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HADES sind zurück! – Interview mit Alan Tecchio

(Gast-Interview von Megafrank) Hades sind zurück! Nur ein Jahr nach ihrem Comebackalbum "SaviorSelf" beglücken sie uns wieder mit einer neuen Scheibe, namens "The Downside". Aufgrund dessen habe ich Kontakt zu ihrem Sänger Alan Tecchio aufgenommen. Was er zu sagen hat, könnt ihr hier lesen…

Hades sind zurück! Nur ein Jahr nach ihrem Comebackalbum SaviorSelf beglücken sie uns wieder mit einer neuen Scheibe, namens The Downside. Aufgrund dessen habe ich Kontakt zu ihrem Sänger Alan Tecchio aufgenommen. Was er zu sagen hat, könnt ihr hier lesen:

Alan, was passierte bei euch nach der Veröffentlichung von Savior Self? Ward ihr auf Tour in Amerika?

Nein. Eine komplette Tour war sehr schwierig aufgrund unserer familiären Verpflichtungen und Jobs. Wir spielten nur einige Shows in unserer Gegend und diese waren alle großartig. Ein anderer Faktor war, daß unser Bassist Scott LePage mit seiner Familie in Texas wohnt und es sehr kostspielig wäre, wenn er jedesmal zum Auftrittsort fliegen müsste. Es ist ja nicht so, daß wir eine Menge Geld bei unseren Konzerten verdienen. Des weiteren gehen wir alle eine geregelte Arbeit nach. Wir spielen jetzt meistens am Wochenende und dann speziell an der Ostküste, an der Südküste oder im mittleren Westen von Amerika um The Downside zu promoten. Kevin Bolembach von Non Fiction wird jetzt bei den nächsten 2 Gigs den Bass spielen, da Scott keine Zeit hat. Einer davon ist mit Testament hier in New Jersey. Darauf freue ich mich riesig!

Fürs Wacken Festival seit ihr dieses Jahr bestätigt. Dürfen die deutschen Fans auch auf eine eigene Tour hoffen? Es würde doch Sinn machen, mit euren Labelkollegen von Armored Saint über den grossen Teich zu fliegen…

Ja! Wir werden kommen und ich kann es kaum erwarten. Wir werden schon eine Woche vorm Wacken-Festival nach Deutschland kommen. Unsere Freunde von Overkill haben uns eingeladen. Wir werden mit ihnen ein paar Gigs bei Euch spielen. Ein Problem wird sicherlich werden, welche Songs wir spielen. Die Fans wollen ja auch ältere Songs von uns hören. Das wird sicherlich ein Problem, auf welche Songs wir uns letztendlich einigen. Unsere Eistellung ist es, jede Show zu einem besonderen Erlebnis zu machen, da es von uns ja nicht so viele gibt, wie von den meisten anderen Bands.

Ich denke es war 1985 als ihr eure erste Scheibe veröffentlicht habt. Hättest Du es da für möglich gehalten, im neuen Jahrtausend noch Interviews zu geben?

Auf keinen Fall. Nach Non Fiction dachte ich jedenfalls, daß es mit meiner musikalischen Karriere vorbei wäre. Ich gründete eine Band mit Namen All Time Low mit Non Fictions Mike Kristi, gerade an diesem Punkt dachte ich nicht, daß meine Karriere noch mal nach oben ginge. Ich dachte nie, daß ich jemals wieder eine Hades-CD machen würde, das ist sicher. Als ich dann zurücksah, dachte ich, daß ich der größte Sänger nach Rob Halford wäre. Das ist kein Witz! Ich war ein sehr eitler junger Mann. Ich denke, vielleicht braucht man dieses Gehabe, um durch die harten Zeiten zu kommen, bis man als Musiker ernst genommen wird. Am Anfang kann es ziemlich hart werden fürs Ego. Nun bin ich einfach nur froh, daß jemand mit uns sprechen will, nach all diesen Jahren.

Frustriert es dich als Vollblutmusiker nicht, wenn Bands wie Korn oder Limp Bizkit über Nacht mit ihrer Musik Millionäre werden?

Nein. Ich war zu Ende der 80er bzw. zu Beginn der 90er frustriert, als Bands wie Warrant oder Poison berühmt waren. Was solls? Das ist der wechselhafte, unvorhergesehene Prozess des Musikgeschäfts. Diese Musiker haben nur eine kurze, beschränkte Zeit um ihr Geld zu verdienen. Gott weiß, dass die nicht ewig anhält und deshalb sollten sie ihr Geld machen solange sie können. Ich habe kein Problem damit.

Lebst Du nur von der Musik, oder gehst Du einem geregelten Job nach?

