Endlich wieder BANG YOUR HEAD. 2003 war ich das letzte Mal in Balingen, danach war ich fast jedes Jahr auf dem gleichzeitig stattfindenden GRASPOP METAL MEETING. Aber dieses Jahr haben die BYH-Veranstalter das Festival auf einen späteren Termin gelegt, so dass es hier keine Überschneidung mehr gibt. Was dieses Jahr zumindest mir egal gewesen wäre, denn auf dem GMM war ich dieses Jahr nicht. Als ich am Donnerstag nachmittags eintreffe haben meine Freunde bereits auf dem Metalcamp Quartier bezogen. Dieser Campingplatz befindet sich ein Stück außerhalb von Balingen; der Shuttlebus-Verkehr zwischen Metalcamp und Festivalgelände funktionierte allerdings einwandfrei, so dass dies kein großes Problem war. Duschen und Dixis waren auf dem Campingplatz ausreichend vorhanden und der Campingplatz-Supermarkt hatte alles Notwendige zu wirklich sehr vernünftigen Preisen im Angebot. Die Essens- und Getränkepreise auf dem Festivalgelände waren festivalüblich teuer; dafür gab es wenigstens eine reichhaltige Auswahl und bei dem, was ich probiert habe, stimmte auch die Qualität.
Am Freitag wurden wir gegrillt, am Samstag gab es Abkühlung! |
Eine schöne Idee der Veranstalter war es, dass Festival Ronnie James DIO zu widmen. Scheinbar wurden alle Bands angeschrieben, ob Sie nicht einen DIO-Song spielen oder ihm einen Song widmen könnten. Dem kamen die meisten Bands auch nach, so dass das fünfzehnte BANG YOUR HEAD auch eine Art Tribut an einen der größten Metalsänger aller Zeiten war. Dazu passte auch das am BYH-Stand ausgelegte Kondolenzbuch, in das man sich eintragen konnte. (agony&ecstasy)
Am Tag vor dem eigentlichen Festival fand auch dieses Jahr die traditionelle Warm Up-Show statt, diesmal unter dem Motto An evening of NWoBHM. Die Tickets für dieses Konzert waren mit 30 Euro für Festivalticketbesitzer und 35 Euro für den Rest allerdings nicht gerade günstig. Andererseits lockte man mit hochkarätiger Besetzung, so dass wir letztendlich nach kurzer Überlegung doch das Portemonnaie zückten. (agony&ecstasy)
BLITZKRIEG
Nach ROXXCALIBUR enterte die erste richtige NWoBHM-Combo die Bühne. BLITZKRIEG war angesagt und Brian Ross und seine Mannen machten ihrem Namen auch alle Ehre. In Form von neuen Brechern wie The Phantom und Theatre Of The Damned sowie älteren Argumenten à la Unholy Trinity und Pull The Trigger jagte ein mächtiges Riff das nächste und so war es auch kein Wunder, dass die Band von der noch frisch Metal-gierigen Meute viele Pommesgabeln und viel Beifall bekam. Ok, über das Unterhemd oder Muskelshirt von Brian Ross kann man streiten, besitzt er doch nicht mehr wirklich die Figur dazu, aber sei`s drum, spätestens bei der DIO–BLACK SABBATH-Hommage The Mob Rules und bei der Bandhymne Blitzkrieg war das in keinster Weise mehr von Interesse. Insgesamt eine starke, ausgewogene Setlist und vor allem ein starker Gig!!! (metallmonster)
DEMON
Und von einer NWoBHM-Legende zur nächsten. Jetzt war DEMON an der Reihe und wenn man sieht, wie viele Herrschaften mit einem DEMON-Shirt durch die Halle liefen, dann erkennt man ansatzweise, welcher Kult sich um die Band rankt. Ja, und die Briten ließen dann auch nichts anbrennen. Der Schwerpunkt der Setlist lag ganz klar bei den 80er-Scheiben und da insbesondere bei den vergötterten Kult-Frühwerken Night Of The Demon und The Unexpected Guest: Night Of The Demon als Einstieg, Into The Nightmare, Liar, Sign Of A Madman und Don`t Break The Circle. Dazu jeweils ein, zwei Songs von The Plague, Breakout und Taking The World By Storm. Was will man eigentlich mehr? Als DIO-Tribute gab`s diesmal RAINBOWs Starstruck auf die Ohren. Ein Klassiker-Set also, das zurecht abgefeiert wurde. DEMON kommen zwar weniger über die Riffs als vielmehr über ihre Melodien, das tat aber der Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil, Band und Fans hatten sichtlich Spaß! Wieder stark! Der Höhepunkt des Abends sollte aber noch bevorstehen… (metallmonster)
SAXON
Freitag, 16. Juli 2010
ENFORCER
Die jungen Wilden aus Schweden – ENFORCER |
