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VIO-LENCE: Let The World Burn [EP]

VIO-LENCE gehörten damals leider auch zu den Bands, die nie an den Erfolg der großen Thrasher der zweiten Bay Area-Welle ran kamen, obwohl sie viele Fans hatten. Von 1988 bis 93 drei Alben und eine EP, Rob Flynn verließ die Band Richtung MACHINE HEAD und das war es dann bald, 1994 kam die Auflösung von VIO-LENCE. Hier mal ein Gig, da mal eine kleine Reunion. Für Flynns Nachfolger Ray Vegas kam im Januar 2020 der ehemaligen OVERKILL-Gitarristen Bobby Gustafson dazu. 2020 mit der Single „California über Alles“ von DEAD KENNEDYS ein willkommenes Hallo, nun meldet man sich VIO-LENCE um die Ur-Mitglieder Phil Demmel und Perry Strickland mit der EP „Let The World Burn“ zurück.

VIO-LENCE legen mit „Let The World Burn“ nach 29 Jahren mächtig nach

Der Opener lässt dann schnell an das kürzlich wieder gehörte Debüt denken, lässt auch wieder die damalige Nähe zu EXODUS erkennen. Es wird gegroovt und gemosht, dass es eine brutale Freude ist. Das durchzieht die ganze EP, es wird geholzt und gesägt und alle Regler stehen auf Wut und Aggression. Die Vocals von Sean kommen gröhlig pöbelnd, die Saiten werden rasant beackert, die Drums lassen keine Lücken frei. Spätestens im Mittelteil startet der erste Ein-Mann-Moshpit, ah, SLAYER mögen sie auch immer noch. Das bringen eh oft die Vocals rüber, man denkt immer mal an Herrn Araya. Wer schönen, melodischen Gesang mag im thrashigen Gewand, der ist hier falsch. Alle anderen moshen zu „Screaming Always“, das tatsächlich einen melodischen Moment zum Luftholen bietet im EXODUS-liken Riffgewitter. „Upon Their Cross“ zieht dann etwas die Bremse, groovt drückend vor sich hin.

VIO-LENCE bieten Riffgewitter, Moshparts, derbe Vocals

Das ist dann wohl die berühmte Ruhe vor dem Sturm, „Gato Negro“ rattert rasant und wütend aus den Boxen, der Titelsong ist pure Raserei. Man genießt die nicht zu filigrane Gitarrenarbeit, stumpf ist Trumpf, ein böser Breakdown, weiter geht’s. Nicht dass sie es nicht könnten, sie lassen zuviel Spielereien offensichtlich weg, um den Songs nicht die Wucht und Wut zu nehmen. Das tragen auch die Vocals mit, die grob und aggressiv direkt ins Gesicht gebrüllt werden. Entsprechend die derben Lyrics, die aber auch immer Raum für Emotionen lassen. Man hört deutlich, dass Ex-OVERKILL Bobby und Ex-FEAR FACTORY Christian den Songs gut tun und doch eine Portion Feinarbeit einbringen. Es gibt starke Leads, geschmeidige Gitarrenharmonien, genug Momente zum genauer Hinhören. Dass das Spaß macht, dafür sorgen auch die Leute im Hintergrund mit kraftvollem Sound. Aufgenommen wurde in den Trident Studios in Pacheco, Kalifornien passend mit Juan Urteaga (MACHINE HEAD, EXODUS, TESTAMENT), abgemischt von Tue Madsen (DARK TRANQUILLITY, HEAVEN SHALL BURN, MOONSPELL, MESHUGGAH) und gemastered von Ted Jensen (ALICE IN CHAINS, DEATH ANGEL, GREEN DAY, EVANESCENCE).

„Let The World Burn“ klingt klassisch nach Bay Area im zeitgemäßen Sound

VIO-LENCE meinen es ernst, das belegen sie mit „Let The World Burn“. Eine lieblose Reunion weil das gerade alle machen klingt anders. Da darf man gespannt sein auf ein neues Album, mit dieser EP legt man mächtig stark vor. Da werden auch die Shows auf den entsprechenden Festivals nicht lange auf sich warten lassen.

Veröffentlicht am 04.03.2022

Spielzeit: 24:50 Min.

Lineup:
Sean Killian – Vocals
Phil Demmel – Guitar
Bobby Gustafson – Guitars
Christian Olde Wolbers – Bass
Perry Strickland – Drums

Label: Metal Blade Records

Mehr im Web: https://www.facebook.com/vioofficialpage

Die Tracklist der „Let The World Burn“-EP:

01. Flesh from Bone (Lyrcs Video bei YouTube)
02. Screaming Always
03. Upon Their Cross
04. Gato Negro
05. Let the World Burn (Video bei YouTube)

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