WARMEN: Accept The Fact

Diese Scheibe ist eher etwas für Melodic Metal-Alleskäufer und beinharte Fans der Kinder vom See, die auch sämtliche Nebenergüsse der Finnen ihr Eigen nennen müssen. Nicht schlecht aber definitiv zu wenig um guten Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen zu können.

Mit Accept The Fact liefert der hauptamtliche CHILDREN OF BODOM-Keyboarder Janne Warman seinen dritten Alleingang unter dem WARMEN-Banner ab. Fragt sich wer das braucht, denn dass Janne sein Instrument beherrscht, sollte ja von seiner Hauptband hinlänglich bekannt sein. Statt High-Speed Melodic Metal mit Keifgesang bekommt man von WARMEN eher gemäßigte Sounds vorgesetzt. Die Musik bewegt sich im Hard Rock bis Melodic Metal-Bereich und die Songs sind überwiegend im Mid-Tempo gehalten.

Was tut man als Solo-Künstler üblicherweise um die eigenen Ergüsse aufzuwerten? Richtig, man karrt sich ganze Wagenladungen an Freunden und Bekannten ins Studio. Hier beschränkt sich die Wagenladung allerdings auf drei mehr oder weniger bekannte Musiker. Zum einen hätten wir da STRATOVARIUS Ex und jetzt doch wieder aber schauen wir mal für wie lang-Frontmann Timo KOTIPELTO, der die beiden Songs Invisible Power und Puppet eingesungen und hierbei einen ordentlichen Job abgeliefert hat. Beide Songs bieten ordentliches Melodic Metal-Kraftfutter und zählen zu den stärkeren auf Accept The Fact. Als zweites gibt sich bei They All Blame Me Jonna Kosonen die Ehre. Bei diesem Song handelt es sich um eine Ballade, die Gottlob recht unkitschig daher kommt, was auch an Jonnas Gesang liegt, der nicht in Tarjaschen Höhen umherfliegt, sondern mit angenehmer, kraftvoller Stimme überzeugt. Der dritte im Bunde der Gastsänger heißt Marko Vaara, leiht den Songs Waters Of Lethe und Lying Delilah seine Stimme und schlägt sich hierbei ganz ordentlich ohne aber wirklich Glanzpunkte zu setzen. Ach ja, eigentlich sind es ja sogar vier Gastsänger. Der neunte letzte Song, ein Cover von Somebodys Watching Me wird von COB-Alexi eingerotzt. Bis auf den Gesang hält man sich recht nah am Original. Den Song hätte man sich aber genauso gut als Bonustrack für irgendeine CHILDREN OF BODOM-EP oder Japan Edition sparen und stattdessen noch ein oder zwei Eigenkompositionen auf die Scheibe packen können. Der Spielzeit hätte es sicher nicht geschadet.

Neben den Songs mit Gastsängern gibt es auch noch drei instrumentale Stücke. Diese sind allesamt gut arrangiert und relativ abwechslungsreich, aber auch etwas unspektakulär. Hier hätte ich erwartet, dass der gute Janne ein bisschen mehr vom Leder zieht, wie ansatzweise beim Opener und Titeltrack. Aber vielleicht ist das ja auch besser, denn so bleiben einem wenigstens die Knoten im Gehörgang erspart. Das stärkste der drei Instrumentals ist das kurz vor Schluss platzierte The Return Of Salieri, während Roppongi Rumble teilweise doch etwas nervt.

Wir haben also auf der Haben-Seite eine Handvoll ordentlicher Songs, eine solide instrumentale Leistung und namhafte Gäste. Trotzdem stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit dieser Veröffentlichung, denn letztlich bietet Accept The Fact nichts Herausragendes. Diese Scheibe ist eher etwas für Melodic Metal-Alleskäufer und beinharte Fans der Kinder vom See, die auch sämtliche Nebenergüsse der Finnen ihr Eigen nennen müssen. Nicht schlecht, aber definitiv zu wenig um guten Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen zu können.

Veröffentlichungstermin: 29.08.2005

Spielzeit: 39:22 Min.

Line-Up:

Janne Warman: Keyboards

Antti Warman: Guitar

Lauri Porra: bass

Mirka Rantanen: Drums

Gastmusiker:

Timo Kotipelto: Vocals Song 2 & 6

Marko Vaara: Vocals Song 3 & 7

Jonna Kosonen: Vocals Song 5

Alexi Laiho: Vocals Song 9

Produziert von Janne Wirman / Beyond Abilities Studio, Mix: Mikko Karmila / Finnvox
Label: Spinefarm Records / Soulfood

Tracklist:
01. Accept The Fact

02. Invisible Power

03. Waters Of Lethe

04. Roppongi Rumble

05. They All Blame Me

06. Puppet

07. Lying Delilah

08. Return Of Salieri

09. Somebody´s Watching Me

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