TOTENTANZ DER VAMPIRE [DVD-Filmkritik]

Neuauflage eines gruseligen Episodenfilm aus dem Jahre 1969. Unter anderem mit Christopher Lee und Peter Cushing.

Wie schon in der DVD-Filmkritik zu SCHLOSS DES GRAUENS erwähnt, vertreibt KOCH Media seit einigen Monaten unter anderem alte Grusel-Klassiker über seine Webseite www.dvd-klassiker.com. Mit dem Episoden-Film TOTENTANZ DER VAMPIRE rotierte nun der nächste Output des Multimedia-Verlagshauses in meinem DVD-Player.

Episoden-Filme dieses Genres waren in den 60er- und 70er-Jahren ein durchaus oft angewandtes Mittel. Ein Film dieser Gattung ist mir heute noch in bester Erinnerung: DIE DREI GESICHTER DER FURCHT (ITA/FRA 1963), der – in sehr jungen Jahren genossen – mit ein Grund war, warum ich auch heute noch – trotz nunmehr gesetzteren Alters – an kaum einem Grusel- oder Horror-Streifen vorbeizappen kann.

Dass aber nicht jeder in Episoden eingeteilte Film derart begeistern kann, wird mit TOTENTANZ DER VAMPIRE veranschaulicht. Dabei ist der Film keineswegs schlecht, immerhin durchzieht ein roter Faden die Story und verknüpft die einzelnen Geschichten. Knotenpunkt ist ein altes Landhaus, auf dem ein Fluch lasten soll und somit den Beinamen – getreu dem wesentlich aussagekräftigeren englischen Originaltitel The House that dripped Blood – Das Haus, das Blut tropft trägt. Die Hintergrundgeschichte an sich, die immerhin aus der Feder des Psycho-Autoren Robert Bloch entsprungen ist, ist als gelungen zu bezeichnen – nur im Spannungsaufbau fällt der Film etwas aus dem Rahmen, indem mit der ersten Episode schon beinahe das gesamte Suspense-Pulver verschossen wurde.

So wird in der ersten Geschichte ein Schriftsteller in den Wahnsinn getrieben, nachdem sein Romanbösewicht nicht mehr nur auf dem Papier sein Unwesen treibt. In der zweiten Story stolpert ein pensionierter Buchmacher (Peter Cushing) in ein Wachsfigurenkabinett, in dem er eine Figur entdeckt, die seiner ehemaligen Geliebten täuschend ähnlich sieht. Als Drittes kommt Christopher Lee als strenger Vater zum Zug, der die Erziehung seiner unschuldig anmutende Tochter einer Privatlehrerin anvertraut und dies schlussendlich bereut. Den leider nicht krönenden Abschluss bildet eine Vampirstory, die als Protagonisten einen Umhang vorsieht, der seinen Träger in einen Vampir verwandelt.

Zugegeben, so richtig blutig geht es bei keiner der Episoden zu. Allerdings ist im ersten Film durchaus etwas von Spannung und düsterer Atmosphäre ruchbar. Dabei fiel die engagierte Arbeit der Requisite und der Kostüme auf, wenngleich ich darauf niemals wirklich achte. Doch will ich nicht unerwähnt lassen, dass in den rund 20 Minuten des ersten Films die Gattin des Schriftstellers sich mindestens in ein halbes Dutzend von unterschiedlichen Oberbekleidungsstücken zeigt. Dies zeugt zwar nicht unbedingt von cineastischer Qualität, doch unterstreicht es das Bemühen von Regisseur Peter Duffell, dessen (leider etwas leiser) Audiokommentar im übrigen als Extra auf der DVD verfügbar ist.

Originaltitel: The House that dripped Blood

Produktionsland: Großbritannien

Produktionsjahr: 1969

Regie: Peter Duffell

Darsteller: Christopher Lee, Peter Cushing, Denholm Elliott, John Bryans, John Bennett, Ingrid Pitt

Sprache: Deutsch, Englisch

FSK: ab 16 Jahren

Preis: rund 15,- Euro

Veröffentlichungstermin: 31.03.05

Spielzeit: 98:00 Min.

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