SPLENDIDULA: Somnus

SPLENDIDULA liefern mit “Somnus” ein homogenes und atmosphärisches Doom Metal-Album ab, das trotz oder gerade wegen seiner Limitiertheit zum einsamen Lauschen einlädt.

“Somnus” wirkt schon recht gleichförmig. Eine knappe dreiviertel Stunde schwebt das neue Album SPLENDIDULA bedächtig vor sich hin und scheint nur eines im Sinn zu haben. Den Hörer mit betrüblicher Stimmung zu beseelen. Und das gelingt der belgischen Band aus Genk. Dabei merzen SPLENDIDULA nicht einmal die Kritikpunkte des Vorgängers “Post Mortem” aus. Nach wie vor kommen die Songs nicht zwingend auf den Punkt und es schleichen sich dann und wann Längen (“When God Comes Down”) ein – so rein objektiv gesehen. Doch tritt beim aktuellen Album eine subjektivere Sichtweise in den Vordergrund, die “Somnus” einfach besser wirken lässt.

Die Vocals auf “Somnus” vermitteln familiär intimes Gefühl

Dabei hätte “Post Mortem” schon alleine mit dem Cover massig Potenzial gehabt, doch wollte das Album als Ganzes nicht zünden. “Zünden” ist bei “Somnus” jedoch auch das falsche Stichwort, als dass sich das neue Album durchgehend im Slow / Mid Tempo bewegt. Die aggressiveren Ausbrüche werden durch gut gemeinte Growls eingebracht. Davon (also von den “Growls”) gibt es überraschend viele. Doch weiterhin dominiert die zwar in der Tonlage limitierte, aber sehr angenehme Stimme von Sängerin Kristien Cools. Die Frontfrau umschmiegt den Hörer mit beinahe ein und derselben Tonlage, was einem ein familiär intimes Gefühl vermittelt. Die ganz wenigen tonalen Ausreißer wie etwa der hohe Schrei zu Beginn von “Somnia” bringen kurzzeitige Abwechslung, ohne aber das inwendige Gefühl verlustig werden zu lassen.

Das neue Album von SPLENDIDULA ist als Einheit wahrzunehmen

Auch instrumental bewegen sich SPLENDIDULA auf einer für sie sicher wirkenden Ebene. Die meist einfache Struktur der Kompositionen wird durch bluesig rockige Soli durchbrochen und nur ganz selten kommt es zu einer Tempoverschärfung. Diese wirken dafür umso überraschender und positiver für den Gesamteindruck. Ansonsten experimentiert das Quintett mit Elektro und Synthie-Flächen (“Void”, “Oculus”), was der Atmosphäre zuträglich ist.

Im Endeffekt ist “Somnus” als eine Einheit wahrzunehmen. Bei manchen Songs glaubt man, diese schon einmal irgendwo oder irgendwann einmal gehört zu haben (“Drocht”), doch mag es einfach nur an der Gleichförmigkeit des Albums liegen, wenngleich es schon immer wieder Elemente gibt, die unique (für die Scheibe) sind. Etwa der belgisch-sprachige Einstieg in “Incubus” mit ganz viel Atmosphäre, der schwache Auftakt von “Void” oder der gelungene und mit dem Schrei angesprochene Einstieg in “Somnia”. Dennoch, “Somnus” ist einfach homogen. Somit ist das Album überaus angenehm anzuhören und lädt zum einsamen Lauschen ein.

Veröffentlichungstermin: 29.01.2021

Spielzeit: 42:55 Min.

Line-Up:
Kristien Cools – Gesang
Pieter Houben – Gitarre & Gesang
David Vandegoor – Gitarre
Peter Chromiak – Bass
Joachim Taminau – Schlagzeug

Label: Argonauta Records

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/Splendidula
Mehr im Netz: https://splendidula.bandcamp.com

SPLENDIDULA “Somnus” Tracklist

1. Somnia (Video bei YouTube)
2. Void
3. Incubus
4. Oculus
5. Drocht (Video bei YouTube)
6. When God Comes Down

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