EWIG FROST: Unsere Porno-Couch

Old schooliger Black Metal, der nicht altbacken klingt, gedeiht besonders gut im Übungsraum der jungen österreichischen Truppe EWIG FROST – und in diesen Sphären findet man Gitarrist und Chef-Kreischer N.

Dass old schooliger, von DARKTHRONE-inspirierter Black Metal nicht altbacken klingen muss, haben EWIG FROST mit Blue Septime Winters bewiesen. Die jungen Österreicher klingen darauf so herrlich rotzig und unbekümmert, dass es eine wahre Freude ist. Klar ist das Soundgewand nicht mit allen tontechnischen Finessen gesegnet – aber es tut dem rohen Charme des dargebotenen Schwarzmetalls keinen Abbruch. Somit Grund genug, ein Gespräch mit Gitarrist und Kreischer N. zu organisieren. Dieser hat an diesem Dienstagabend eigentlich Probe, und aus einem unerfindlichen Grund wird in der Nähe des EWIG FROST-Proberaums auch noch eine Satellitenschüssel montiert. Aber solche äußerlichen Soundwidrigkeiten können Black Metaller bekanntermaßen nicht von ihren Vorhaben abbringen…

Mit Blue Septime Winters steht nach dem Demo Forgotten Grimness Returns euer Labeldebüt an. Wie seid ihr bis anhin mit den Rückmeldungen der Presse und der Fans zufrieden?

Bis jetzt sind die Rückmeldungen ganz okay. Eigentlich haben wir Blue Septime Winters schon anno 2005 aufgenommen. Das Ganze ist also relativ veraltet und es ist eine gewisse Distanz da. Wir hatten erst Probleme damit, ein so altes Werk zu veröffentlichen. Aber ASHEN PRODUCTIONS haben cool reagiert und dafür gesorgt, dass unsere Scheibe rasch verbreitet wurde.

Wenn man böse sein will, kann man euch ankreiden, keine Innovation in euren Sound miteinzubinden, da ihr euch fast schon akribisch an den alten norwegischen Zeiten orientiert. Was motiviert euch dazu, diesen alten Traditionen zu huldigen und nicht innovativere Klänge zu kredenzen?

Eigentlich motiviert uns nichts Spezifisches dazu. Blue Septime Winters zeigt unseren damaligen Stand der tontechnischen Dinge. Mittlerweile schauen wir allerdings, dass wir einen besseren Sound hinkriegen. Auch unsere Kompositionen haben sich in der Zwischenzeit verändert. Die neuen Songs sind rockiger, sie grooven mehr, so ähnlich wie der Titeltrack Blue Septime Winters vom aktuellen Album.

Heißt Veränderung in diesem Fall, dass es in Zukunft bei EWIG FROST zum Beispiel Keyboards geben wird?

Es wird keine Keyboards geben. Für die CD könnte ich mir zwar vorstellen, etwas Sphärisches zu machen, also Zwischenteile, die auf elektronischen Flächen basieren. Aber live würden wir das nicht einsetzen.

Wie muss man sich die Veränderung dann vorstellen?

Man kann es sich so vorstellen, dass quasi der ältere Black Metal aus den frühen 90er Jahren auf einen 80er Jahre Hardcore-Einfluss und MOTÖRHEAD stößt. Der Gedanke an Old School Punk kommt auf jeden Fall auf. Und es geht in Richtung der ersten TANKARD-Scheibe.

Das tönt ja sehr abenteuerlich. Obwohl du von älteren Zeiten sprichst, wurde ja EWIG FROST erst 2003 gegründet, was die Vermutung nahelegt, dass ihr euch in den frühen 90ern noch nicht mit Black Metal beschäftigt habt…

Das ist richtig, damals waren wir noch zu klein dazu, haha. Wir sind jetzt um die 20, mit 16 fingen wir an, Musik zu machen. Wir haben einfach begonnen, herumzuprobieren. Damals hatten wir einen ganz krassen DARKTHRONE-Einfluss. Wir haben uns mittlerweile schon weiterentwickelt, obwohl man das auf Blue Septime Winters noch nicht hört.

Waren also DARKTHRONE deine erste Begegnung mit Black Metal?

Nein, meine erste Begegnung war ABIGOR!

Wie könnte es auch anders sein, bei einem österreichischen Black Metaller…

Genau. Ich bekam von meinem Vetter einen Pullover vom Apocalypse-Minialbum. Das hat mich neugierig gemacht auf die Musik und so bin ich auf den Geschmack gekommen. Vorher habe ich die zugänglicheren Sachen gehört, SLAYER und Konsorten halt. Oder die erste SLIPKNOT.

