PERSUADER: The Fiction Maze

Das Album ist ein Doppelgänger der letzten CD. Die Mischung aus Power und Thrash Metal bekommt einmal mehr durch den melodischen Gesang eine gewisse Eingängigkeit. Alte Fans können blind zugreifen. Dem Songwriting fehlt jedoch die Frische, die für Neugierige interessant sein könnte.

Knapp acht Jahre sind seit der Veröffentlichung von When Eden Burns vergangen – und doch schließt The Fiction Maze nahtlos an das bisherige Schaffen von PERSUADER an. Das Album war als härtere, brutalere und stärkere Weiterentwicklung angekündigt worden. Herausgekommen ist allerdings ein Doppelgänger. Sperrige Riffs hatten sich schon früher ins Songwriting eingeschlichen; es überrascht auch nicht, dass es mehr Riffs als Leadgitarren gibt. Abgesehen von sporadischen Speed-Ausbrüchen innerhalb einzelner Songs bewegt sich die Musik im Midtempo. Die Mischung aus Power und Thrash Metal bekommt einmal mehr durch den melodischen Gesang eine gewisse Eingängigkeit. Jens Carlsson muss natürlich weiterhin mit den Hansi-Kürsch-Vergleichen leben, zumal BLIND GUARDIAN zuletzt auch gerne mit relativ aggressiven Gesangsparts geliebäugelt haben. Dazu muss freilich gesagt werden, dass dieses vermeintliche Manko eine der großen Stärken von PERSUADER ist. Die kraftvolle Stimme verhindert, dass die gleichförmigen Stücke allzu eintönig klingen.

Die Refrains sind wie gewohnt komplex mit dramatischen Steigerungen zum Ende hin. Die Produktion klingt gut, auch wenn sie drucktechnisch sicher nicht nicht mit einem Thrash-Brett wie der letzten HEATHEN-Platte mithalten kann. Passenderweise ist der Song Heathen dann auch eine der melodischsten Nummern auf The Fiction Maze. Zudem ist das Schlagzeug immer einen Tick zu verspielt, um einfach nur nach Brett zu klingen. Dafür schwebt eine resignative, düstere Stimmung über den Stücken, die man in dieser Form nur selten in diesem Genre findet und die durch den dezenten Keyboardeinsatz noch verstärkt wird.

Insgesamt haben PERSUADER mit ihrem vierten Album ein gutes, aber doch auch sehr unspektakuläres Werk abgeliefert. Fans der früheren Alben können blind zugreifen, keine Frage. Von vorne bis hinten bekommt man typisches Material ohne Aussetzer. Diese Homogenität mag ihren Reiz haben. Im Gegensatz zu beispielsweise RIOT fehlt dem Songwriting jedoch die Frische. So macht das Anhören Spaß, ohne dass viel hängen bleibt. Erst nach einigen Hördurchgängen gewinnen die einzelnen Stücke langsam an Kontur. Wenn es bis zum nächsten Album wieder acht Jahre dauert, sollte die Zeit allemal reichen, um The Fiction Maze zu erkunden.

Veröffentlichungstermin: 17.01.2014

Line-Up:
Jens Carlsson: Gesang
Emil Norberg: Gitarre
Daniel Sundbom: Gitarre
Fredrik Hedström: Bass
Efraim Juntunen: Drums
Label: Inner Wound

Homepage: http://www.persuader.nu/

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/pages/Persuader/50270729045

Tracklist:
1. One Lifetime
2. War
3. The Fiction Maze
4. Deep In The Dark
5. InSect
6. Son Of Sodom
7. Sent To The Grave
8. Heathen
9. Dagon Rising
10. Worlds Collide
11. Falling Faster

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