PLAGUESTORM: Purifying Fire

PLAGUESTORM haben ein Gespür für gute Riffs und schöne Melodien, bewegen sich am Ende des Tages aber in bekannten Bahnen. “Purifying Fire” ist daher in erster Linie ein Album für Metalheads mit Melodic Death Metal im Blut.

Volle Transparenz: PLAGUESTORM haben bei uns von vornherein ganz gute Karten. Mastermind Sebastián Pastor, der abgesehen von Gesang und einigen Gastsoli so ziemlich alle Zügel selbst in der Hand hat, macht keinen Hehl aus seiner Liebe für den klassischen Melodic Death Metal. Allein das eröffnende Riff von „Evolution Towards The Edge“ schreit geradezu nach AT THE GATES – und damit hat man uns eigentlich schon im Sack.

Das Schöne an „Purifying Fire“ ist aber, dass bei aller Liebe zum schwedischen Melodeath auch über den Tellerrand geblickt wird. Klargesang komplettiert die grundsätzlich hochaggressiven Vocals, die stilistisch irgendwo zwischen Ville Viljanen (MORS PRINCIPIUM EST) und Alexi Laiho (ex-CHILDREN OF BODOM) zu verorten sind. Mikael Sehlin (ENGEL, PARALYDIUM) hat das Mikro also fest im Griff und meistert auch die melodischeren Parts souverän, wenn etwa „Never Learn“ gar etwas Heavy bzw. Epic Metal-Spirit einfließen lässt.

“Purifying Fire” ist ein Album für Genre-Liebhaber mit Melodic Death Metal im Blut

PLAGUESTORM verschließen sich dabei nicht vor hymnischen Strukturen und greifen etwa im Titeltrack auch auf orchestrale Arrangements zurück, bevor der Song nach dem treibenden Auftakt schließlich mit einem feinen Solo und einer nicht minder melodischen Leadgitarre sein Ende findet. Doch auch klassischere Kompositionen beherrscht Pastor aus dem Effeff: „You Against The World“ könnte über weite Strecken dem Frühwerk IN FLAMES‘ entlehnt sein, wohingegen „No Farewell“ das Tempo deutlich rausnimmt und zwischendurch fast schon balladeske Züge aufweist.

Natürlich könnten wir kritisieren, dass das alles kein Hexenwerk sei: Obwohl PLAGUESTORM sich keine Scheuklappen anordnen, bewegt sich „Purifying Fire“ am Ende des Tages doch in überwiegend bekannten Bahnen und experimentiert erst im ausladenden Schlusskapitel „Burning Paradise“ mit verschiedenen Stimmungen und dezent progressiven Arrangements. Daher bleibt das Album in seiner Gesamtheit letzten Endes vor allem eine Angelegenheit für Genre-Liebhaber mit göteborgschem Melodic Death Metal im Blut, die hier riff- und melodietechnisch mindestens gut bedient sein dürften.

Veröffentlichungstermin: 4.06.2021

Spielzeit: 52:23

Line-Up

Sebastián Pastor – Guitars, Bass, Drumcomputer, Synthesizer, Orchestralarrangements
Mikael Sehlin – Vocals

Produziert von Sebastián Pastor

Label: Noble Demon

Homepage: https://plaguestorm1.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/plaguestormarg

PLAGUESTORM “Purifying Fire” Tracklist

01. Evolution Towards the Edge
02. Back to Zero
03. Purifying Fire (Lyric-Video bei YouTube)
04. Never Learn
05. You Against the World
06. Close to Nowhere (Video bei YouTube)
07. No Farewell
08. Blind and Weak
09. Burning Paradise

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