Du hast kein Problem damit, SLIPKNOT in diesem Interview zu nennen?

Nein, haha. Aber es ist ja schon laaaaaaaaaange her. Es war halt alles so Metal, den man in der Glotze zu hören und zu sehen bekommt. SLIPKNOT haben ja auch wirklich coole Sachen. Der 15. oder 16. Song ihrer ersten Scheibe ist eine geile crustcorige Nummer. Leider ist der Track nur auf dem Digipak drauf.

Man mag es kaum glauben. Aber kommen wir lieber zu eurem Demo Forgotten Grimness Returns, das noch 2003 erschien. Da zwischen Gründung und erstem Demo so wenig Zeit liegt: Entstand die Band wirklich erst 2003?

Wir haben im Jänner 2003 mit EWIG FROST angefangen. Im November hatten wir dann den ersten Gig, also brauchten wir eine CD. Wir hatten den Proberaum neben meinem Zimmer und dort haben wir dann das Demo rasch aufgenommen.

Wart ihr vor EWIG FROST noch in anderen Bands aktiv?

Nein, nur so kleine Geschichten. Es waren quasi erste Probeläufe, aber das haben wir nie veröffentlicht.

Ewigfrost
Wenn man als Black Metal-Band hinsteht und sich klar gegen die Nazis ausspricht, dann regen sich die Leute auf und sagen Aber Politik hat doch im Black Metal nichts verloren. Gleichzeitig hören sie aber dann rechte Bands – das ist ja dann auch politisch! – EWIG FROST beziehen eindeutig Stellung gegen Rechts.

Forgotten Grimness Returns nahm ja schon fünf Songs des Blue Septime Winters-Albums vorweg. Da euer Demo mit – soweit ich weiß – einer Auflage von 66 Stück nicht sehr verbreitet ist: Inwiefern unterscheiden sich die Demoversionen der Songs mit den Versionen, die auf Blue Septime Winters untergebracht sind? Habt ihr was an den Arrangements verändert?

Wir haben nur ganz klitzekleine Sachen verändert. Natürlich konnten wir auch flüssiger aufnehmen. Eigentlich wollten wir das Blue Septime Winters-Album anno 2004 rausbringen. Aber das hat sich dann eben verzögert.

Der Umstand mit der Wiederverwertung dieser Songs gibt Blue Septime Winters am Ende noch vier neue Songs. Jetzt könnte man die Rechnung aufstellen, dass ihr einen Song pro Jahr schreibt. Stimmt das? Und wie spielt sich das Songwriting bei EWIG FROST ab?

Nein, die Rechnung stimmt nicht. Wir haben jetzt 13 neue Nummern und momentan studieren wir sie ein. Unser Schlagzeuger wohnt in Wien, also eine Stunde weit weg. Dann hatten wir noch eine Zeitlang keinen Bassisten. Deshalb dauert es halt etwas länger, bis etwas geht. Es ist alles ein bisschen kompliziert bei uns. Das Songwriting läuft normalerweise so ab, dass ich Riffs schreibe, die ich dann zusammen mit dem Bassisten zu Songs verarbeite. Der Drummer bringt seine Lines am Schluss ein in die Komposition.

In euren Songs sind die Parallelen zu DARKTHRONE und den alten CARPATHIAN FOREST-Werken kaum zu überhören. Welche anderen Bands beeinflussen euch und sind darunter auch welche aus dem nicht metallischen Bereich?

CRAFT. Die sind auf jeden Fall ein Einfluss von uns. Wir haben bei den neueren Songs auch ein paar langsamere Passagen à la Fuck the Universe. Das ist ja wirklich ein geiles Album. Andere Einflüsse von uns sind MOTÖRHEAD. Und natürlich die alten Thrash Metal-Sachen aus den 80er Jahren, wie etwa VENDETTA. Die sind ziemlich cool. AC/DC finde ich ebenfalls stark. Man merkt bei ihnen einfach, dass die Band in sich abgestimmt ist. Der Schlagzeuger betont genau dort, wo der Gitarrist und der Basser auch betonen. Das ist ziemlich derb, finde ich.

Aus dem nichtmetallischen Bereich gefällt mir BOHREN UND DER CLUB OF GORE. Die sind wirklich stark. Mir gefällt vor allem der Track Constant Fear von ihrem Black Earth-Album, aber natürlich ist der ganze Output klasse.

