ISLAND: Der zweite Versuch

Die junge Formation ISLAND aus Köln / Bonn und ihr erstes Demo zeigen mehr Potential als jede andere noch so junge Band und die Mischung aus brutalem Death Metal, Ambient- und Progressive-Klängen und Epik verschafft mir auch jetzt nach vielen Hördurchgängen noch Gänsehaut. Gitarrist und Sänger Christian Kolf stand Rede und Antwort.

Ein zutiefst bewegendes Stück extremer Musik namens Orakel ließ mich aufhorchen und beindruckte mich zutiefst. Die junge Formation ISLAND aus Köln / Bonn und ihr erstes Demo zeigen mehr Potential als jede andere noch so junge Band und die Mischung aus brutalem Death Metal, Ambient- und Progressive-Klängen und Epik im Stil von ISIS verschafft mir auch jetzt nach vielen Hördurchgängen noch Gänsehaut. Gitarrist und Sänger Christian Kolf stand Rede und Antwort.

Orakel ist eure erste Veröffentlichung. Wolltet ihr mit verschiedenen Stilistiken zu Beginn eurer Karriere experimentieren oder war diese Mischung von Anfang an geplant?

Diese Mischung ist einfach so entstanden. Patrick und ich waren vorher zusammen in einer Band namens VALBORG, ebenfalls ein Trio. Nachdem wir uns entschieden hatten mit VALBORG zu pausieren gründeten Patrick und ich ISLAND. Der Stil auf Orakel wurde demnach durch unsere vorherige Band geprägt und erweitert. Durch Florian kam ein weiterer Einfluss hinzu, welcher Orakel zu dem machte was es jetzt ist. Alle Songs sind aus dem Bauch entstanden, ohne großes Nachdenken. Wir haben es einfach fließen lassen.

ISLAND weist durchaus Projektcharakter auf, seid ihr außer VALBORG noch in anderen Bands aktiv?

Ja, Florian hat noch seine andere Band KLABAUTAMANN. Sie haben im Februar auf Heavy Horses Records ihr neues Album Der Ort rausgebracht. Ich bin neben ISLAND und VALBORG noch in ORBO involviert. Mehr Infos findet ihr auf der ORBO-Homepage und auch auf der VALBORG-Homepage.

Welche dieser Bands hat Priorität?

Bei Florian haben ISLAND und KLABAUTAMANN die gleiche Priorität und ich konzentriere mich momentan am meisten auf ISLAND.

Jüngst hat euch euer Drummer Patrick Schroeder verlassen, habt ihr schon Ersatz?

Das Album werden wir mit Martin Below von GUERILLA aufnehmen. Vielleicht wird er irgendwann der Band ganz beitreten, wenn er die Zeit dafür aufbringen kann.

Was inspiriert euch, Musik für ISLAND zu schreiben?

Natur, Vergangenheit, Gegenwart, das Leben, Musik.

Auf Orakel findet sich extrem intensive, intime Musik. Stört es euch nicht, das mit anderen zu teilen?

Nein, das stört uns nicht. So was sollte kein Hindernis sein. Ich bin ja auch dankbar für die ganze intime Musik, die es so gibt. Es war so, dass wir schon gar nicht mehr geplant hatten die CD zu veröffentlichen, denn wir hatten uns Mitte des letzten Jahres aufgelöst. Dann kam der Sommer und mit ihm einige Erlebnisse und Erfahrungen für uns alle. Dann war klar, dass wir einfach schauen wollten was einige Leute zu den Aufnahmen sagen, bevor die CD im Schrank verstaubt. Und so ergab sich das alles. Florian und ich trafen uns wieder zum musizieren und wir schmiedeten den Plan ein Album aufzunehmen.

In einem anderen Review zu eurem Demo, war der Schreiber überzeugt, ihr würdet Black Metal machen, ich muss ihm nachdem ich darüber nachgedacht habe durchaus recht geben, doch hauptsächlich denke ich macht ihr atmosphärischen Death Metal. Zählt ihr euch zu einer dieser oder überhaupt zu einer Schublade?

Am Anfang, zur Orakel-Zeit, haben wir unseren Stil als atmosphärischen Death Metal bezeichnet. Mittlerweile würde ich uns jedoch in keine dieser Schubladen stecken. Es ist Musik, die uns inspirierte und inspiriert.

