WYKKED WYTCH: Angelic Vengeance

WYKKED WITCH machen jetzt einen auf Cradle für arme…

Falsche CD? Nö, denn auf der Hülle steht groß und deutlich zu lesen WYKKED WYTCH. Falsche CD in der richtigen Hülle? Nö, denn auf der CD steht auch groß und deutlich WYKKED WYTCH. Fehlpressung? Nö, denn die Texte passen zu denen im Booklet. Folglich haben WYKKED WYTCH einfach ihren Stil geändert. Das Irritierende ist, dass der Schriftzug jetzt besser lesbar ist. Die Amis um Frontfrau Ipek spielten zu Zeiten von „Something Wykked This Way Comes“ noch altmodischen Metal irgendwo zwischen alten MERCYFUL FATE, HOLY MOSES und Thrash Metal. Mittlerweile scheint die Band aber entdeckt zu haben, dass sie eigentlich viel böser sind und eifern deshalb den Böszwergen CRADLE OF FILTH nach. Das klappt, sieht man vom leserlichen Schriftzug einmal ab, leidlich gut. Sollte Dani Filth zufällig die ersten Takte vom Titeltrack „Angelic Vengeance“ hören, so wird er wohl wie Rumpelstilzchen mit dem Beinchen aufstampfen und vor Wut in den Boden fahren. Oder er weiß von diesem Song und steckt kichernd Tantiemen in seine eigene schwarze Tasche. Die Parallelen zwischen „Angelic Vengeance“ und dem Song „Cruelty Brought Thee Orchids“ sind jedenfalls exakt wie mit einem Geodreieck gezogen. Wer sich immer daran gestört hat, dass bei CoF keine Frau für den schrillen Kreischgesang zuständig ist, kann sich nun freuen: WYKKED WYTCH machen dieselbe Musik, bei ihnen steht aber eine Frau am Mikro.

Allerdings können sich WYKKED WYTCH noch so sehr bemühen und Parts gleich komplett übernehmen, von ihren Vorbildern sind sie weit entfernt. Hier eine nette Melodie, da ein dämonisches Flüstern, hier schrille Schreie, da Growls, hier eine klare Frauenstimme eingeleitet von einem düsteren Intro – das war alles schon mal da. WYKKED WYTCH sind keine Dilettanten, doch die Frage, wer diese Platte kaufen soll, stellt sich trotzdem. CRADLE OF FILTH Fans sind mit dem Original weitaus besser bedient, und wer CRADLE OF FILTH nicht mag, wird WYKKED WYTCH erst recht hassen. Schade um die Band, denn auch wenn „Something Wykked This Way Comes“ kein Überflieger war, so war dieses Album wenigstens originell.

Tracklist:

Angelic Vengeance

To Die … Before My Time

Fuck Your Lord

Venomiss

Forgiveness Denied

Rising From The Abyss

Bastards Are Mine

Besetzung:

Ipek – Vocals

David – Gitarre, Bass

Salvatore – Keyboards

John Rae – Schlagzeug

Label: Demolution Records

VÖ: Dezember 2001

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