Wer hat sich eigentlich diese Unart einfallen lassen, beim BANG YOUR HEAD die ersten Bands schon in den frühen Morgenstunden, sprich um zehn Uhr auf die Bretter zu schicken. Normale Menschen sind da wahlweise noch restbesoffen oder wie in unserem Fall mit Duschen und Frühstücken beschäftig. Nun ja, für THE NEW BLACK tut es mir leid, da ich die Band mal mit MOTORJESUS zusammen gesehen und für recht brauchbar befunden hatte. Von ENFORCER haben wir dann immerhin noch einen Teil mitbekommen. Die jungen Wilden aus Schweden, wo sich ja momentan wirklich einiges in Sachen klassischer Heavy Metal von jungen Musikern zu tun scheint, waren schon zu früher Stunde erstaunlich bewegungsfreudig und setzen sich mit perfekt einstudierten Posen in Szene. Auch musikalisch waren ENFORCER ein willkommener Weckruf. Da tut sich definitiv was im Norden. (agony&ecstasy)
GRAND MAGUS
Bier statt Wasser – JB |
Und weiter ging es mit schwedischem Traditions-Stahl. GRAND MAGUS haben mit Hammer Of The North vor einem Monat erneut ein starkes Album veröffentlicht, jetzt galt es die Songs auf der Bühne zu präsentieren. Und dies bei sengender Hitze. Was tut man da am besten? Wenn es nach GRAND MAGUS geht jedenfalls auf keinen Fall Wasser trinken, denn das ist giftig. Wir ignorierten diesen hilfreichen Tip, überlebten den Tag aber trotzdem. GRAND MAGUS legten mit Kingslayer los, gefolgt vom Hammer Like The Oar Strikes The Water, dann kündigte JB some old stuff an… und meinte damit Silver Into Steel, ebenfalls vom Iron Will-Album. So, so, das ist also alt. Bewegungstechnisch war bei GRAND MAGUS eher Sparprogramm angesagt, so quirlig wie ENFORCER werden die im Leben nicht mehr. Aber gut, dafür stimmte der musikalische Teil. Mit At Midnight They´ll Get Wise gab es dann auch den ersten von insgesamt drei Songs des aktuellen Albums zu hören während die Sonne immer weiter drückte. Gott sei Dank konnte man Tetrapacks mit Wasser auf das Gelände mitnehmen, sonst wären wir jetzt entweder tot oder pleite. Den Abschluss setzten GRAND MAGUS mit The Shadow Knows. Vier Songs von Iron Will, drei vom neuen Album und mit Kingslayer und Wolfs Return lediglich zwei Songs älteren Datums. GRAND MAGUS haben eindeutig Vertrauen in ihr aktuelles Schaffen und das völlig zu Recht. (agony&ecstasy)
Noch mehr Schwedenstahl gegen die Mittagshitze – GRAND MAGUS |
FORBIDDEN
Thrashten unter der prallen Sonne – FORBIDDEN |
Dass FORBIDDEN bereits in der Mittagshitze ran mussten, verwunderte mich ehrlich gesagt ein wenig. Ebenso die Tatsache, dass es nach GRAND MAGUS etwas leerer wurde. Hatte Balingen keinen Bock auf ein Old School-Thrashgewitter, war es die Angst vorm Sonnenbrand oder ist das letzte Album schon zu lange her? Egal, all diejenigen, die sich der prallen Sonne aussetzten wurden nicht enttäuscht. Nebst einer kleinen Überraschung in Form einer Kostprobe zum neuen Album Omega Wave (dem ersten seit 13 Jahren!!!), das Ende diesen Jahres erscheinen soll, lieferten FORBIDDEN ausschließlich Stoff ihrer beiden Frühwerke Forbidden Evil und Twisted Into Form: R.I.P., Step By Step, Chalice Of Blood und das meines Erachtens schlicht unter den zehn göttlichsten Thrashsongs aller Zeiten schwebende Through Eyes Of Glass brachten Haare zum Fliegen und Fäuste in die Höh. Ein DIO-Tribute gab`s auch diesmal, und zwar die SABBATH-Hymne Children Of The Sea. Thrash `til death, auch mit Sonnenbrand!!! (metallmonster)
SABATON
Verbreiteten wie immer Partystimmung – SABATON |
Das Spaßkommando von SABATON konnte ich dieses Jahr schon auf dem ROCK HARD FESTIVAL begutachten. Und rein theoretisch könnte ich meinen Bericht vom ROCK HARD FESTIVAL nehmen und hier noch mal verwerten. Aber das wäre natürlich zu einfach. Los ging es mit Ghost Division, wieder gefolgt von Panzer Battalion. Beim Opener zünden zwei Bomben, die mir im Fotograben fast die Ohrstöpsel ins Gehirn hämmern. Leute, Leute, das hat gebimmelt. Joakim Broden beackerte mit seinen üblichen Posen die gesamte, große Bühne, der Rest der Band war da wie immer deutlich unbeweglicher, dafür aber bangfreudig. Vom aktuellen Album gab es den Titeltrack und Saboteurs. Auch SABATON wurden gefragt, ob sie einen DIO-Song spielen würden, Joakim erklärte aber, dass sie es ablehnten weil sie es nicht gut genug hinbekommen würden. Stattdessen widmete man ihm Cliffs Of Gallipoli welches den ganzen Song durch mit jeder Menge Flammensäulen untermalt wurde. Nach The Price Of A Mile und Screaming Eagles verließen SABATON dann um viertel nach zwei schon die Bühne und ließen sich allen Ernstes zu einer Zugabe bitten. Das ist bei einer Spielzeit von fünfzig Minuten und einem Platz mitten im Billing einfach nur albern und völlig unnötig. Die vergeudete Zeit hätten die Schweden auch für einen weiteren Song nutzen können.