BOHREN UND DER CLUB OF GORE sind wirklich cool, das stimmt. Kommen wir zu Blue Septime Winters zurück. Produktionstechnisch orientiert ihr euch ja auch eher an althergebrachten Klängen und verzichtet auf einen allzu modernen Sound, was ich gut finde. Wie sind die Aufnahmen zu Blue Septime Winters abgelaufen?

Es haben sich viele Leute über den schlechten Sound von Blue Septime Winters beschwert. Aber es war auch meine erste Mehrspuraufnahme überhaupt. Ich wollte einfach nur das Beste herausholen. Den Bass und den Gesang haben wir bei mir im fucked up living-room aufgenommen. Damals beim Demo waren wir ja noch zu zweit, dort hörte man den Bass fast nicht. Also gab es schon Fortschritte, wenn man das Demo mit Blue Septime Winters vergleicht.

Für die Drums und die Gitarren haben wir ein ganzes Mikrofon-Set verwendet. Allerdings haben wir die Drums und die Gitarren gleichzeitig aufgenommen und dann Decken über den Gitarrenverstärker gelegt, damit man sie nicht zu sehr mit dem Schlagzeug zusammen hört. Das Ganze klingt sehr abenteuerlich und so war es auch, haha.

Das hört sich auf jeden Fall nach interessanten Aufnahmetechniken an. Eine weitere Abwendung von der heutigen Zeit findet sich im folgenden Satz in eurem Booklet: EWIG FROST is against the nowadays lifestyle!. Inwiefern seid ihr gegen den heutigen Lebensstil? Ich meine, du telefonierst ja gerade mit deinem Mobiltelefon…

Die Aussage bezieht sich nicht auf diesen Teil unseres Lebens, also nicht auf mein Mobiltelefon, haha. Das Ganze hat einen regierungstechnischen Hintergrund. Es ist sozusagen eine Kritik am heutigen Kapitalismus. Dieser ufert einfach aus. Rohstoffe werden gedankenlos verschwendet, das finde ich persönlich abartig. Und dem Kaputtmachen der Natur werden keine Grenzen gesetzt, das finde ich ebenfalls schlimm. Gegen diese Art von Verhalten richtet sich unsere Kritik.

Und es ist nicht das einzige, das ihr kritisiert. Eine weitere klare Ansage von euch ist die kleine Graphik mit der Aufschrift Nazi Poser – Give it up! You fuckin` Loser. Außerdem sprecht ihr euch gegen totalitäre Regimes aus. Warum ist es euch wichtig, in dieser Angelegenheit so klar Stellung zu beziehen? Das ist ja nicht unbedingt alltäglich, wo sich viele Black Metal-Bands hinter der beliebten Phrase Wir sind unpolitisch verstecken…

Ewigfrost
Eigentlich haben wir Blue Septime Winters schon anno 2005 aufgenommen. Das Ganze ist also relativ veraltet und es ist eine gewisse Distanz da. – EWIG FROST haben bereits schon wieder 13 neue Songs in der Hinterhand.

Das finde ich eben heftig. Wenn man als Black Metal-Band hinsteht und sich klar gegen die Nazis ausspricht, dann regen sich die Leute auf und sagen Aber Politik hat doch im Black Metal nichts verloren. Gleichzeitig hören sie aber dann rechte Bands – das ist ja dann auch politisch!
Ein Grund, weswegen wir uns so klar positionieren ist auch der, dass die ganze Nazi-Propaganda nichts mit dem Geist des Black Metals zu tun hat. Der Anfang des Black Metals liegt ja in den 80ern Jahren und ich kann mir nicht vorstellen, dass es die ursprüngliche Idee des Black Metals war – wenn man die ganzen Punk-, Hardcore- und Metaleinflüsse berücksichtigt – Nazi-Propaganda zu verbreiten.

Leider gibt es zu viele Fans und Bands, die wegschauen.

Das finde ich eben traurig, vor allem, weil irgendwann nicht mehr differenziert wird. Es ist ja mit Unheilige Allianzen auch ein Buch zu dieser Thematik rausgekommen…

…das auf jeden Fall lesenswert ist. Fast schon Seltenheitswert in Black Metal-Kreisen hat euer Hail an Metalheads UND Punks. Inwiefern fühlt ihr euch der Punkszene nahe?

Das ist ein weiterer Back to the roots!-Ausruf. Im Sinne von: Scheißt auf die sture Unterscheidung Metal oder Punk, schaut, wies früher war. CASUALTIES, eine alte amerikanische Hardcore-Band, hatten definitiv Einfluss auf die Metalwelt. Und wenn ich an die neueren CARPATHIAN FOREST denke – da geht es schon manchmal Richtung Hardcore.
Außerdem habe ich ein paar Freunde, die Punk hören. Und derjenige, der mit mir das Booklet zu Blue Septime Winters gemacht hat, kommt auch aus dem Punkbereich. Er hat mich jetzt auch bei der Umsetzung des neuen EWIG FROST-Bandlogos unterstützt. Als Graphiker hat er es entsprechend aufgearbeitet und somit gibt es bald ein neues Logo für uns.

