Die irische Postpunk-Poetin SINEAD O’BRIEN kommt mit vielen Vorschusslorbeeren über den Teich. Ihr Debüt „Time Bend and Break The Bower“ verbindet kluge Spoken-Word-Texte mit Post Punk und Indie-Rock. Dass sie es dem Hörer nicht zu einfach macht, gehört zu ihrer Lebenseinstellung: spröde Ruppigkeit paart sich mit schönen Melodien und verschroben-tanzbaren Gitarrenklängen.
„Die beste Band, die keiner kennt“: so beschrieb einst das Rolling-Stone-Magazin den Sound der Nicht-Schwestern von LUCIUS. Stimmt vielleicht immer noch: Aber auf ihrem neuen Album verkaufen sie sich unter Wert. Ihre Verbeugung vor dem 70s-Funk-Discosound ist ausgefeilt, lässt aber den Hunger der früheren Aufnahmen vermissen.
PLACEBO träufeln uns wieder bittersüßes Gift in Form eingängiger Indie-Hymnen in die Ohren. Und doch ist auf ihrem neuen Album “Never Let Me Go” manches anders. So düster und wütend klang die Band nie: Die großen Melodien sind trotzdem wieder da. Ein Album, das Zeit braucht, aber wächst.
Die Tränen gehören zu ihr, die Scham gibt sie zurück: Milena Eva zeigt uns ihre größte Wunde. Das Ergebnis ist GGGOLDDDs relevantestes Album. „This Shame Should Not Be Mine“ ist der Weg der Heilung.
EMILY WELLS ist die Wunderwaffe des Avantgarde Pop: Sie malt gespenstig abgründige, zugleich betörend schöne Sound-Miniaturen, die nicht von dieser Welt sind, aber tief im Unterbewusstsein graben. Angst, Tod und Aktivismus sind auf ihrem neuen Album „Regards to the End“ präsent. Die Musik hat die Multi-Instrumentalistin fast im Alleingang eingespielt.