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PLATITUDE: Nine

Härter, verspielter, eigensinniger präsentieren sich PLATITUDE auf ihrem zweiten Album. Ausflüge in neoklassische Gefilde muss man mit der Lupe suchen. Stattdessen gibt es erfrischenden Prog Metal der zwischen den Polen Härte und Harmonie hin- und herpendelt.

Härter, verspielter, eigensinniger präsentieren sich PLATITUDE auf ihrem zweiten Album. Ausflüge in neoklassische Gefilde muss man mit der Lupe suchen, weshalb ich die Gesamtatmosphäre als ziemlich introvertiert beschreiben würde. Die Chancen stehen sehr gut, dass die sieben (!) Musiker auf Nine ihren eigenen Stil gefunden haben. Selbst der Vergleich mit SYMPHONY X zieht nicht mehr wirklich. Stattdessen gibt es erfrischenden Prog Metal der zwischen den Polen Härte und Harmonie hin- und herpendelt. Einzig die starke Stimme von Sänger Erik Blomkvist wirkt in der ihn umgebenden musikalischen Landschaft manchmal etwas verloren. Andererseits wären Songs wie Oblivion und Falling ohne den Gesang vermutlich nur die Hälfte wert.

Wie bereits erwähnt, meiden PLATITUDE mittlerweile ausgetretene Pfade und feilen lieber an ihrer eigenen Version von modernem Progressive Metal. Dementsprechend sucht man auf Nine vergeblich überlange Epen und instrumentale Protzerei. Die Gitarren kommen sehr gut zur Geltung, während die Keyboards Lücken stopfen und hier und dort mit spartanischen Melodiebogen stimmungsvoll Akzente setzen.

Die Stücke werden nur selten unnötig in die Länge gezogen, so dass die CD problemlos am Stück konsumiert werden kann. Interessanterweise verstärken die elf Songs diesen Eindruck noch, obwohl PLATITUDE ausgesprochen abwechslungsreiche Lieder am Start haben. Doch egal ob flott (Dark Mind), schnulzig (Trust) oder schleppend (Avalon Farewell): Die Schweden geizen nicht mit Taktwechseln und sphärischen Keyboardpassagen, die typisch für den PLATITUDE-Sound sind. An den entscheidenden Stellen kann die Band zudem mit markanten Refrains punkten.

Leider haben sich zwischendurch aber auch Füller eingeschlichen, wie z.B. Endless. Das Album vermag somit nicht auf ganzer Linie zu überzeugen. Fit für die Zukunft sind PLATITUDE aber allemal! Denn man bekommt frische Ideen, die nicht nach den Großen der Szene klingen. Und dass die Musiker noch immer verdammt jung sind, fällt rein gar nicht auf. Die tadellose Produktion von Tommy Hansen erledigt den Rest.

Anspieltipps: Falling und Halcyon Days

Veröffentlichungstermin: 26.04.2004

Spielzeit: 49:46 Min.

Line-Up:
Erik Blomkvist: Gesang

Daniel Hall: Gitarre

Gustav Kollerstrom: Gitarre

Patrik Jansson: Bass

Andreas Lindahl: Keyboards

Kristofer Wachen: Keyboards

Marcus Hoher: Schlagzeug

Produziert von Tommy Hansen
Label: Scarlet Records

Homepage: http://www.platitude.net

Tracklist:
1. Dark Mind

2. Trust

3. Oblivion

4. Halcyon Days

5. Catch 22

6. Avalon Farewell

7. Skies of Xenon

8. Falling

9. Aeronautica

10. Endless

11. Starlight

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