Nicht sehr punkig und auch nicht dem typischen Black Metal-Posing entspricht das coole Bandfoto mit dem roten Sofa. Wo wurde es aufgenommen?

Wir hatten einen Gig im Posthof in Linz. Unser Session-Bassist hatte abgesagt. Und ein Freund unseres Drummers hatte den Fotoapparat dabei und schoss dieses Foto von uns. Wir wussten nicht mal, dass wir fotografiert wurden! Wir waren einfach daran, auf unseren Auftritt warten, eine eher unspektakuläre Aktivität. Ich weiß nicht mal, wem der Beast Bass in der Mitte gehört, es standen einfach alle Instrumente der anderen Bands im Backstage-Raum. Die weiße Wand im Hintergrund haben wir dann in mühsamer Kleinarbeit wegretouchiert mit Photoshop, damit das ganze düsterer und dennoch echt ausschaut. Zu dem roten Sofa sagen wir nur die Pornocouch.

Und was ist auf eurer Pornocouch geschehen nach der Fotoaufnahme?

Wir sind aufgestanden und auf die Bühne gegangen…

Kommen wir zurück zu euren Kreationen. Ihr wählt für eure Songs meistens englische Lyrics, nur bei Die Brut (und dem Schluss von Throne of Slaves) entscheidet ihr euch für einen deutschen Text. Warum kreischt ihr in Die Brut auf Deutsch? Gibt es dafür einen spezifischen Grund?

Nicht wirklich. Die Brut war die allererste Nummer, die wir je hatten. Für die 13 neuen Songs sind bis anhin fünf Texte geschrieben. Einen davon habe ich auf Deutsch verfasst. Wir nennen diesen Song die Anti-Nazi-Nummer. Es ist ein ziemlich rockiger Black Metal-Track mit einem aussagekräftigen Anti-Nazi-Text in deutscher Sprache.

Das hört sich schon mal gut an! Aber bleiben wir noch rasch beim vorher erwähnten Track. Unterhalb von Die Brut habt ihr einige schwarzweiße Kriegsbilder eingefügt, der Text beschäftigt sich ja mit der Kriegsthematik. Während andere Black Metal-Bands den Krieg gerne glorifizieren, kann man aus einer Zeile wie Krieg – der Kampf unserer Habgier bei euch eher Kritik am Kriegführen herauslesen. Stimmt diese Annahme?

Diese Annahme stimmt. Der Text ist auf jeden Fall ein Kritik am Kriegführen. Ich finde es cool, dass du das erkannt hast. Viele Leute haben das nicht herausgelesen. Im Text geht es darum, dass der Mensch sich selbst vernichtet. Die Menschen brauchen Begriffe wie Satan, böse und gut, damit sie wissen, was sie machen sollen und was nicht. Meines Erachtens ist das Böse das, was der Mensch nicht sehen will in sich selbst. Der Text ist also eine Kritik gegen das Böse, das der Mensch selber verschuldet.

Das sind ungewohnte Worte im Black Metal-Kontext. Provokativ gefragt: Ist es nicht zu Hippie-mässig, gegen Kriege zu sein?

Findest du es cool, im Schlachtfeld zu sterben?

Was hat das damit zu tun?

Ich stelle jetzt einfach mal diese Gegenfrage. Würdest du für eine Sache im Schlachtfeld sterben, von der du nichts hast?

Nicht wirklich. Allerdings kommt man als Schweizerin auch kaum in eine solche Situation. Dank der Neutralität macht es nichts, dass ich nicht viel mit Schlachtfeldern anfangen kann. Aber wenn jemand zu mir nach Hause kommt mit feindseligen Absichten, ist es was anderes. Dann muss man sich schon verteidigen.

Das ist dann schon was anderes, da hast du Recht. Das ist ja dann auch unangenehm für beide Seiten, nehme ich an, haha.

Auf jeden Fall. Aber kommen wir zurück zu euren Lyrics. Auffallend bei euren Texten ist auch, dass ihr keine satanistischen Parolen schwingt. Wenngleich der Höllenfürst in Throne of Slaves und Twisted Blood mal vorkommt, scheint er nicht der thematische Mittelpunkt zu sein bei euch. Inwiefern ist Religion für euch wichtig und was habt ihr für eine Einstellung dazu?