Auf jeden Fall reichen eure Einflüsse weit über Black- und Death Metal hinaus. Welche Genres und Bands haben Einfluss auf euch?

Jazz, Klassik und elektronische Musik.

Seid ihr interessiert daran ein Label zu finden, oder bleibt ihr lieber unabhängig und kompromisslos?

Wir sind interessiert daran ein Label zu finden. Wenn das Album fertig ist, gehen wir auf Labelsuche, dann werden wir sehen was sich ergibt.

ISLAND
ISLAND machen ein Geheimnis um sich und wollen nur die Musik sprechen lassen …

Auf eurer Homepage gibt es keine Shows-Sektion. Seid ihr ein reines Studioprojekt? Strebt ihr überhaupt Konzerte an?

Ja, wir würden sehr gerne live spielen. Aber da wir momentan keine feste Besetzung haben, steht das erst mal hinten an. Nach den Aufnahmen werden wir uns darum kümmern.

Dafür, dass ihr ein Trio seid, macht ihr stellenweise sehr komplexe Musik. Steht es da zur Debatte weitere Musiker aufzunehmen?

Florian ist vom Bass zur Gitarre gewechselt. Wir werden Musiker für Live-Aktivitäten suchen. Vielleicht ergibt sich dann später daraus eine Band, aber jetzt wollen wir uns erst mal auf das Album konzentrieren.

Für Frühling 2005 steht eine 3-Track-CD an, was gibt es da zu erwarten?

Von der instrumentalen Seite her ist das Material teilweise rockiger, teilweise härter, teilweise etwas atmosphärischer. Auf der CD gibt es fast nur cleanen Gesang, den Florian und ich zweistimmig singen. Wir haben an ein paar Stellen Synthesizer eingesetzt. Anfang März gehen wir ins Studio und machen den Endmix.

Apropos Studio: Ich finde den Sound von Orakel etwas drucklos und zu höhenlastig. War das geplant oder konntet ihr kein besseres Ergebnis erzielen?

Mit dem Sound sind wir auch nicht so zufrieden. Wir hatten schon die Pläne nochmal einen neuen Mix zu machen, nur bis heute noch nicht die Zeit und das Geld. Ich denke ein besseres Ergebnis ist auf jeden Fall möglich.

Laut dem Bandinfo kommt ein erster Longplayer im Herbst, wird dieser wieder in Richtung Orakel gehen?

Nein, Death Metal ist ganz gewichen, nur an ein paar Stellen kommt die Härte wieder zum Vorschein. Ansonsten kann man atmosphärische und treibende Musik mit ein paar rhythmischen Stellen erwarten. Meiner Meinung nach wird es intensiver, aber nicht härter. Der Schreigesang wird vielleicht gar nicht mehr vorkommen und wenn doch, dann in einer anderen Form.

Es scheint, als würdet ihr ein Geheimnis um euch machen. Wollt ihr nur die Musik sprechen lassen?

Ja.

Textlich geht ihr eher in die naturverliebte, spirituelle Richtung. Die Ausnahme ist Grund, das scheint düster und hoffnungslos zu sein…

Bei mir war es früher so, wenn ich Texte von anderen Bands gelesen habe, konnte ich mich selbst dort wiederfinden und demnach auch darüber ausdrücken. Das ist mein eigentliches Ziel mit unseren Texten. Wenn ich Texte schreibe, dann schreibe ich in einer metaphorischen Weise über irgendwelche Erkenntnisse und Geschehnisse in meinem Leben. Vielleicht kann der Leser sich darin wiederfinden.

Die Texte sind alle in Englisch gehalten, aber einige Songtitel sind deutsch. Wie das?

Kein besonderer Grund, künstlerische Freiheit. Titel entstehen meistens bei Proben, aus dem Bauch heraus. Irgendwann kommt der Text dazu und wenn es inhaltlich passt, dann wird es so belassen.

Last but not Least: Habt ihr noch irgendwas zu sagen? Letzte Worte, Grüße, etc. pp.?

Vielen Dank für das Interesse. Schaut hin und wieder auf unserer Homepage
vorbei, dort erfahrt ihr alles weitere über unsere Aktivitäten.

Christian, ich danke dir für dieses Interview und wünsche ISLAND viel Erfolg!

Layout: Uwe

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