Zog bei der Hitze tatsächlich mal seinen Brustpanzer aus (Bilder erspare ich euch) SABATON-Frontmann Joakim Broden. |
LOUDNESS
Ock and oll cazy nights – LOUDNESS |
Ein DIO-Tribute gab`s diesmal allerdings nicht – nicht mal ein Statement, wenn ich mich recht erinnere. Das gibt zwar Abzüge in der B-Note, aber dennoch: That was really thunder from the east in Balingen! Allen, die jetzt auf den LOUDNESS-Geschmack gekommen sind, sei als Anmerkung noch den LOUDNESS-Geschmack gekommen sind, sei als Anmerkung noch auf den Weg gegeben, dass die Band dieses Jahr mit King Of Pain ihr inzwischen 24. (!!!) Studioalbum auf den Markt gebracht hat. Na dann, viel Spaß beim Sammeln… (metallmonster)
ANVIL
Nach fünfzehn Jahren immer noch der neue – ANVIL-Bassist Glenn Gyorffy |
Und nun Vorhang auf für die Filmstars Steve Lips Kudlow, Glenn Gyorffy und Robb Reiner! Und das ist jetzt nicht sarkastisch gemeint. Ich habe, obwohl ich den Film noch nicht gesehen habe (darf ich das überhaupt hier schreiben…:-)), größten Respekt vor dieser Truppe, weil sie sich wie nur wenige ihrer Artgenossen auch durch die schwierigen 90er Jahre ohne Auflösungserscheinungen durchgebissen haben! Und sie sind immer noch da, wie man in Balingen live und wahrhaftig miterleben durfte. In der Hitzeschlacht auf dem Messegelände der Kreisstadt setzten auch ANVIL auf ein Klassiker-Set mit dem Schwerpunkt auf Metal On Metal. Zwischen Perlen wie Mothra, School Love, 666 und dem obligatorischen Abschluss Metal On Metal waren Lips und seine Gitarre sehr redebedürftig, was meiner Empfindung nach sehr sympathisch wirkte und eine Aussage wie Metal Forever passt einfach, so ausgelutscht sie auch sein mag. Insgesamt ein feiner Gig einer schlicht sympathischen Band!!! ANVIL rocks!!!
Sympathisch und Metal bis auf die Knochen – Lips |
JON OLIVA´S PAIN
Ein Poser vor dem Herrn – JOP-Bassist Kevin Rothney |
Jon hatte es im Interview ja angekündigt, dass die Band auf der kommenden Tour mehr JOP-Material spielen würde. Auf einem Festival relativiert sich das ganze natürlich immer etwas. Aber trotzdem gab es heute immerhin drei Songs vom aktuellen Album Festival zu hören. Die drei vorangegangenen JON OLIVA´S PAIN-Alben wurden allerdings komplett ignoriert, sprich, ansonsten bot der Mountain King die gewohnte SAVATAGE-Best Of. Los ging es aber erst mal mit Lies, dem Opener des aktuellen Albums. Keine schlechte Wahl als Opener, der Song funktioniert live bestens. Aber mit einem Medley aus Chance und Jesus Saves folgten die Klassiker auf dem Fuße. Blickfang auf der Bühne war wie immer Bassist Kevin Rothney, das wissen auch die Fotografen und dementsprechend folgten alle Objektive dem Mann am Viersaiter. Dabei gab der Mountan King ebenfalls ein interessantes Bild ab, eines des Schreckens nämlich. Meine Güte, Jon sah heute wirklich nicht gesund aus. Vielleicht lag es auch an der Hitze, die einem Mann mit seinem Umfang sicher noch mal mehr zu schaffen macht. Und an Umfang hat der gute anscheinend auch noch mal zugelegt. Da kann man sich ehrlich mal Sorgen um den Mann machen.
