird. Letzterer kommt gleich zu Beginn zu Tode.

Während man diesen Todesfall – im Gegensatz zu vielen anderen, die noch folgen sollen – nicht live und in Farbe zu sehen bekommt, erweist sich die Entdeckung des Leichnams durch die Pensionsgäste als eines der humorvollen Highlights des Films. Zur gleichen Zeit erliegt dann auch noch der Hotelmanager einem Herzinfarkt und die Aufklärung durch den örtlichen Sheriff, die Archivarin, einen alternativen Schamanen-Prediger und den festsitzenden Twens kann beginnen.

In weiterer Folge zerzaust die Handlung und verwässert in einer allgemeinen Metzelorgie. Ein deplaziertes Hirschgeweih da, eine Mistgabel dort – sämtliche Gegenstände des Alltagsgebrauchs bekommen ihren mörderischen Auftritt. Doch auch Klassiker wie die Motorsäge sind zu bejubeln, wenn sie einen Freudentanz auf dem Nacken eines der Hauptdarsteller vollbringt.

Trotz der Unmengen von Blut und dem sinnfreien Abgemurkse von Statisten und Darstellern ist DEAD & BREAKFAST bereits ab 16 Jahren freigegeben. Dies liegt wohl daran, dass sich der Film zu keiner Sekunde ernst nimmt und versucht das Genre aufs Korn zu nehmen. Doch für eine Persiflage fehlt dem Film meines Erachtens der humoristische Tiefgang. Viel mehr setzt der Streifen auf kleinere Slapstick-Einlagen, die gespielte Tollpatschigkeit seiner Helden und die in der englischen Originalversion vorhandenen Wortspielereien. In der deutschen Version verpufft dieser Effekt – und zu allem Überfluss ist die deutsche Sprachausgabe nicht einmal annähernd lippensynchron.

Als Bonus gibt es schließlich unter anderem ein ausführliches Making of, einige Deleted Scenes, sowie eine eigens für den deutschsprachigen Markt gedrehte Einführung durch den Regisseur, den Hauptdarsteller und den Country-Barden, der über den gesamten Film hinweg immer wieder kleine Anekdoten singt.

Originaltitel: Dead & Breakfast

Produktionsland: USA

Produktionsjahr: 2004

Spielzeit: 85 Minuten

Regie: Matthew Leutwyler

Darsteller: Jeremy Sisto, Gina Philips, Portia de Rossi, David Carradine

Sprache: Deutsch, Englisch

FSK: ab 16 Jahren

Preis: rund 20,- Euro

Veröffentlichungstermin: 02.09.05

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