Religion ist für uns eher unwichtig. Der Papst ist ja nach Österreich gekommen und hat gesagt, man solle Abtreibung verbieten. Das fand ich schon krass. Wir sind nicht so christlich beeinflusst. In Österreich sind es halt schon eher die alten Leute, die dir sagen, du sollst in die Kirche gehen. Meine Oma sagt mir das auch immer und ich war sogar mal Ministrant.

Als ich vor einem Jahr in Österreich war, kam es mir sehr religiös-katholisch vor – jetzt im Vergleich zu Zürich, das ja eher protestantisch geprägt ist. Welche anderen Themenkreise inspirieren dich zu deinen Texten?

Ewigfrost
Die Menschen brauchen Begriffe wie Satan, böse und gut, damit sie wissen, was sie machen sollen und was nicht. Meines Erachtens ist das Böse das, was der Mensch nicht sehen will in sich selbst. – ungewohnte Worte im Black Metal-Kontext

Naturkatastrophen. Die Rache der Natur wegen unserer Zerstörungswut. Einer unserer neuen Songs heißt deswegen auch Tsunami. Was mich sonst inspiriert sind Sachen, die mir nahe gehen und einen Sinn machen in unserem Lebensstil.

Über EWIG FROST gibt es ja nur sehr wenige Informationen im Netz und statt aufwändiger Pseudonyme bevorzugt ihr einzelne Buchstaben. Was steckt dahinter? Seid ihr sehr um eure Privatsphäre bedacht oder wollt ihr einfach keine Pseudonyme?

Wir haben einfach unsere Anfangsbuchstaben als Pseudonyme. Ich persönlich will mir keinen Namen ausdenken, womit ich mich dann identifizieren soll. Also gibt es einfach die Anfangsbuchstaben. Unser neuer Bassist wird schlicht F. heißen, F wie in Bierfassel.

Die praktisch einzige Informationsquelle über euch ist eure Myspace-Site. Myspace-Seiten sind ja eine sehr zeitgenössische Erscheinung. Weswegen habt ihr euch diese Plattform ausgesucht?

Ich finde es nett. Man muss nichts dafür zahlen, kann etwas über die Band schreiben und Musik reinstellen. Wir werden bald eine eigene, richtige Homepage haben, aber bis jetzt ist noch nichts passiert in diese Richtung. Eigentlich schade.

Wie wichtig ist für euch – als junge, aufstrebende Band – das Internet? Seht ihr es mehr als Segen oder Fluch für die Black Metal-Szene?

Es ist keins von beidem. Das Internet ist kommunikativ und repräsentativ. Und ohne Internet hätten wir die Promotion, die wir bis jetzt gemacht haben, nie durchziehen können. Wir hätten nicht live spielen können, wenn das Internet nicht gewesen wäre!

Mit ASHEN PRODUCTIONS habt ihr jetzt allerdings auch ein Label im Rücken. Wie ist der Kontakt mit diesem Label ursprünglich zustande gekommen und wie seid ihr mit der Arbeit eures Labels zufrieden?

Der erste Kontakt entstand via Phil von BLACKMETAL.AT. Er unterhält ja auch noch SILENT BOOKING und meinte, Robert hätte an EWIG FROST Interesse. Wir nahmen also Blue Septime Winters auf und machten das Booklet selber. Er hat sich um den Rest gekümmert und wir mussten nichts zahlen. Es war also ziemlich cool.

Du hast vorher neue Songs erwähnt, inzwischen mehr als ein halbes Jahr vergangen seit der Veröffentlichung von Blue Septime Winters. Wie sieht es mit der Zukunft von EWIG FROST aus?

12 bis 14 Songs sind in der Pipeline. Das neue Album sollte also nächstes Jahr erscheinen. Wenn es schlecht geht, wird es Herbst 2008. Ich bemühe mich aber, dass es Frühjahr 2008 wird. Einige Songtitel stehen schon fest: Tsunami, Sunken in the Sun und Vendetta. Dann gibt es natürlich noch die Anti-Nazi-Nummer, aber das ist erst der Arbeitstitel, haha.
Fest steht hingegen der Track Pirates of Black Metal. In Pirates of Black Metal geht es darum, was uns die politisch rechts Gesinnten gestohlen haben. Wie sie den Black Metal weggenommen haben, um ihn für ihren Nazikram zu missbrauchen. Im Endeffekt läuft es darauf hinaus: Ihr fickt uns, wir ficken euch zurück!

Bilder: Band

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