Gesund sieht anders aus – Jon Oliva |
Überzeugte wie immer als Criss Olivas Vermächtnis-Verwalter – Matt LaPorte |
DORO
Spielfreudige Band, solider Auftritt – DORO |
Tja, danach konnte DORO eigentlich nur verlieren, zumindest bei mir. Aber die kleine Blondine und ihre Band legten mal wieder mit einer Spielfreude los, der man sich nur schwerlich entziehen konnte. Da wurde auf der Bühne zu Songs wie You´re My Familiy, Eartshaker Rock oder den WARLOCK-Klassikern Bunring Witches, I Rule The Ruins oder Metal Racer richtig Gas gegeben. Natürlich fehlten auch All We Are und das ultraschmalzige Für Immer nicht, auf beide hätte ich durchaus verzichten können, insbesondere auf letzteres. Aber na ja, es gibt wohl immer noch genug Leute, die das anders sehen. Einen neuen Song gab es auch zu hören, wenn mich nicht täuscht hörte dieser auf den Namen Celebrate. Natürlich beteiligte sich auch DORO am DIO-Tribut und coverte Egypt (The Chains Are On) in einer soliden aber glanzlosen Version. Als weiteres Cover gab es dann noch den JUDAS PRIEST-Klassiker Breaking The Law, erst akustisch, dann doch als Metal-Version. Auch nix Neues, aber das erwartet ja keiner. Solide Sache dieser Auftritt. (agony&ecstasy)
DARKANE
Filigran und brutal – DARKANE |
Nach DORO geht es ab in die Halle in der an beiden Festivaltagen jeweils drei Bands der härteren Gangart spielen. Los ging es mit DARKANE die mit ihrem filigranen aber dennoch saubrutalen Thrash Metal vor leider nicht all zu zahlreichem Publikum Vollgas gaben. Ganz fein, was die Herren da ihren Instrumenten entlockten. Vorne moshten ein paar, weiter hinten wird interessiert zugeschaut. Ein Typ im SLIPKNOT-Shirt rastet völlig aus und übt sich vor der Bühne in Ausdruckstanz. Interessant. Ich verabschiede mich kurz nach draußen um Fotos von KROKUS zu machen. Die rocken wie erwartet ziemlich gut, doch es zieht mich trotzdem zurück zu DARKANE bei denen es inzwischen leider nicht voller geworden ist. Dafür werden wir Zeuge der wohl brachialsten DIO-Huldigung des Wochenendes. DARKANE machen hier wirklich alles platt, doch die, auch in der Halle nicht gerade angenehme Hitze treibt mich irgendwie wieder raus zu KROKUS und einer kleinen Tour durch die Merch-Stände. (agony&ecstasy)
KROKUS
Purer Rock´n´Roll-Spirit – KROKUS |
Das Renommee von KROKUS scheint wieder stark gestiegen zu sein. Deutlich nachzuverfolgen übrigens an den BYH-Festival-Shirts. Standen die Schweizer 2005 noch zwei Reihen unter DORO (die ihren Status beibehielt), so durften sie diesmal am frühen Abend nach der deutschen Metal-Queen ran. Was ein Original-Line Up so alles bewirken kann… Aber es macht einfach auch Spaß der erfolgreichsten helvetischen Rockband aller Zeiten in diesem Line Up zuzusehen. Das ist einfach purer Rock `n` Roll-Spirit, auch wenn der Einstieg etwas schleppend wirkte. Nicht weil Long Stick Goes Boom, das THE GUESS WHO-Cover American Woman und Rock `n` Roll Handshake (vom neuen Album) nichts können, im Gegenteil, aber die Songs wurden meines Erachtens schlicht zu langsam gezockt. Nun ich kann mich auch täuschen, vielleicht etwas in der Wahrnehmung getrübt durch die nach wie vor omnipräsente Hitze. Machen wir da aber einfach den Deckel drauf, denn im Verlaufe des Gigs kam das Rock `n` Roll-Uhrwerk schon noch in die Gänge und bei Hits wie Heatstrokes, Easy Rocker und Bedside Radio sah man fast ausschließlich tanzende Frauen, rockende Männer, beiderseits mit glücklichen, entspannten Gesichtern.
Wieder im Original Line Up unterwegs – KROKUS |
Dass dann die Zugabe Hoodoo Woman, die erste Single des neuen Albums, so mitgegrölt wurde, hätte ich aber nicht gedacht. Mama was a hoodoo woman, papa was a hoodoo man… die Textzeile ist aber auch wie fürs Mitsingen geschaffen. Gleiches gilt natürlich auch für den Schluss-Akt mit der Rockhymne Born To Be Wild und dem zu Ehren DIOs kurz angespielten RAINBOW-Klassiker Long Live Rock `n` Roll. Und so kann man letztlich nur sagen: Geiles Wetter, geile Songs, geile Band!!
