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SOILWORK: A Whisp Of The Atlantic [EP]

Man soll sich ja Ziele setzen. Ein paar Kilo weniger, eine neue Bestzeit oder endlich die lang ersehnte Beförderung. Wer etwas leistet, wird in der Regel auch entlohnt. Aber was ist mit Arbeitstieren wie Björn „Speed“ Strid und David Andersson, die quasi pausenlos neue Musik unters Volk bringen und von SOILWORKs Melodic Death Metal bis 80er Rock mit THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA so ziemlich jedes erdenkbare Genre erklommen haben?

Für Gitarrist Andersson ist die Antwort klar: Ein monumentales Epos muss her, das den songschreiberischen Fähigkeiten der Skandinavier gerecht und dabei zugleich mehr wird als ein buntes Potpourri verschiedener Stilrichtungen. „A Whisp Of The Atlantic“ ist somit ein Statement. Nicht, weil das Titelstück dieser EP 16 Minuten lang die Muskeln spielen lässt, sondern weil es im Vergleich zum Frühwerk SOILWORKs aufzeigt, wie weit die Band musikalisch gekommen ist.

Was sich mit “The Feverish Trinity” abgezeichnet hat, findet auf “A Whisp Of The Atlantic” seine Vollendung

Vom Melodeath-Urgestein zur progressiven Avantgarde war es ein weiter und dennoch nachvollziehbarer Weg. Was sich nach „Verkligheten“ (2019) mit der Single-Trilogie „The Feverish Trinity“ (2020), die es nun auch auf diese EP geschafft hat, abgezeichnet hat, findet nun seine Vollendung. SOILWORK verschmelzten dort bereits THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA-Synths („Feverish“), Rock‘n’Roll (“Desperado”) und Prog à la TOOL (“Death Diviner”) mit ihrem klassischen Bandsound.

Was ohnehin schon wagemutig klingt, wird jedoch vom Monstrum „A Whisp Of The Atlantic“ spielend in den Schatten gestellt. Federleicht beginnt die Odyssee mit sanften Pianoklängen und Gitarrenarrangements, die uns über den weiten Ozean zu tragen scheinen. Erst als die See rauer wird, treten die klassischen SOILWORK-Trademarks zutage. Groovende Riffs, markige Shouts und Growls, aber auch fast schon hymnenhafte Gesangsbögen bilden das Rückgrat dieses Epos, das neben flinken Soli und peitschenden Blasts sogar Raum für Blechbläser und ein jazziges Outro bietet.

SOILWORK intonieren selbst ein 16-minütiges Opus mit spielerischer Leichtigkeit

Dagegen geht es im groovenden „The Nothingness And The Devil“ mit seinem kernigen Gitarrensound fast schon konservativ zu. Harsche Vocals, fette Riffs, wenig Schnörkel – zum Abschluss räumen SOILWORK nochmal auf. Es ist das richtige Signal am Ende einer kreativ überbordenden EP, sich nochmal aufs Wesentliche zu konzentrieren. Bei den Arbeitstieren Strid und Andersson entsteht so ein Track vermutlich in der Kaffeepause, doch wer laufend neue Zielmarken reißt und selbst ein Opus wie „A Whisp Of The Atlantic“ mit spielerischer Leichtigkeit intoniert, darf sich auch zwischendurch mal den Kopf freiräumen. Wir werden jedenfalls nach dem Pandemiejahr in beiden Fällen ganz vorne an der Bühne stehen – man soll sich ja zwischendurch auch mal bescheidene Ziele setzen.

Veröffentlichungstermin: 4.12.2020

Spielzeit: 36:52

Line-Up

Björn “Speed” Strid – Gesang
David Andersson – Gitarre
Sylvain Coudret – Gitarre
Sven Karlsson – Keyboard
Bastian Thusgaard – Schlagzeug

Label: Nuclear Blast

Homepage: https://www.soilwork.org/
Facebook: https://www.facebook.com/soilwork

SOILWORK “A Whisp Of The Atlantic” Tracklist

1. A Whisp Of The Atlantic (Video bei YouTube)
2. Feverish (Video bei YouTube)
3. Desperado (Video bei YouTube)
4. Death Diviner (Video bei YouTube)
5. The Nothingness And The Devil (Video bei YouTube)

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