EWIG FROST: Blue Septime Winters

Durch die Venen dieser Songs fließt der alte Black Metal-Spirit…

Eins ist klar: EWIG FROST gewinnen auch mit Blue Septime Winters keinen Innovationspreis in Sachen Black Metal. Doch irgendetwas machen die bewusst rückwärts gerichteten Österreicher einfach anders, einfach besser, als die Heerscharen von Post-2000 gegründeten Old School-Truppen, die sich mit dem hüftsteifen Kopieren der alten norwegischen Helden begnügen. Müsste man den Finger auf die Andersartigkeit legen, so liegt sie wohl in der sympathischen rotzigen Attitude, die EWIG FROST an den Tag legen. So wählen die Österreicher sehr unwaldschrattig ein rotes Sofa als Posierungsort fürs Bandfoto, drucken ein Nazi Poser – Give it up you fuckin` loser ins Booklet und grüßen schließlich alle Punks dieser Welt.

Musikalisch halten sich EWIG FROST hingegen an die schwarzmetallischen Richtlinien der alten Schule. Dieser wird durch ein scherbelndes, etwas überschlagenes und authentisches Soundgewand unterstützt, so dass die Black Metal-Bande eher durch ihre Songs rasselt als rast. Doch irgendwie passt das alles ganz schön zusammen, und wenn in Die Brut das Gefühl aufkommt, Teile des Songs seien erst auf Tape aufgenommen worden, stört das die Atmosphäre nicht im geringsten. Einzige Störenfriede sind eh nur das überflüssige Intro und die lange Hidden Track-Pause in Warlust, welche die Spielzeit um gefühlte zehn Minuten schmälert.

Die genannten Schwächen machen EWIG FROST allerdings mit ihren Kreationen wieder wett – und zwar mehr als genug. Man orientiert sich schön an den alten DARKTHRONE-Zeiten, lässt die frühen CARPATHIAN FOREST-Stimmungen zum Zug kommen und erinnert nicht nur in Warlust auch mal an die Anfänge von BATHORY. Aus diesen Zutaten kredenzen EWIG FROST schwarzmetallische Klänge, wie man sie sonst nur aus Skandinavien kennt und laufen insbesondere im geilen Song Twisted Blood zur Bestform auf. Unbekümmert und mit viel Rock`n`Roll im Blut werden hier die alten Zeiten heraufbeschworen und EWIG FROST schaffen es – so wenig man es auch erklären kann – den Spirit mitreißend rüberzubringen.

Fazit: EWIG FROST mögen nicht die eigenständigste Black Metal-Band der Welt sein, und Innovation sucht man hier vergeblich. Aber Blue Septime Winters überzeugt mit Charme, Rotzigkeit und unbekümmerten Songs, deren Reize man nicht in Worte oder sinnvolle Begründungen fassen kann. Einfach ein geiles Album!

Veröffentlichungstermin: 07.02.2007

Spielzeit: 54:46 Min.

Line-Up:
N.: Gitarre, Vocals
D.: Drums
F.: Bass

Label: Ashen Productions

Homepage: http://www.myspace.com/ewigfrost

Email: brewosthedamn696@gmx.at

Tracklist:
1. Landscapes of Frost (The Dying Emotion)
2. Army of The Beast
3. Throne of Slaves
4. Possessed
5. Die Brut
6. Twisted Blood
7. Visions of Black
8. Blue Septime Winters (Blood of Brothers)
9. Warlust
Hidden Track: Live-Version von Blue Septime Winters

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