ARTILLERY
Thrashen mit Helm – ARTILLERY |
Die Altherren-Riege konzentriert sich auf das malträtieren ihrer Äxte. Das aktuelle Album When Death Comes wird erneut mit reichlich Songs präsentiert, seien es der Titeltack, Upon My Cross I Crawl oder 10.000 Devils aber auch Klassiker wie By Inheritance werden nicht unterschlagen, auch wenn ARTILLERY sich nicht hinter ihren alten Werken verstecken sondern den neuen Songs, wie schon erwähnt den verdienten Platz in der Setlist einräumen. Das wird gegen Ende sogar mit einem Moshpit belohnt. (agony&ecstasy)
HAMMERFALL
Imposante Show und Best Of-Setlist – HAMMERFALL |
Um kurz vor halb 10 war es dann endlich Zeit für den ersten Headliner des BANG YOUR HEAD 2010. HAMMERFALL ließen den Hammer rotieren und sie ließen ihn imposant über Balingen kreisen, soviel sei vorweg genommen. Mit einer Best-Of-Setlist im Gepäck (bei der jedes Album zum Zuge kam), einer imposanten Show und einstudierten Bang-Choreographien der drei Saitenbearbeiter musste das aber auch so sein. Es hätte zwar geeignetere Opener gegeben, als die zwar starke aber junge Nummer Punish And Enslave, aber das ist Gemeckere auf hohem Niveau. Nachfolgend wurden nämlich mit The Dragon Lies Bleeding, Heeding The Call, Renegade, Riders On The Storm usw. viele Bandstandards zum Besten gegeben, die von den Fans zurecht frenetisch mitgesungen und bejubelt wurden. Als Joacim Cans dann auch noch verlauten ließ, dass Deutschland hätte Fußball-Weltmeister werden müssen – womit er ohne Frage Recht hat – waren wohl so ziemlich alle anwesenden Metalheads zufrieden. Im Zugabenpart hämmerten die Schweden schließlich die unersetzlichen Let The Hammer Fall und Hearts On Fire aus den Instrumenten. Und wie sich das für das BYH 2010 gehört, gab es in Form des RAINBOW-Alltimefaves Man On The Silver Mountain auch noch die erwartete DIO-Hommage oben drauf.
Hat offenbar seine Blechuniform verloren und sieht jetzt fast wie ein ernstzunehmender Musiker aus – HAMMERFALL-Gitarrist Oscar Dronjak. |
Dem aber nicht genug, denn zu Ehren des Metalgods Ronnie James fand sich auch der erste HAMMERFALL-Vokalist und DARK TRANQUILLITY-Mitbegründer Mikael Stanne auf der Bühne ein, um mit Joacim Cans ein Duett zum Besten zu geben. Ein feiner Zug! Insgesamt kann man sagen, dass HAMMERFALL inzwischen wirklich zu den alten Hasen zu zählen sind. Souverän und gekonnt, aber dennoch frisch und spritzig rockt die für die Heavy-Metal-Wiederbelebung Ende der 90er maßgeblich mitverantwortliche Schwedencombo. Ein würdiger Headliner!!!
Hätte Deutschland den WM-Titel gegönnt – Joacim Cans |
Schlussendlich möchte ich für meinen Teil noch anmerken, dass sowohl beim NWoBHM-Warm-Up als auch am ersten eigentlichen Festivaltag soundtechnisch alles in Butter war und vor allem in der Halle ein feines Gespür für die Klangverhältnisse innerhalb der vier Wände bewiesen wurde. Ein großes Lob an die soundverantwortlichen Mischer und sonstigen Beteiligten! (metallmonster)
DARK TRANQUILLITY
Souveränger Headliner im Zelt – DARK TRANQUILLITY |
Als letzte Band des Abends heizten dann DARK TRANQUILLITY dem BANG YOUR HEAD-Publikum in der Halle ein. Zur optischen Untermalung hatte man eine Videoleinwand am Start, was zusammen mit der Lightshow eine sehr stimmungsvolle visuelle Vollbedienung ergab. Mikael Stanne war aufgedreht wie immer und die Fans, welche die Halle inzwischen gut gefüllt hatten, waren gierig auf härtere Kost. Und genau dies boten DARK TRANQUILLITY mit einer Mischung aus altbewährtem wie The Wonders At Your Feet oder Punish My Heaven sowie neueren Songs wie The Fatalist, Focus Shift oder Miserys Crown. Bei Therein sang die ganze Halle mit. Und auch DARK TRANQUILLITY kamen natürlich nicht an Ronnie James Dio vorbei oder wie Stanne es ausdrückte: This festival is a celebration of Ronnie James DIO. Und so widmete man ihm Shadow In Our Blood. Where Death Is Most Alive setzte den Schlusspunkt unter einen guten DARK TRANQUILLITY-Auftritt, bei dem ich mir allerdings noch My Negation gewünscht hätte. Aber man kann ja nicht alles haben. (agony&ecstasy)
SAVAGE GRACE
