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THE CLAYMORE: Sygn

Der Spagat zwischen traditionellem und zeitgemäßem Power/Speed Metal gelingt über weite Strecken, leidet aber unter der polierten Produktion.

Auf der Speisekarte steht heute melodischer Power Metal aus Deutschland, der mit Titeln wie Guardian Of Time und Eternal Glory eigentlich keiner großen Beschreibung mehr bedarf. THE CLAYMORE haben ihre Wurzeln klar im traditionellen Metal, schwelgen jedoch nicht in Nostalgie. Sygn klingt vielmehr relativ modern, was insbesondere an der transparenten Produktion liegt, die mehr nach FREEDOM CALL klingt als nach The Warning. Apropos QUEENSRYCHE: Frontmann Andreas Grundmann klingt stellenweise nach Geoff Tate. Der Zusammenhang ist dabei ein etwas anderer und zum Göttergesang fehlt das letzte Quentchen Virtuosität. Das braucht es aber auch gar nicht unbedingt, da THE CLAYMORE bodenständig agieren und den Bombast und den Pathos anderen Bands überlassen. Bei den Refrains darf es mal eine Gesangsspur mehr sein, aber Orchesterklänge haben Hausverbot.

Das Quintett aus Castrop-Rauxel bewegt sich ausschließlich im vordefinierten Power/Speed-Bereich. Hier und da werden ein paar eher sperrige Riffs eingestreut, die an PERSUADER erinnern. Der Sound hat eine gewisse Ähnlichkeit mit ICED EARTH, besitzt insbesondere im Gesangsbereich jedoch reichlich Eigenständigkeit. Denn die eingängigeren Melodien haben einen europäischen Beigeschmack. Außerdem entspringen die Uptempo-Elemente mehr der HELLOWEENschen Tradition.

Leider wirkt die präzise Umsetzung des Materials stellenweise klinisch. In dieser Hinsicht hat selbst die italienische Konkurrenz (z.B. VISION DIVINE) mittlerweile die Kurve hin zu einem ansatzweise natürlichen Klangbild gekriegt. Bedenkt man, dass THE CLAYMORE inzwischen seit etlichen Jahren in derselben Besetzung aktiv sind, wurde hier die Chance verpasst, die Dynamik des Zusammenspiels hinreichend gut einzufangen. Wer sich an so etwas nicht stört oder sogar Gefallen an auf Hochglanz polierten Aufnahmen findet, sollte Sygn antesten, da THE CLAYMORE musikalisch zu den besseren deutschen Metal-Bands gehören. Gerade weil nicht stumpf bei einem einzigen großen Vorbild abgekupfert wird, sind die Songs nachhaltig unterhaltsam. Der Spagat zwischen traditionellem und zeitgemäßem Power/Speed Metal ist über weite Strecken gelungen.

Veröffentlichungstermin: 21.11.2008

Spielzeit: 42:02 Min.

Line-Up:
Andreas Grundmann: Gesang
Kai Schwittek: Gitarre
Sebastian Busacker: Gitarre
Christian Köhle: Bass
Hardy Kölzer: Schlagzeug

Produziert von THE CLAYMORE
Label: Black Bards

Homepage: http://www.theclaymore.de

MySpace: http://www.myspace.com/theclaymoremetal

Tracklist:
1. The Angel`s Assassination
2. Slaine The Almighty
3. Guardian Of Time
4. Borderline
5. Eternal Glory
6. Sygn
7. Soulseeker
8. 27 Years
9. Dawn On The Road

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