Das Artwork von "The Black Dahlia Murder - Servitude"

THE BLACK DAHLIA MURDER: Servitude

Rundum solide, doch arm an Höhepunkten: Mit dem ersten Album nach Trevor Strnads Tod finden THE BLACK DAHLIA MURDER nicht sofort wieder zurück in die Spur.

Persönlich hatten wir nach Trevor Strnads Tod im Jahr 2022 bereits mit THE BLACK DAHLIA MURDER abgeschlossen. Eine Zukunft ohne den unverkennbaren Gesang und die lyrische Kreativität des Gründungsmitglieds konnten wir uns beim besten Willen nicht vorstellen. Die Entscheidung, ohne den legendären Frontmann weiterzumachen, begegneten wir somit zu gleichen Teilen mit Skepsis und Verwunderung.

Die Reaktionen nach diesem Schicksalsschlag zeigten der Band, wie wichtig es war, „zu seinen Ehren weiter[zu]machen“, so Brian Eschbach, der in der Folge von der Gitarre zum Mikro wechselte. Den dadurch vakanten Posten wiederum füllten die US-Amerikaner mit Rückkehrer Ryan Knight – auf dem Papier wohl das bestmögliche Line-up, sich dieser schwierigen Herausforderung zu stellen.

Shouter Brian Eschbach liefert auf “Servitude” eine solide Performance, kann Trevor Strnad aber nicht vergessen machen

Jene auch zu meistern, ist aber eine komplett andere Geschichte: Eine gute halbe Stunde lang pflügt „Servitude“ fast unaufhaltsam nach vorne, setzt die eine oder andere kleine Duftmarke und trifft doch nicht so beständig ins Mark, wie wir es bislang gewohnt waren. Neu-Shouter Eschbach liefert dabei eine grundsolide bis gute Performance ab, welche die Eigenheiten und den Rhythmus Strnads überraschend gut einfangen, doch gerade in den hohen Passagen kaum dieselbe Intensität entwickeln kann.

Ähnlich hin- und hergerissen fühlen wir uns mit Blick auf die Gitarrenarbeit, wo sich die typischen Trademarks THE BLACK DAHLIA MURDERs immer wieder zeigen, doch nur selten mit einer solchen Konsequenz zu Ende geführt werden, wie es das furiose „Aftermath“ oder der melodisch-eingängige Abschluss “Utopia Black” tun. Dass Brian Eschbach selbst nurmehr drei Songs aus eigener Feder beisteuert, kann nicht als alleiniger Erklärungsversuch dienen, zeigt doch Brandon Ellis‘ „Panic Hysteric“, dass die morbiden Melodien weiterhin zum Werkzeugset des Quintetts gehören.

THE BLACK DAHLIA MURDER geizen diesmal mit Höhepunkten

Möglicherweise trägt der Mix seinen Anteil dazu bei, indem die Gitarren ein bisschen zu sehr in den Hintergrund verlagert werden: So richtig in Erinnerung bleibt das oft technische und vielschichtige Riffing auf „Servitude“ zu keinem Zeitpunkt. Ähnliches gilt für die Leadgitarren und Soli, die zwar wie in „Cursed Creator“ zuverlässig ihren Zweck erfüllen, im Gesamtverlauf jedoch keine Akzente setzen.

Weil die zehn Tracks plus Intro im Verlaufe des Werks zusehends miteinander verschmelzen, bleibt am Ende leider nur ein zwiespältiger Eindruck. Rundum solide, doch kaum erinnerungswürdig fehlt es an Höhepunkten und Widerhaken, um diesem neuen Kapitel der Bandgeschichte ein unverkennbares Profil zu schenken. Dass eine Zukunft THE BLACK DAHLIA MURDERs selbst ohne ihren ikonischen Frontmann möglich scheint, lässt „Servitude“ immer wieder aufblitzen – nur die richtige Formel dafür hat die Band auf dem zehnten Studioalbum noch nicht vollständig entschlüsselt.

Veröffentlichungstermin: 27.09.2024

Spielzeit: 32:49

Line-Up

Brian Eschbach – lead vocals
Max Lavelle – bass
Alan Cassidy – drums
Brandon Ellis – lead guitar, backing vocals
Ryan Knight – rhythm guitar, backing vocals

Produziert von Brandon Eliis und Mark Lewis

Label: Metal Blade

Homepage: https://www.tbdmofficial.com/
Facebook: hhttps://www.facebook.com/theblackdahliamurderofficial
Instagram: hhttps://www.instagram.com/theblackdahliamurder_official
Bandcamp: https://theblackdahliamurder.bandcamp.com

THE BLACK DAHLIA MURDER “Servitude” Tracklist

01. Evening Ephemeral
02. Panic Hysteric (Video bei YouTube)
03. Aftermath (Video bei YouTube)
04. Cursed Creator
05. An Intermission
06. Asserting Dominion
07. Servitude
08. Mammoth’s Hand (Video bei YouTube)
09. Transcosmic Blueprint
10. Utopia Black

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