Ein etwas steifer Frontmann mit deutscher Backing-Band – Chris Louge und SAVAGE GRACE |
Eine weitere Angelegenheit muss ich aber noch ansprechen. Wie viele der Anwesenden war ich zunächst verwirrt, warum Christian Logue zunächst über sein Verhältnis zu Ronnie James erzählte, die Band dann aber das JUDAS PRIEST-Cover Exciter zockte. Die Antwort auf diese zunächst seltsam anmutende Aktion ist aber gleichsam plausibel wie ärgerlich. SAVAGE GRACE hatten die SABBATH-Nummer Neon Knights einstudiert, allerdings dabei die Rechnung ohne QUEENSRYCHE gemacht. Die Mannen um Geoff Tate nahmen sich nämlich ebenfalls diesem Klassiker an, wollten aber allem Anschein nach die einzige Combo sein, die ihn präsentiert. Ausführlich könnt ihr das alles hier nachlesen. Ohne jetzt ein Statement von QUEENSRYCHE dazu ergattert zu haben, einen dicken, fetten Minuspunkt gibt es für diese Starallüren dann schon. Denn dass es auch anders geht, bewiesen DEMON und THE QUIREBOYS, die beide Starstruck zum Besten gaben. Wie auch immer, SAVAGE GRACE lieferten eine insgesamt gute Performance ab. Eine etwas lockerere, offenere Interaktion seitens Christian Logues mit dem Publikum wäre zwar wünschenswert, aber die Musik macht da vieles wieder wett. (metallmonster)
BULLET
Empfahlen sich für höhere Aufgaben – BULLET |
Vielleicht sollten sich die Jungs diesbezüglich von AIRBOURNE noch ein paar Tipps geben lassen, dann würde ich da einen nahezu ebenbürtigen Konkurrenten ausmachen wollen. Live sind BULLET auf alle Fälle ein Genuss und deshalb durften die Mannen um Front-Troll Dag Hofer dann auch noch mit Roadking und dem wie die Faust aufs Auge passenden Bang Your Head zwei Zugaben aus dem Ärmel schütteln. Schlicht ein großartiger Auftritt einer sympathischen, nicht aufgesetzt wirkenden und T-Shirt verteilenden Band. Das war zweifellos eine Empfehlung für höhere Aufgaben!!! (metallmonster)
SACRED STEEL
Trotzten dem Regen – SACRED STEEL |
HADES
Frickelten göttlich gegen den Regen – HADES |
Alan sang den ganzen Auftritt durch überragend. Leider kam es durch das Wetter wie befürchtet und HADES mussten sich mit weniger Publikum zufrieden geben als zuvor noch SACRED STEEL, was vielleicht auch an der größeren Massenkompatibilität des SACRED STEEL-Sounds liegen mag. Das HADESsche Gefrickel ist zwar weit, weit entfernt vom WATCHTOWER-Wahnsinn, aber wohl trotzdem vielen Leuten etwas zu stressig. Schade, schade, denn die Abwesenden verpassten auch eine coole Coverversion des BLACK SABBATH-Songs Voodoo. So richtig schade war dann aber, dass HADES ihren großartigen Auftritt zehn Minuten früher beendeten. Leute, Leute, da müsst ihr schon das KIT sausen lassen und die Fans sind richtig heiß auf euch und dann sowas. Aber letztendlich überwog klar die Begeisterung über den Auftritt von HADES. Hoffentlich bald wieder! (agony&ecstasy)
TREAT
Grimassen und Gitarren – TREAT |
Als der Wettergott kurzzeitig ein Einsehen hatte, stürmten TREAT die Bühne und die schwedischen Melodic Rocker wurden definitiv von mehr Fans empfangen als die an diesem Tag schier göttlichen HADES! Aber nun ja, das BYH ist (Gott sei Dank) zum Großteil eben eine Freiluftveranstaltung – heißt: des einen Freud des anderen Leid…! TREAT nutzten jedenfalls ihre Spielzeit dazu, um zu zeigen, dass die Metalheads zurecht vor die Bühne wanderten. Trotz Anreise aus dem Heimatland über Nacht und wenig Schlaf wirkten die fünf Schweden putzmunter. Insbesondere Fronter Robert Ernlund machte einen sehr agilen und kontaktfreudigen Eindruck. Und diese Frische übertrug sich auch auf das Publikum, das Bandstandards à la Ready For The Taking, Sole Survivor oder Conspiracy mit viel Applaus und Gegröhle würdigte aber auch die Nummern vom neuen Album (We Own The Night, The War Is Over, Skies Of Mongolia) abfeierte. Circa zur Halbzeit (Angabe ohne Gewähr) setzte auch wieder die Bewässerung von oben ein, doch Band und die Mehrheit der Fans ließen sich dadurch nicht beirren. Und als TREAT schließlich mit World Of Promises ihren Auftritt beendeten, sah man viele zufriedene Gesichter zu den umliegenden Ständen und Unterschlupfmöglichkeiten abwandern.