Nein, ich lebe natürlich nicht nur von der Musik. Ich schreibe für ein Veranstaltungsmagazin hier in New Jersey. Es heißt Steppin`out und ich bin auch für den Vertrieb, Werbung etc. zuständig. Ich arbeite übrigens zusammen mit Dan. Ich verdiene hierbei wirklich gutes Geld und ich habe auch kein Problem damit, täglich zu arbeiten. Außerdem kann ich meine Zeit frei einteilen. Fakt ist aber auch, daß wir noch nie von der Musik leben konnten. Wir gehen alle geregelte Jobs nach, die wir in Ordnung finden. Es ist nicht so, daß wir unsere Jobs hassen. Die Tatsache, daß wir nicht unbedingt erfolgreich sein müssen mit der Musik um zu überleben, macht uns, denke ich, weniger Sorgen darüber, ob wir nun die hippest Band haben oder nicht. Wir sind keine Band, die man ständig an jeder Straßenecke hört und die möchten wir auch nicht sein. Wir spielen schlicht Metal, ganz einfach. Übrigens, viele Leute die ich kenne, hassen ihre Jobs und machen nichts als ständig zu jammern. Ich bin froh, daß ich keiner von denen bin. Es ist ein seltsamer Platz in unserem Leben, an dem wir uns als Band befinden, aber ich möchte ihn um nichts in der Welt tauschen.

1989 hast Du die Platte des Jahres (Watchtower – Control and Resistance) eingesungen. Warum habt ihr euch getrennt? Es lief doch eigentlich ganz gut für euch.

Erst mal Danke fürs Kompliment. Ron Jarzombecks Finger waren in einem schlechten gesundheitlichen Zustand und er konnte kaum spielen. Neue Songs zu komponieren war deshalb nicht gerade einfach mit diesem Problem zu verbinden. Auch wollte ich mal was anderes singen und die Jungs von Noise Records wollten das nicht. Zur gleichen Zeit hatte ich ein Angebot, einen Gig mit Non Fiction zu singen, einer Band, die mein Freund Dan Lorenzo damals schon etwa ein Jahr führte. Ich nahm den Job dann auf Dauer an und zog wieder nach New York, genau ein Jahr nachdem ich NY verlassen habe und bei Tower eingestiegen bin.

Hast Du noch Kontakt zu deinen ehemaligen Watchtower-Kollegen?

Hauptsächlich habe ich noch Kontakt zu Jason McMaster, dem ersten Sänger. Ron und ich haben noch über E-mail Kontakt. Diese Jungs sind talentiert wie Hölle und ich hoffe wirklich, daß Jason es gelingen wird, die Band zu reformieren!

Ich war selbst im letzten Jahr 3mal in Amerika und hatte den Eindruck, daß der klassische Metal dort mausetot ist? Wenn ich in einen CD-Shop nach einer Band fragte, musste ich meistens den Bandnamen auf einen Zettel schreiben, da der Verkäufer die Gruppe nicht kannte! Habe ich da Recht, oder irre ich mich?

Ja das stimmt. Die grossen Rap-Metal-Bands sind die, welche die Leute hier in den Staaten kennen. Metal und Heavy Metal ist generell aufgeteilt in viele verschiedenen Sounds und dies hat unglücklicherweise die ursprünglich große Fangemeinde zersplittert. Auch gibt es zu viele Bands da draußen. Ich weiß nicht, wie der durchschnittliche Hörer da noch durchblicken soll. Ich bekomme das vertieft durch unseren Drummer Dave. Er wohnt im selben Haus wie ich und kauft sich immer den letzten Schrei, doom, prog, was auch immer, jede Art von Metal. Es ist überwältigend, wie viele verschiedene Bands da draußen so hart darum kämpfen gehört zu werden.

Stimmt es zum Beispiel, daß Anthrax in ihrer Heimatstadt NY nur noch vor 500 Leuten spielen?

Weiss nicht. Ich sah sie vor einigen Monaten in NY und da waren immerhin 2000 Leute dort. Ich erinnere mich daran, wie das Bacon Theater hier in NY vor Jahren ausverkauft war, als Anthrax spielten. Es war gerade, als das Indians-Video herausgekommen war. Wie sich die Zeit ändert…..

Was hältst Du vom Internet? Beschäftigst Du dich viel mit diesem Medium?

Ich liebe es und es macht meinen Job und mein Leben einfacher und schneller in vielen Bereichen. Ich habe E-mail Kontakt mit Fans in der ganzen Welt. Der Nachteil ist natürlich, daß wir unseren eigenen Big Brother aufbauen.

THANX!!!!!!!

Beitrag von Megafrank | Erhalten: 19.03.2000

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