Sorgten trotz Regen für zufriedene Gesichter – TREAT |
FATES WARNING
Spielten in Balingen eine ihrer raren Parallels-Shows – FATES WARNING. |
THE QUIREBOYS
Die richtige Band zur richtigen Zeit – THE QUIREBOYS |
NEVERMORE
Leider ohne DIO-Cover – NEVERMORE |
SABATON, ARTILLERY und jetzt NEVERMORE, irgendwie kommt mir das so langsam vor wie ein zweiter Bericht zum ROCK HARD FESTIVAL. Und in Sachen Setlist gaben sich NEVERMORE tatsächlich überraschungsarm, was aber halb so wild war, denn ergo ging es wieder mit Beyond Within los bevor Van Williams bei The River Dragon Has Come die Kickdrum zerlegte und sichtlich stolz drauf war. WARREL DANE vertrieb sich die Zeit mit Singspielchen und war sichtlich angetan vom konditionierten Balinger Publikum. Er quatschte sogar so lange weiter, dass der Rest der Band irgendwann einfach mal mi dem nächsten Song, in diesem Fall Born anfing. Neu-Gitarrist Attila Voros strahlt wieder über beide Backen, als könnte er immer noch nicht fassen, dass er jetzt Gitarrist bei NEVERMORE ist. Gleichzeitig wirkte er aber voll integriert, keinesfalls wie ein Aushilfs-Saitenzupfer. Man kann wirklich nur hoffen, dass dieser Mann den Fluch des zweiten Gitarristen endlich bricht. Von der Gegenwart in die Vergangengeit: Kaum gibt WARREL DANE die lange herbei gesehnte SANCTUARY-Reunion bekannt, wird auch schon wieder nach entsprechenden Songs gekräht, was der Sänger aber mit einem gelassenen What are you, like in 1988? quittiert und stattdessen This Godless Endeavor anstimmt. Na ja, mit etwas Glück wird es ja nicht mehr lange dauern bis wir die Band live erleben und uns davon überzeugen können ob Warrel Perlen wie Battle Angels oder Die For My Sins noch auf die Reihe kriegt.
Schlug sein Drumkit kaputt – Van Williams |
Gaben wie immer Vollgas – NEVERMORE |
Ansonsten gaben NEVERMORE allerdings wie gewohnt Vollgas und leisteten sich keine sonstigen Auffälligkeiten, vom nicht ganz so guten Sound mal abgesehen. Der war bei den vorherigen Bands etwas besser. Poison Throne finde ich immer noch eher mäßig. Inzwischen glaube ich, dass NEVERMORE diese Rise. Rise Shouts nur für die Live-Situation in den Song eingebaut haben. Da opfert man musikalischen Anspruch auf dem Altar der Publikumsinteraktion. Trotzdem vergeht die Zeit wie im Flug und mit The Obsidian Conspiracy geben NEVERMORE auch noch einen der besten Songs des neuen Albums zum Besten, bevor Enemies Of Reality das Ende markiert. Neues Album hin, neues Album her, der Auftritt war wie immer geil! (agony&ecstasy)
QUEENSRYCHE
Gut mit Hut – Geof Tate & QUEENSRYCHE |
Nachdem QUEENSRYCHE 2008 in Balingen das Rundum-glücklich-Paket, bestehend aus Operation Mindcrime Teil 1 und 2 samt dicker Show geboten hatten und auch 2004 schon Operation Mindcrime am Stück gespielt haben, sollte es diesmal ein reguläres QUEENSRYCHE-Konzert mit Best Of-Setlist werden. Und da fangen die doch echt mit einem Song von Hear In The New Frontier an. So dicke Eier muss man erst mal in der Hose haben. Dazu kam Geoff Tate mit äußerst gewagtem Outfit auf die Bühne. Anzughose, Anzugweste mit nichts darunter sowie Hut. Das sieht man auf dem BANG YOUR HEAD sicher nicht alle Tage. Aber QUEENSRYCHE gehen Szene-Konventionen ja schon länger am Arsch vorbei und als Metalband sieht man sich ja auch nicht. Davon abgesehen sah der aktuelle, zweite Gitarrist, laut Aussage eines befreundeten QUEENSRYCHE-Experten der Stecher von Geoff Tates Tochter, eher aus, als hätte man ihn von BULLET FOR MY VALENTINE ausgeliehen. Aber QUEENSRYCHE rockten, und wie! Zwar erkannte ich, als jemand der zu diesem Zeitpunkt kein QUEENSRYCHE-Album nach Empire besaß, nach zwanzig Minuten noch keinen einzigen Song, aber das ändert nichts daran, dass mir das Ganze richtig gut gefiel.
Wenigstens einer auf der Bühne sah noch nach Metaller aus – Michael Wilton |
Geoff Tate wandelte mit seinem exaltierten Stageacting auf dem schmalen Grad zwischen großem Entertainment und Peinlichkeit. Ich fand es klasse; an dem Mann ist offensichtlich ein Schauspieler verloren gegangen. Verloren gegangen sind im übrigens auch seine Haare, ja, unter dem Hut verbarg sich eine Fleischmütze. QUEENSRYCHE brauchten keine Bühnenaufbauten oder sonstigen Kram, alleine die Präsenz von Geoff Tate füllte die Bühne aus.
QUEENSRYCHE oder BULLET FOR MY VALENTINE? |
Ach ja, und mit Walk The Thin Line, bei dem Geoff Tate mit Saxophon anrückt, kommt dann endlich auch mal ein Song, den ich kenne. Wunderbar! Und es wurde immer besser. Mit Breaking The Silence kam der erste von insgesamt nur zwei Songs des Jahrhundertalbums Operation Mindcrime. Für Begeisterung und Gänsehautstimmung sorgte danach Silent Lucidity bei dem das Publikum mal wieder seine Textsicherheit unter Beweis stellen konnte. Nach Right Side Of My Mind begann Geoff Tate über die erste Europatour von QUEENSRYCHE 1984 zu sprechen. Das konnte ja nur zwei Dinge bedeuten, entweder greifen QUEENSRYCHE jetzt ganz tief in die Klassikerkiste oder….
Trotz eigenwilliger Setlist großes Klasse – QUEENSRYCHE |
Es wurde oder! Geoff sprach über DIO, darüber wie es QUEENSRYCHE ohne das Heaven And Hell-Album wohl nie gegeben hätte. Keine Frage also, dass auch ein Song eben jenes Meisterwerks zum besten gegeben werden musst. Die Wahl fiel zu meiner großen Begeisterung auf Neon Knights welches die Band perfekt darbot. Über gewisse Reviermarkierungen gegenüber anderen Bands, die diesen Song auch covern wollten, hülle ich jetzt mal das Mäntelchen des Schweigens. Schade, dass QUEENSRYCHE so einen Unsinn nötig haben aber das ändert nichts an einem großartigen Auftritt, der mit I Don´t Believe In Love und Empire überragend beendet wurde. Man könnte kritisieren, dass nicht ein einziger Song von den Alben vor Operation Mindcrime gespielt wurde, aber lässt man das einfach mal außen vor und bewertet nur den Auftritt an sich, dann war das hier ganz großes Kino! (agony&ecstasy)
TWISTED SISTER
Bekam ein vorgezogenes Geburtstagsständchen – Jay Jay French |
Lasst mir zu Anfang eine provokative Frage stellen: Wie kann eine Band, die hinsichtlich kleiner silberner, für Audioabspielgeräte geeigneter Scheibchen in diesem Jahrtausend nicht mehr als ein fragwürdiges Weihnachtsalbum, zwei Stay Hungry-Wiederveröffentlichungen und zwei Live-CDs auf die Reihe gebracht hat, Headliner eines etablierten deutschen Festivals sein? So manch andere Band beißt sich da gewiss in den Popo. Aber so ist nun mal das Geschäft. Also TWISTED SISTER: Come out and play!!! Und die Amis ließen sich natürlich nicht zweimal bitten. Ebensowenig die zahlreich vor der Bühne erschienen Fans. Angenehme Temperaturen und geschlossene Himmelsschleusen – die Voraussetzungen waren äußerst günstig! TWISTED SISTER hatten Glück, und deshalb bedankte sich Dee Snider auch anständig mit einem liebevollen bitch an die Adresse des Wettergotts. Aber es soll kein falscher Eindruck entstehen: Vor allem rockten TWISTED SISTER an diesem Abend. The Kids Are Back, Shoot `em Down, I Am, I`m Me, The Price – jeder Song wird von der Meute frenetisch mitgesungen und bejubelt. Ich weiß nicht, wie viele Mitsingpassagen Dee und Kollegen an diesem Abend integrierten, aber jede davon wurde von den vielen tausend Metalheads mit aller Inbrunst absolviert. Auch ein Happy birthday zu Ehren von Jay Jay French wurde angestimmt, obwohl dieser erst am 20. Juli seinen 58. Geburtstag feiern sollte. Wenn das mal kein Unglück bringt…
Erneut ein würdiger Headliner, auch ohne Kostüme – TWISTED SISTER |
Schnitten mal wieder für eine Live-Veröffentlichung mit – TWISTED SISTER |
DESTRUCTION
Ein brutaler, aggressiver, würdiger Abschluss – DESTRUCTION |
Aber das Festival war noch nicht vorbei! In der finsteren Halle wartete noch ein fieser, brutaler Endgegner: Please welcome DESTRUCTION. Obwohl das Trio ja praktisch aus der Nachbarschaft stammt, reagierten die zahlreich in die Halle getingelten Zuschauer anfangs noch etwas verhalten. Oder vielleicht gerade eben deswegen? Wie auch immer, im Verlaufe der Setlist wurden auf alle Fälle immer mehr Fäuste und Pommesgabeln gen Hallendecke gestreckt. Schmier und Co. ließen auch kaum Wünsche offen: Curse The Gods, Life Without Sense, Tormentor, Bestial Invasion, alles da! Neueres Material? Nailed To The Cross, Metal Discharge und Devolution knüppelten nicht minder schlagkräftig…ergo: Alles da! Ein DIO-Tribute? Fehlanzeige, auch kein kurzes Statement zu Ronnie James! Schade und kleiner Minuspunkt! Pluspunkte waren dann aber noch die zwei Zugaben! Total Desaster und der obligatorische Mad Butcher ließen die Haare noch mal richtig fliegen, zumal danach ja endgültig Schluss war mit dem Bang Your Head 2010. Ein brutaler, aggressiver, würdiger Abschluss eines rundum gelungenen Festivals! (metallmonster)